NEWS

Grafikkarten

Vermeintliche Benchmarks der Radeon RX Vega mit neuem Treiber aufgetaucht

Portrait des Authors


Vermeintliche Benchmarks der Radeon RX Vega mit neuem Treiber aufgetaucht
105

Werbung

Nachdem sich in der vergangenen Woche viel um die ersten Leistungsmessungen der Radeon Vega Frontier Edition drehte, blieben einige Fragen aber weiterhin unbeantwortet: Lassen sich die Ergebnisse auch auf die Radeon RX Vega übertragen? Wo werden die Unterschiede in der Hardware und hier vor allem der Taktung liegen? Wie groß ist der Einfluss des Treibers, der im Falle der Radeon Vega Frontier Edition sicherlich noch nicht auf die maximale Spieleleistung hin optimiert wurde?

Nun sind einige neue 3DMark-11-Ergebnisse aufgetaucht, die einige Änderungen zu früheren Tests aufzeigen. So ist die als 687F:C1 erkannte Karte bereits seit einigen Monaten immer wieder zu finden, wurde nun aber offenbar mit einem neueren Treiber getestet. Außerdem soll der GPU-Takt nicht mehr bei 1.200 MHz wie noch vor einigen Monaten gelegen haben, sondern nun bei 1.630 MHz. Ebenfalls offenbar an den aktuellen Entwicklungsstand angepasst wurde der Speichertakt, der nun mit 945 MHz angegeben wird und nicht mehr bei rund 700 MHz liegt. Damit läge die Radeon RX Vega, sollte sie sich hinter der 687F:C1 verbergen, auf Niveau der Radeon Vega Frontier Edition – beim GPU-Takt sogar etwas schneller.

Erste Tests der Radeon Vega Frontier Edition haben gezeigt: Ohne Eingreifen des Nutzers in die Lüftersteuerung kann diese einen GPU-Takt von 1.600 MHz nicht erreichen oder halten. Unter Last erreichte die Karte nach einiger Zeit Taktraten zwischen 1.440 und 1.528 MHz. Für die Radeon RX Vega werden in den Ergebnissen nun die besagten 1.630 MHz aufgeführt, was ein kleines Leistungsplus bedeuten sollte.

Einmal mehr bestätigt wird, dass die Radeon RX Vega 8 GB an HBM2 verwenden wird. Dies war aber bereits seit Dezember des vergangenen Jahres klar, als AMD erstmals eine Vega-Grafikkarte ausstellte und der Speicherausbau ausgelesen werden konnte. Zwei 8-Hi Stacks mit jeweils 8 GB, also 16 GB Gesamtspeicher, werden wohl der Radeon Vega Frontier Edition sowie der Radeon Instinct Mi25 vorbehalten bleiben. Zum einen sicherlich eine Kostenfrage, zum anderen aber kann HBM2 mit 8-Hi Stacks nicht so einfach gefertigt werden wie solcher mit 4-Hi Stacks, was dann auf 8 GB für die Radeon RX Vega hinausläuft. Will AMD aber ausreichend Stückzahlen zur Verfügung stellen, muss man sich auch nach der Verfügbarkeit richten.

Viel wichtiger aber ist womöglich der Unterschied beim Treiber. Bislang stellt AMD hier nur eine Version 17.6 für die Radeon Vega Frontier Edition zur Verfügung. Der dazugehörige Displaytreiber trägt die Versionsnummer 22.19.384.2 und stammt aus dem Frühjahr. Die neuen Ergebnisse sind mit der Treiberversion 22.19.653.0 entstanden, die deutlich neuer sein dürfte. Zum Vergleich: Der auf den 12. Juni datierte Radeon Crimson ReLive Edition 17.10 verwendet einen Displaytreiber der Version 22.19.171.257.

Der Nutzer Fusseltuch aus unserem Forum hat eigene Benchmarks mit einer Radeon Vega Frontier Edition erstellt. Diese, mit den nun neuen Werten verglichen, zeigen vor allem eine Anstieg in der Graphics Score des 3DMark 11 (28.938 vs. 31.873 Punkte). In den einzelnen Grafiktests steigen die FPS um 6,6 bis 19 %. Zurückzuführen ließe sich dies auf einen verbesserten Treiber, der auch die Funktionen der Vega-Architektur richtig einzusetzen weiß.

Quelle: Marc Sauter (www.golem.de)

Dass es einiges an Potenzial gibt, legen die Ergebnisse der Radeon Vega Frontier Edition nahe. Aufgrund der gleichen Anzahl an Shadereinheiten bietet sich ein Vergleich zur Radeon R9 Fury X an und bezieht man hier den unterschiedlichen GPU-Takt sowie den größeren und schnelleren High Bandwidth Memory mit ein, kann die Spieleleistung der Radeon Vega Frontier Edition derzeit nicht den von AMD geplanten Leistungsstand der Radeon RX Vega verdeutlichen. Doch auch wenn AMD hier noch Stellschrauben hat, an denen gedreht werden kann, Wunder sollte man sich nicht erwarten. Irgendwo zwischen der GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1080 Ti wird man sich einsortieren können – vom Thron stoßen wird man die Konkurrenz aber allem Anschein nach nicht.

Wie immer ist eine finale Einordnung solcher Ergebnisse schwierig. Derzeit giert das Netz förmlich nach Informationen zur Radeon RX Vega, die AMD in dieser Form noch nicht liefern kann oder möchte. Auf der SIGGRAPH Ende Juli soll die Karte nun vorgestellt werden. Ob sie Kurz darauf auch erhältlich sein wird und wie erste Tests sehen werden, steht auf einem anderen Blatt.