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Anfang November kündigte AMD an, dass Raja Koduri, Leiter der Radeon Technologies Group (RTG) bei AMD, das Unternehmen verlassen und zum Konkurrenten wechseln wird. Bei Intel bekleidet er mit den Posten Chefarchitekt die neue Grafiksparte "Core and Visual Computing" – daraus entstehen sollen Weiterentwicklungen der integrierten Grafikeinheiten, aber auch neue dedizierte GPU-Beschleuniger, die für Compute-Anwendungen ebenso einsetzbar sein sollen wie für das klassische Rendering.
Bis wir die ersten echten eigenen Projekte, die von Grund auf neu entstanden sind, von Koduri bei Intel sehen werden, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Bis es die ersten eigenen Denkanstöße von Koduri in die GPU-Designs von Intel schaffen, sollen die bestehenden Lösungen optimiert werden, um eine kurzfristige Lösung zu finden. In welcher Situation sich Intel her befindet, zeigen die Core-Prozessoren mit Radeon RX Vega M Grafik. Hier arbeitet Intel mit AMD zusammen und verbindet die Vega-GPU mit einem HBM2-Stack per EMIB.
Es dürfte sicherlich nicht im Interesse des Chipgiganten sein auf Technologie oder gar Hardware des Konkurrenten zurückgreifen zu müssen. Aber in der aktuellen Situation bleibt Intel nichts anderes über als so vorzugehen, wenn ein eigenes Produkt in der Mittelklasse bei der Grafikleistung mitspielen soll.
Eine der ersten kurzfristigen Lösungen sollen die besagten, integrierten Grafikeinheiten sein, die bei Intel in den Kaby-Lake-Refresh- und Coffee-Lake-Prozessoren der Generation 9,5 geführt werden. Diese weiter zu optimieren, sollen Intel etwas Luft verschaffen, bis die ersten "echten" Lösungen greifen können.
Ashraf Eassa, der bei The Motley Fool über das Halbleitergeschäft schreibt und über einiges an Erfahrung in diesem Bereich verfügt, hat nun per Twitter über die Codenamen einiger Entwicklungsschritte bei Intel informiert. Demnach soll die zwölft Generation der diskreten GPU auf den Namen Arctic Sound hören. Der Nachfolger wird unter Jupiter Sound entwickelt. Bei beiden Entwicklungen soll es sich um dedizierte GPUs handeln, die per EMIB an die CPU angebunden werden. Demnach sind diese nicht mehr Bestandteil des Prozessors selbst.
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In Anbetracht der Tatsache, dass wir derzeit bei Gen 9.5 sind, dürfte es aber auch noch etwas dauern, bis wir Arctic Sound oder gar Jupiter Sound in ersten Produkten sehen. Aufgrund der Tatsache, dass wir hier von GPUs sprechen, die per EMIB an die CPU angebunden werden, sind Arctic und Jupiter Sound sicherlich noch nicht die echten High-End-Lösungen, die gegen AMDs und NVIDIAs schnelle Grafikkarten konkurrieren können.