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DG1-Grafikkarte zeigt sich mit 768 Shadern und 3 GB Speicher

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DG1-Grafikkarte zeigt sich mit 768 Shadern und 3 GB Speicher
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Nachdem Intel mit einem Xe-HP-Chip für einige Aufmerksamkeit gesorgt hat und sogar einigen Clickbait-Beiträgen, die schon Vergleiche zu nicht einmal vorgestellten RDNA-2- und Ampere-GPUs anstellen wollten, entgegenwirken musste, gibt es nun neue Verweise auf die ersten Ableger einer diskreten Xe-GPU. Zur CES stellt Intel das DG1 Software Development Vehicle (SDV) vor. Entsprechend verwundert es nicht, dass es auch immer wieder ein paar Details dazu gibt.

So ist in der Online-Datenbank von SiSoft Sandra ein "Gen12 Desktop Graphics Controller (768SP 96C 1.5GHz, 1MB L2, 3GB)" zu finden. Der Eintrag stammt vom 8. Mai 2020 und ist daher recht aktuell. Es handelt sich vermutlich um ein SDV der DG1 von Intel. Diese basiert auf der Xe-LP-Architektur und bietet 96 Execution Units (EUs) und somit 768 Shadereinheiten. Zudem wird ein Speicherausbau von 3 GB erwähnt und der L2-Cache soll 1 MB groß sein. Bei einem Takt von 1,5 GHz liegt die Rechenleistung bei etwa 2 TFLOPS – also im Bereich einer GeForce GTX 1050 (Ti). Eine GeForce GTX 1650 ist in etwa 50 % schneller.

Das SDV der DG1 ist eine reine Entwickler-Lösung, die so in dieser Form nicht in den Handel kommen wird. Die Tiger-Lake-Prozessoren werden die ersten Produkte sein, welche auf der Xe-Architektur basieren wird. Wie gesagt handelt es sich dabei um die Xe-LP-Architektur, also eine Low-Power-Variante. Die ersten Notebooks mit Tiger-Lake-Prozessoren sollen zum Weihnachtsgeschäft im Handel stehen.

Das Argonne National Laboratory hat Anfang Februar ein Meeting veranstaltet (dazugehöriges PDF), welches die Thema Hard- und Software behandelte. Zunächst einmal geht es vor allem darum die notwendige Hard- und Software-Infrastruktur zu entwickeln. Dazu kommen derzeit noch die älteren, integrierten GPUs von Intel zum Einsatz.

Natürlich schaut man aber schon auf das, was da kommen wird. Jeder Node des Aurora-Supercomputers wird mit zwei zukünftigen Xeon-Prozessoren (Sapphire Rapids) und sechs GPUs (Ponte Vecchio) ausgestattet sein. Ein paar weitere Details zum Einsatz der entsprechenden GPUs, Fertigung und Interconnects hat Intel bereits im vergangenen Jahr verraten.

Noch immer bestand die Hoffnung, dass Intel die Xe-LP-GPU in Form der DG1 auch in den Endkundenmarkt bringen wird. Diese dürfte aber inzwischen gänzlich zerstreut sein und wird auch noch einmal bestätigt. Die Rede ist davon, dass die Xe-LP-GPU nur in integrierter Form auf dem Motherboard zum Einsatz kommen wird. Das SDV wird kein Produkt sein, welches man als Kunde wird erwerben können.

An dieser Stelle sollte man sich noch einmal die unterschiedlichen Produkte und Auslegungen für die Xe-Architektur anschauen. Xe-LP wird womöglich ausschließlich in integrierter Form eingesetzt werden – beispielsweise in den Tiger-Lake-Prozessoren. Es soll aber auch Gaming-Lösungen geben, die auf die Xe-LP-Architektur setzen werden. Der von Intel gezeigte mysteriöse Chip verwendet die Xe-HP-Architektur und wird im Datacenter verwendet werden, zumindest laut Raja Koduri. Darüber positioniert Intel die Xe-HPC-Architektur, die als Ponte Vecchio in Supercomputern zum Einsatz kommen wird. Die diskreten GPUs sollen in 7 nm gefertigt werden und ab 2021 auf den Markt kommen. Die integrierte Lösung setzt auf eine verbesserte Fertigung in 10 nm.