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Sogenannte passiv gekühlte GPU-Beschleuniger sind im Datacenter-Segment keine Besonderheit. Dabei ist die Bezeichnung "passive Kühlung" nur dahingehend zutreffend, dass die Karten als solche keine Lüfter verwenden, der Kühler wohl aber von einem stetigen Luftstrom durchströmt wird. Das Servergehäuse bzw. das Rack stellt damit eine ausreichende Kühlung sicher und minimiert den möglichen Ausfall der Hardware durch einen fehlerhaften Lüfter. Zudem lassen sich die passiv gekühlten Karten dichter zusammengesteckt betreiben, da kein Lüfter die Luft zwischen den Karten ansaugen muss.
Im Workstation-Segment sind passiv gekühlte Grafikkarten bisher nicht anzutreffen – zumindest nicht, wenn wir über leistungsstarke Karten sprechen. PNY hat nun zwei Modelle vorgestellt, die Quadro RTX 8000 Passive und die Quadro RTX 6000 Passive. Diese verwenden genau wie die aktiven Varianten eine GPU mit Turing-Architektur von NVIDIA. Diese kommt auf 4.608 Shadereinheiten – genauso viele wie auf der RTX Titan, jedoch mehr als bei einer GeForce RTX 2080 Ti: 72 RT Cores und 576 Tensor Cores. Damit handelt es sich um die Flaggschiff-Modelle der Quadro-RTX-Serie. Hinsichtlich der Leistung unterscheiden sich die beiden Modelle zunächst einmal nicht.
Der Unterschied zwischen der Quadro RTX 8000 und der Quadro RTX 6000, egal ob in der aktiv oder passiv gekühlten Variante, ist im Speicherausbau zu suchen. Während die Quadro RTX 6000 24 GB GDDR6 mit ECC-Unterstützung verwendet, sind es bei der Quadro RTX 8000 satte 48 GB. Ebenfalls für beide identisch ist die Speicherbandbreite mit 624 GB/s.
Die passive Kühlung – wir bleiben bei den Begrifflichkeiten – hat aber Auswirkungen auf die Thermal Design Power. Während diese für die aktiv gekühlten Karten mit bis zu 295 W angegeben wird, dürfen sich die passiv gekühlten Karten nur 250 W genehmigen. Daraus ergibt sich ein Leistungsunterschied zwischen den aktiv und passiv gekühlten Varianten von etwa 10 % zu Gunsten der aktiv gekühlten Modelle. Dies ist demnach der Kompromiss der eingegangen werden muss, wenn diese Modelle eingesetzt werden.
Systeme bzw. die Kühlung solcher Systeme sind auf eine TDP von 250 W für eine Karte ausgelegt. Entsprechend ist dies auch ein Wert, auf den die passiv gekühlten GPU-Beschleuniger im Datacenter-Segment ausgelegt sind. Wie gesagt: Das Gehäuse muss einen entsprechenden Luftstrom und damit eine Kühlung sicherstellen können. Im Übrigen kann dieser in beide Richtungen durch die Karte erfolgen und muss nicht in Richtung der Slotblende ausgelegt sein.
Die Quadro RTX 8000 Passive und die Quadro RTX 6000 Passive sind ab sofort verfügbar und werden von PNY an die OEMs für solche Workstations geliefert. Eine Quadro RTX 6000 kostet 3.375 Euro, die Quadro RTX 8000 mit 48 GB Speicher 5.420 Euro - in der aktiv gekühlten Variante wohlgemerkt. Ob es die passive Modelle ebenfalls in den freien Handel schaffen, ist nicht bekannt.