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Samsung soll eigene GPU-Architektur entwickelt haben

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Samsung soll eigene GPU-Architektur entwickelt haben
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Im vergangenen Jahr stellte Samsung Dr. Chien-Ping Lu ein. Chien-Ping hat sich in der Halbleiterbranche einen Namen bei der Entwicklung von GPU-Architekturen gemacht. Lange war er bei NVIDIA für die nForce IGP zuständig, wechselte danach zu MediaTek und entwickelte zahlreiche Generation an MediaTek-SoC und integrierte dort Mali- und PowerVR-Architekturen mit dem Ziel, sich irgendwann davon unabhängig zu machen. Das Projekt wurde aber abrupt eingestellt und die Design Teams in den USA und Taiwan ohne Angabe von Gründen aufgelöst.

Nun ist er seit einem Jahr bei Samsung tätig und entwickelt dort eine völlig neue GPU-Architektur – die SGPU oder Samsung GPU. Entwicklerteams in Austin und San Jose sollen seit 12 Monaten mit Hochdruck an der Hard- und Software, sowie Tests, der Verifikation und einer möglichen Implementation arbeiten. Erste Simulationen sollen darauf hindeuten, dass die Architektur extrem gut funktioniert und breit skaliert – sowohl im Low-Power-Bereich effizient arbeitet, als auch eine mehr als ausreichende Leistung abliefern kann. Für Samsung steht natürlich der Einsatz in den eigenen SoCs im Fokus. Damit kommt dem Thema VR eine wichtige Rolle zu und hier soll sich die neue Architektur durch eine extrem geringe Latenz zwischen Eingabe/Bewegung und Darstellung auf dem Display (Motion-to-Photon Path) auszeichnen.

Natürlich äußert sich Samsung nicht offiziell zu diesen Gerüchten, der Stand der Entwicklung soll inzwischen aber soweit fortgeschritten sein, dass es in 12 Monaten oder weniger zu einer Vorstellung erster Produkte in Form von GPU-IP für SoCs kommen soll. Derzeit verwendet Samsung für seine SoCs noch geistiges Eigentum von ARM (Mali) und Imagination Technologies (PowerVR), will sich, wie so viele Hersteller, in diesem Bereich aber unabhängig von solchen Lizenzgebern machen. Apple hat diesen Pfad bereits vor einiger Zeit eingeschlagen und damit so manchen Zulieferer (auch von geistigem Eigentum), in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht.

Für Samsung wäre es nur ein logischer Schritt, denn in den eigenen Galaxy-Smartphones kann man einen Großteil der verbauten Komponenten bereits selbst entwickeln und herstellen. Die Ziele der Entwicklung einer eigenen GPU durch Samsung dürften klar auf den SoC-Einsatz abzielen. Dass neben AMD, NVIDIA und bald auch Intel, womöglich ein vierter Hersteller eine Desktop-GPU auf dem Markt haben wird, ist im Falle von Samsung eher unwahrscheinlich.

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