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Vega für Workstation/Server

Linux-Treiber-Patch verweist auf Arcturus-GPU von AMD

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Linux-Treiber-Patch verweist auf Arcturus-GPU von AMD
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Im Herbst des vergangenen Jahres tauchten die ersten Gerüchte zu einem Projekt Arcturus oder eine GPU mit diesem Namen auf. Damals wurde Arcturus noch als Nachfolger der Navi-Architektur benannt. Nun wissen wir, Navi ist nur der Familienname der ersten GPUs basierend auf RNDA für die Radeon RX 5700 XT und Radeon RX 5700. Bereits im nächsten Jahr wird es eine zweite Generation der RDNA-Architektur geben.

Doch interne Projeknamen und Bezeichnungen können wechseln und insofern war weiterhin unbekannt, um was es sich bei Arcturus handelt. Nun wurden Kernel-Treiber-Patches für Linux veröffentlicht, welche auch eine Arcturus-GPU beinhalten. Dies geschieht gerade jetzt, weil verschiedene Zweige des LLVM-9.0-Codes zusammengeführt werden sollen. Genauer befinden sich die Arcturus-Einträge im AMDGPU LLVM Shader-Compiler-Backend. Nicht ungewöhnlich sind solche Abzweige aufgrund der bald stattfindenden SIGGRAPH, auf der Workstation-Graphics eine Rolle spielen sollten und die Hersteller ihre Neuigkeiten in diesem Bereich präsentieren.

Die Architektur-ID lautet GFX908, die GFX9-Familie steht für die Vega-Architektur. GFX908 ist bisher noch nicht mit einem konkreten Produkt verknüpft. Drei Device-IDs sind mit GF908 verknüpft, was auf drei Karten bzw. Hardware-Varianten mit der Arcturus-GPU hindeutet. Der Compiler-Backend-Code verweist auf Funktionen wie die Unterstützung von ECC. Weitere Hinweise gibt es auf eine Unterstützung von MFMAdas Schedulingeinen Hazard Recognizer und das AGPR Register Spilling.

Dass es sich bei GFX908 um eine GPU handelt, die sich anhand der neuen Funktionen doch größer von der bisherigen Vega-Produkten unterscheidet, ist so sicherlich nicht zu erwarten gewesen. Allerdings hat AMD zur Vorstellung der Navi-Karten betont, dass es sich bei der bisher verwendeten Navi-10-GPU nicht um eine HPC-GPU handelt. Jeder Steam-Prozessor der RDNA-Architektur, bzw. jede SIMD-Einheit besteht aus einer FP32- und zwei FP16-Recheneinheiten. Damit werden die notwendigen Berechnungen durchgeführt, die hauptsächlich auf die Anforderungen an Spiele ausgelegt sind.

Für Compute-Berechnungen mit Anforderungen an eine geringe Genauigkeit, zum Beispiel das Inferecing von Deep-Learning-Netzwerken, können die Navi-10-GPUs verwendet werden. Die weitaus größere Vega-20-GPU kommt aber nicht nur auf der wohl inzwischen eingestellten Radeon-VII-Grafikkarte zum Einsatz, sondern vor allem auf der Radeon Instinct MI60 und Radeon Instinct MI50 als GPU-Beschleuniger. 

Die Vega-Architektur ist im Zusammenspiel mit HBM2 also weiterhin ein Fokus von AMD, dies allerdings nicht mehr im Gaming-Bereich. Die SIGGRAPH, die vom 28. Juli bis zum 1. August in Los Angeles stattfindet, könnte in dieser Hinsicht also durchaus interessant werden.