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Kaum verfügbar, hohe Preise – so lässt sich die Situation rund um die Custom-Modelle der Radeon RX Vega zusammenfassen. Dazwischen mischen sich Gerüchte über eine Bevorzugung der Frontier Edition gegenüber der Belieferung der Boardpartner und die Frage, wie viele Vega-GPUs AMD eigentlich an Apple für den iMac Pro liefern muss.
Wir haben uns mit einigen Boardpartnern von AMD in Verbindung gesetzt und die aktuelle Situation rund um die Custom-Modelle etwas aufgeschlüsselt. Zunächst einmal aber wollen wir auf unsere Tests zu einigen Custom-Modellen verweisen. Da wäre die ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition, die wir uns als erstes Custom-Modell angeschaut haben. Es sollten dann aber einige Wochen vergehen, bis wir uns die Sapphire Nitro+ Radeon RX Vega 64 anschauen konnten. Zuletzt haben wir einen Blick auf ein Custom-Modell der kleineren Radeon RX Vega 56 geworfen – die PowerColor Radeon RX Vega 56 Red Devil konnte dabei mit guten Silent- und OC-BIOS-Einstellungen überzeugen.
Mit der Sapphire Pulse Radeon RX Vega 56, die es sicherlich auch in der Radeon-RX-Vega-64-Variante geben wird, wird Sapphire in wenigen Tagen eine Low-Cost-Variante auf den Markt bringen. MSI hat bereits seine Air-Boost-Modelle vorgestellt, die ebenfalls in die Kerbe der Kostenreduzierung schlagen. Ein aufwendiges High-End-Modell wird es hier nicht mehr geben. Die von Gigabyte vorgestellten Radeon RX Vega 64 und Radeon RX Vega 56 Gaming OC wirkt ebenfalls weitaus weniger aufwendig als die Konkurrenzmodelle aus eigenem Hause mit NVIDIA-GPU. Keine große Kupferbodenplatte, keine RGB-Beleuchtung, etc. pp. Vieles bewegt sich also in Richtung Kostenreduzierung bei Sapphire, MSI und Gigabyte.
ASUS war der erste Hersteller, der ein Custom-Modell vorgestellt hat. Hier wurden offenbar alle Ressourcen auf dieses Modell gesetzt, einen Plan B hat man bis heute nicht präsentiert. PowerColor dürfte es ebenfalls schwer haben, denn die Red-Devil-Varianten sind recht aufwendig konstruiert, verzichten aber immerhin auf Zusatzkosten für eine umfangreiche RGB-Beleuchtung. Unklar ist die Situation bei XFX, die zwar auch schon ein Modell angekündigt haben, dieses ist bisher aber nicht erschienen.
Aktuelle Situation für Käufer und Hersteller schwierig
Zusammenfassend lässt sich noch einmal sagen, dass fast alle Hersteller derzeit versuchen, die Kosten zu reduzieren. Wer bereits ein teures Modell im Markt hat, plant eine günstigere Variante, schließlich soll das komplette Jahr 2018 mit der Radeon RX Vega bestritten werden.
Einige, vor allem kleinere Hersteller, haben sich offenbar im Vorfeld verpflichtet eine Custom-Variante der Radeon RX Vega auf den Markt zu bringen und müssen nun liefern. Man versucht die Kosten dafür aber so niedrig wie möglich zu halten – auf das geplante High-End-Modell folgen abgespeckte Varianten.
Für beiden Seiten, also den potenziellen Käufer, aber auch für die Hersteller ist die aktuelle Situation nicht ganz einfach. Man will Karten liefern, muss die Kosten aber niedrig halten, um die Karten überhaupt an den Mann zu bringen. Viele Hersteller haben sich in die Nesseln gesetzt und versuchen die Situation nun im Nachhinein noch zu retten.
Derzeit warten alle Boardpartner auf weitere Lieferungen von AMD. EOL, also End of Life, sollen die Vega-Modelle (noch) nicht sein. AMD sieht sich nicht in der eigentlichen GPU-Produktion limitiert, sondern auch einen Engpass beim Speicher. Uns gegenüber wollte kein Herstellern eine Bevorzugung durch AMD bestätigen. Allerdings zeigte man sich hinter hervorgehaltener Hand kritisch gegenüber der Positionierung der Radeon Vega Frontier Edition als "Blockchain Pioneer". Zwar profitieren alle Hersteller vom derzeitigen Mining-Boom, wie lange dieser anhalten wird, kann aber niemand sagen.