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Next-Generation Geometry für Vega offenbar Geschichte

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Next-Generation Geometry für Vega offenbar Geschichte
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Die Vega-Architektur von AMD ist mit großen Ambitionen gestartet. Bereits ein halbes Jahr vor dem Start der ersten Karte zeigte AMD der Presse erste Details und machte große Versprechungen. In diesem Zeitraum muss es dann aber zu Problemen gekommen sein, denn egal ob mit oder ohne AMD-Brille betrachtet, im Endergebnis kann die Vega-Architektur die externen und wohl auch internen Erwartungen nicht erfüllen.

Ob es bereits Fehler im Silicon der Chips gibt oder aber eine interne Neuausrichtung auf die Navi-Architektur und die PlayStation 5 gegeben hat, werden wir final bestätigt wohl niemals erfahren. Wir wissen aber, dass es bereits einige der angekündigten Vega-Funktionen in der von AMD vorgesehenen Form nicht geben wird. So hat man den eigenen Entwicklungspfad für Primitive Shader eingestellt und auch der High Bandwidth Memory Controller (HBCC) konnte nicht alle Erwartungen erfüllen, die an ihn gestellt wurden.

Ebenfalls neu in der Vega-Architektur ist die Next-Generation Geometry (NGG) Engine. Primitive Shader sollten mehr Polygone durch die Rendering Pipeline führen. Die Primitive Shader passen eine flexiblere Gestaltung der einzelnen Schritte (Input Assembly, Vertex Shading, Hull Shading, Tessellation, Domain Shading und Geometry Shading) in der Rendering Pipeline zusammen. Schlussendlich wollte sich AMD den heute deutlich flexibleren Rendertechniken anpassen, anstatt weiterhin einem fixen Schema zu folgen. Weiterhin sollte ein Load Balancer besser auf die zur Verfügung stehenden Hardware-Ressourcen verteilen. Damit sollen die Shadereinheiten besser ausgelastet werden. Die GPU überwacht sich, bzw. die Auslastung ständig selbst und versucht die ideale Verteilung zu erreichen.

Doch die Primitive Shader sind bereits Geschichte und dies scheint nun für den kompletten NGG-Pfad der Fall zu sein. AMD hat gegenüber einigen Linux-Entwicklern bestätigt, dass Vega (gfx9) keine Unterstützung für NGG mehr erhalten wird – dies gilt dann auch für die Primitive Shader. Die Aussage bezog sich auf den KMD (Kernel-Mode Driver) und den LLVM-Based Pipeline Compiler (LLPC), also den Open-Source-Vulkan-Treiber von AMD.

Für die nächste GPU-Architektur (gfx10), vermutlich Navi, soll der NGG-Path dann aber wieder eine Rolle spielen.

"Both KMD and LLPC are not ready to support NGG for gfx9. We are going to support NGG in amdvlk for next generation GPU."

Da auch die Vega-20-GPU in 7 nm als gfx906 geführt wird, ist die Vega-Architektur in Gänze aus dem Rennen für diese neuen Funktionen. Einmal mehr zeigt sich damit, dass AMD die eigens gesteckten Ziele nicht erreichen konnte und man nun im Nachhinein Abstriche machen muss.