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Gerüchteküche brodelt

Neue AMD-Grafikkarten auf der CES

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Neue AMD-Grafikkarten auf der CES
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Der Start oder zumindest die Ankündigung einer GeForce RTX 2060 sowie der mobilen Max-Q-Varianten auf Basis der Turing-Architektur zur Consumer Electronics Show in der zweiten Januarwoche ist mehr als wahrscheinlich. Immer wieder tauchen Gerüchte auf, auch AMD wolle auf der Messe in Las Vegas über neue Grafiklösungen sprechen. Wir sollen die aktuelle Gerüchtelage einmal zusammenfassen:

Die Wahrscheinlichkeit einer neuen GPU-Generation leitet sich aus einer Vielzahl an Meldungen aus den vergangenen Wochen und Monaten ab. So hat sich AMD die Marke "Vega II" schützen lassen. Seit Herbst tauchen vermehrt Benchmark-Einträge mit der Geräte-ID 66AF:C1 auf. Diese wurden nachweislich einer Grafikkarte mit Vega-20-GPU zugeordnet. In Form der Radeon Instinct MI60 und Radeon Instinct MI50 wurde diese bereits offiziell vorgestellt und so verwundert es auch nicht, dass die Hardware in Online-Datenbanken zu finden ist.

Die neusten Gerüchte sprechen nun davon, dass AMD tatsächlich zur CES eine Consumer-Variante auf Basis von Vega 20 plane. Dagegen spricht allerdings die Auslegung der Optimierungen in der Vega-20-Architektur, denn hier hat AMD dedizierte FP64-Recheneinheiten eingebaut, die im HPC-Bereich interessant sind. Das FP64/FP32-Verhältnis beläuft sich auf 1:2, bei Vega 10 liegt es bei 1:16. Die Fertigung in 7 nm und die damit einhergehenden Verbesserungen im Bereich der Effizienz dürften sich für eine Consumer-Variante auf Basis von Vega 20 wohl kaum rechtfertigen. Allenfalls denkbar wäre eine Frountier Edition, die dann mit dem entsprechenden Treibern auch Spiele wird ausführen können.

Vega-20-GPU basieren und kommt auf 13,28 Milliarden Transistoren und besitzt eine Chipfläche von 331 mm². Die Vega-10-GPU kommt auf 12,5 Milliarden Transistoren auf einer Fläche von 484 mm². Zudem wird PCI-Express 4.0 offiziell unterstützt, was im Datacenter von besonderer Bedeutung ist.

Navi als Vorschau denkbar

Die Auslegung der Vega-GPUs in 7 nm macht es also unwahrscheinlich, dass wir hier echte Consumer-Grafikkarten zu sehen werden. Deutlich wahrscheinlicher ist, dass AMD schon über die Polaris-Nachfolger Navi sprechen wird. Sowohl zu Polaris- als auch zur Vega-Architektur veranstaltete AMD im Dezember einen Tech Day und ließ die anwesende Presse ab dem jeweiligen Januar auch darüber sprechen. Zu Navi gab es ein solches Briefing bislang nicht.

Die Gerüchte sprechen nun davon, dass AMD zur CES eine Vorschau auf Navi gibt – ein erstes offizielles Lebenszeichen sozusagen. Konkret soll es sich dabei um Navi 12 auf Leistungsniveau der Radeon RX Vega aus eigenem Hause und um Navi 10 im Bereich der GeForce RTX 2080 von NVIDIA handeln. Entsprechend platziert sich AMD mit Navi 12 in der Mittelklasse und mit Navi 10 im High-End.

Zu Navi 12 ist von einem Ausbau mit 40 Compute Clustern und dementsprechend 2.560 Shadereinheiten (sollte es beim aktuellen Aufbau von 64 Shadereinheiten pro Compute Cluster bleiben) die Rede. Vergleicht man dies mit den 3.584 Shadereinheiten der Radeon RX Vega 56, auf deren Leistungsniveau sie landen soll, müsste AMD mit der Navi-Architektur im Vergleich zur Vega-Architektur aber einen deutlichen Sprung in Sachen Leistung pro Shader gemacht haben.

Bisher gibt es aber keinerlei gesicherte Erkenntnisse zu Navi. Die Boardpartner sollen bereits an ihren Boarddesigns entwickeln, aber auch dies ist bislang nicht bestätigt. Sollte dies jedoch stimmen, ist eine konkrete Produktvorstellung von Grafikkarte auf Basis der Navi-Architektur auf der CES dennoch eher unwahrscheinlich. Das zweite Quartal 2019 gilt aktuell als realistische Zielsetzung für den Marktstart.

AMD wird sich die Hausmesse in den USA sicherlich nicht nehmen lassen, um neue Produkte vorzustellen – auch wenn man nur ein kleines Update bzw. eine Vorschau vornimmt. Wir erwarten aber eher Neuigkeiten bei den Prozessoren: Hier allerdings nicht zwangsläufig zur Ryzen-3000-Serie.

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