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Die Radeon RX 5600 XT sollte die ideale 1080p-Gaming-Karte von AMD werden. Letztendlich hat man dieses Ziel erreicht, allerdings war der Weg dorthin steiniger, als er hätte sein müssen. Vorgestellt wurde die Radeon RX 5600 XT mit einem Speichertakt von 1.500 MHz (12 Gbps) und dies sollten die Vorgaben von AMD bleiben.
Doch schon zum Start stellte sich heraus, dass nicht nur einzelne Grafikkarten-Hersteller ihren Speicher auf 1.750 MHz (14 Gbps) beschleunigen werden, sondern dass dies für nahezu alle Modelle gelten wird. Auch drei weitere von uns getestete Modelle konnten schon mit einem neuen BIOS ausgestattet werden. Es gab ein paar Ausnahmen und wohl auch um den Einstiegspreis der Serie niedrig zu halten, wurden einige Modelle auf dem langsameren Speicher belassen, jedoch schien es grundsätzlich für fast alle Hersteller und alle Modelle möglich zu sein, den Speicher zu beschleunigen.
Dazu musste es ein paar Voraussetzungen geben: Erstens musste der Speicher schon zuvor entsprechend spezifiziert und zweitens musste die Kühlung entsprechend ausgelegt gewesen sein. Beides schienen die Modelle zu erfüllen. Die Speicherbandbreite steigt von 288 auf 336 GB/s und beschert der Karte ein Leistungsplus von 5 bis 10 %.
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Laut AMD sollte es jedoch dabei bleiben: Die Radeon RX 5600 XT ist eine Grafikkarte mit Navi-10-GPU und 12-Gbps-Speicher und daran hält man bis heute fest. Allerdings hat sich die Außenkommunikation inzwischen etwas gewandelt. Da 90 % der Hersteller ihre Modelle inzwischen direkt oder per BIOS-Update mit dem schnelleren Speicher ausstatten, bewirbt AMD dies entsprechend. Auf einer Produktseite werden alle Modelle vorgestellt, die inzwischen per BIOS update beschleunigt werden können.
Der Text von AMD wirkt so, als geschehe dies auf geheimnisvolle Art und Weise. Ein einfaches BIOS-Update reicht aus, allerdings sprechen wir eben von einer angehobenen Leistungsaufnahme oder Total Graphics Power von 120 auf 135 W und wenn der Speicher zuvor schon in der Lage war mit höherem Takt zu arbeiten, warum hat AMD dies nicht von Anfang an so vorgesehen?
Ein fader Beigeschmack bleibt also. Es stellt sich weiterhin die Frage, warum AMD die Radeon RX 5600 XT nicht direkt mit dem schnelleren Speicher vorgesehen hat, wenn man doch auch so offenbar einen Großteil der Modelle nachträglich per BIOS-Update beschleunigen kann.
Stattdessen müssen Käufer der Karte zunächst einmal schauen, welches BIOS bereits installiert ist. Befindet sich noch das alte BIOS auf der Karte, muss der Prozess eines BIOS-Updates vollzogen werden. Dieser ist zwar weitestgehend risikofrei, allerdings kann es doch hin und wieder zu Problemen kommen und schlimmstenfalls muss die Karte zurück zum Hersteller. Diesen gesamten Prozess hätte man allen Käufer einer Radeon RX 5600 XT ersparen können, wenn man auf das Spielchen des nachträglichen BIOS-Updates verzichtet hätte und die Karte gleich mit dem auf 14 Gbps festgelegten Speicher ausgestattet hätte – so wie man es offenbar ohnehin vor hatte.