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Wie aus dem Nichts hat NVIDIA soeben die Titan V vorgestellt. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Titan-Karte auf Basis der Volta-Architektur. Zum Einsatz kommt die GV100-GPU mit 5.120 Shadereinheiten und auch die 640 Tensor-Cores sind hier natürlich vorhanden. Allerdings beschneidet NVIDIA das HBM2-Speicheinterface – dazu aber bei den technischen Daten später etwas mehr.
Als Bühne für die Präsentation der Titan V nutzte NVIDIA die Neural Information Processing Systems oder kurz NIPS, die derzeit in Long Beach in den USA stattfindet. Die Volta-Architektur hat man auf der GPU Technology Conference Mitte Mai ausführlich präsentiert. Die für das Computing ausgelegte Architektur ist bisher nur in der besagten GV100-GPU umgesetzt worden, ist hier aber in verschiedenen Hardware-Varianten erhältlich bzw. geplant. Die schnellste Variante sitzt auf ein MXM2-Modul und wird in speziellen Servern verbaut. Ebenfalls bereits verfügbar ist eine PCI-Expess-Variante, die der heute vorgestellten Titan V nicht ganz unähnlich ist, allerdings passiv bzw. durch die Belüftung im Server gekühlt wird. Ebenfalls bereits vorgestellt, aber bisher noch nicht das Licht der Welt erblickt, hat eine Tesla V100 im HHL-Format (Full Hight Half Length) und einer maximalen Leistungsaufnahme von 150 W.
Die NVIDIA Titan V im Detail
Mit den Titan-Modellen will NVIDIA einen Kompromiss zwischen den Consumerkarten der GeForce-Serie und den GPU-Beschleunigern gefunden haben. Während die ersten Titan-Modelle sich noch an den Spieler mit High-End-Ambitionen gerichtet haben, sind die verschiedenen Titan-Ausführungen der letzten 18 Monate eher in Richtung des professionellen Nutzers gerückt. Im April, also kurz vor der ersten Präsentation der Volta-Architektur, erschien die Titan Xp als bisher stärkste Karte auf Basis der Pascal-Architektur.
Zuletzt stellte NVIDIA für die Titan-Modelle mehr und mehr Schnittstellen zur Compute-Welt bereit. Sie sollen ein günstiger Einstieg für Forscher und Entwickler sein, die ihre Modelle zunächst auf solchen Karten testen und entwickeln, bevor dann eventuell die Nutzung größerer Compute-Infrastruktur in Frage kommt. Auch die Titan V dürfte sich eher an den (semi)professionellen Nutzer richten – nicht nur weil sie 3.100 Euro kostet.
Modell: | Titan V | Titan Xp | Tesla V100 |
Straßenpreis: | 3.100 Euro | 1.299 Euro | 10.000 US-Dollar |
Technische Daten | |||
---|---|---|---|
GPU: | GV100 | GP102 | GV100 |
Fertigung: | 12 nm | 16 nm | 12 nm |
Transistoren: | 21,1 Milliarden | 12 Milliarden | 21,1 Milliarden |
GPU-Takt (Basis): | 1.200 MHz | 1.485 MHz | - |
GPU-Takt (Boost): | 1.455 MHz | 1.582 MHz | 1.370 MHz |
Speichertakt: | 850 MHz | 1.425 MHz | 875 MHz |
Speichertyp: | HBM2 | GDDR5X | HBM2 |
Speichergröße: | 12 GB | 12 GB | 16 GB |
Speicherinterface: | 3.072 Bit | 384 Bit | 4.096 Bit |
Bandbreite: | 652,8 GB/s | 547 GB/s | 900 GB/s |
DirectX-Version: | 12 | 12 | 12 |
Shadereinheiten: | 5.120 | 3.840 | 5.120 |
Tensor-Cores: | 640 | - | 640 |
Textureinheiten: | 320 | 240 | 320 |
ROPs: | 96 | 96 | 128 |
INT8-Rechenleistung: | 110 TFLOPS | - | 112 TFLOPS |
FP16-Rechenleistung: | 30 TFLOPS | 0,19 TFLOPS | 28 TFLOPS |
FP32-Rechenleistung: | 15 TFLOPS | 12,1 TFLOPS | 14 TFLOPS |
FP64-Rechenleistung: | 7,5 TFLOPS | 0,38 TFLOPS | 7 TFLOPS |
Typische Boardpower: | 250 W | 250 W | 250 W |
Der größte Unterschied zwischen der Tesla V100 und der Titan V, die beide die GV100-GPU einsetzen, ist beim Speicher zu finden. Zwar setzen beide HBM2 ein und dies markiert damit den ersten Schritt für NVIDIA mit HBM2 im Endkundenbereich, aber auf der Titan V sind nur 12 anstatt 16 GB HBM2 verbaut und daher reduziert sich auch das Speicherinterface auf 3.072 Bit. Die Speicherbandbreite sinkt dementsprechend auf rund 650 GB/s, was je nach Anwendung zu den 900 GB/s des Vollausbaus einen klaren Unterschied ausmacht.
Aufgrund der Taktung der Titan V, liegt die Rechenleistung aber leicht über dem Niveau der Tesla V100, deren Details hier auf der PCI-Express-Variante basieren. Ansonsten sehen wir einen bereits bekannten Kühler, den NVIDIA in dieser Variante bei allen Founders-Edition-Karten verwendet. Vermutlich kommt hier die Variante mit Vapor-Chamber zum Einsatz. Die Kühlerelemente, die bisher silbern gehalten worden, glänzen nun aber in einem Gold.
Vor einiger Zeit haben wir etwas genauer ausgeführt, warum wir nicht davon ausgehen, dass NVIDIA die Volta-Architektur für Consumer-Karten einsetzen wird. Auch wenn die Titan V nominell der GeForce-10-Serie anhängig ist, so kann hier dennoch nicht die Rede von einer echten Consumer-Karte sein – dazu ist die Auslegung der Architektur einfach eine ganz andere.
NVIDIA adressiert mit der Titan V klar den professionellen Nutzer. Die Leistung bei Spielen einzuschätzen, ist aktuell nur schwer möglich, wird aber sicherlich in nächster Zeit geschehen. Wer sein Weihnachtsgeld bereits auf dem Konto hat, kann die Titan V ab sofort bei NVIDIA für 3.100 Euro bestellen. Sie soll auf Lager liegen und daher schnell ausgeliefert werden.
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