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Radeon Pro W5700 ist die erste Workstation-Karte auf Navi-Basis

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Radeon Pro W5700 ist die erste Workstation-Karte auf Navi-Basis
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Mit der Radeon Pro W5700 stellt AMD die erste Workstation-Grafikkarte mit Navi-GPU auf Basis der RDNA-Architektur vor. Dabei stellt sich die RDNA-Architektur nicht unbedingt als ideale Lösung in diesem Bereich dar, denn AMD hat diese auf das 3D-Rendering in Spielen ausgelegt. Dennoch aber gibt es einen Sweet-Spot, der auch von Navi-Karten oder einer Navi-Karte abgedeckt werden kann.

Die Radeon Pro W5700 verwendet die Navi-10-GPU mit 36 Compute Units. Daraus ergeben sich 2.304 Shadereinheiten und eine Rechenleistung von 8,89 TFLOPS für FP32-Berechnungen. Die 8 GB GDDR6-Speicher sind über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden und der Speicher kommt auf eine Speicherbandbreite von 448 GB/s.

Um die Rechenleistung einschätzen zu können: Eine Radeon Pro WX 9100 bietet eine Rechenleistung von 12,3 TFLOPS und eine Radeon Pro WX 5100 auf Basis der Polaris-Architektur bringt es auf 3,89 TFLOPS. Direkter Gegenspieler der Radeon Pro W5700 ist die Quadro RTX 4000 von NVIDIA. Diese basiert auf der Turing-Architektur und bietet 2.304 Shadereinheiten, 288 Tensor Cores sowie 36 RT Cores. Auch hier werden 8 GB an GDDR6-Speicher geboten. Die Rechenleistung für FP32 liegt allerdings bei nur 7,1 TFLOPS.

Die Karte bietet auf der Slotblende fünf Mini-DisplayPort-Ausgänge und einmal USB Typ-C. Alle sechs Displayausgänge können ein Display-Signal ausgeben, so dass eine einzelne Karte sechs Monitore ansteuern kann.

Im Rahmen der RDNA-Architektur spricht AMD von einer Verbesserung der IPC-Leistung im Bereich von 25 %. Dabei bezieht an sich auf Verbesserungen innerhalb der Architektur selbst. Durch die Fertigung in 7 nm und weitere Optimierungen sollen es gegenüber der GCN-Architektur sogar 50 % sein.

Hier spielen dann die überarbeiteten Compute Units eine Rolle. Es gibt in der RDNA-Architektur pro Compute Unit zwei Scalar Units und ebenso zwei Scheduler. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn zwei CUs zu einem Workgroup-Prozessor zusammengefasst werden. Sinn macht dies, wenn gewisse Workloads zuvor auf zwei CUs aufgeteilt werden mussten, sich diese aber besser in einer CU bearbeiten lassen. 

Pro Single Cycle (Takt) kann in einer SIMD32-Einheit eine Wave32-Berechnung durchgeführt werden. Damit verdoppelt AMD den Durchsatz, denn zuvor waren die SIMDs nur in der Lage, eine Wave16-Berechnung pro Takt durchzuführen. Für Wave32 mussten im GCN-Design zwei SIMDs nacheinander die Berechnungsschritte ausführen. Durch die Dual-CUs, bzw. das Pooling der CUs wird eine Wave32-Berechnung nun gleichzeitig in zwei SIMD16-Einheiten durchgeführt.

Neben der reinen Rechenleistung sieht sich AMD auch bei der Leistung/Watt, also der Effizienz, im Vorteil.

Natürlich spricht AMD auch über das Zusammenspiel aus Hard- und Software. Die Radeon Pro Software wird stetig weiterentwickelt und soll sowohl im Bereich der Leistung als auch bei der Stabilität neue Maßstäbe setzen. Wessen Workstation-Programme häufiger abstürzten, wird die Frustration solcher Fehler nachempfinden können. Dies will AMD mit der Entwicklung der Radeon Pro Software schon hinter sich gelassen haben.

Die Radeon Pro W5700 ist der erste Workstation-Ableger von AMD mit RDNA-Architektur. Weitere werden sicherlich folgen. Ab heute ist die Karte im Handel verfügbar. Einen Preis kennen wir derzeit noch nicht.