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Im Rahmen seiner Präsentation für Investoren hat AMD noch einmal die bereits zum Financial Analyst Day veröffentlichten Pläne bestätigt. Diese gliedern sich in die vier folgenden wichtigen Hauptgruppen auf: Zen-Architektur (für Desktop und Server), RDNA für die Radeon-Grafikkarten, CDNA für die Compute-Beschleuniger und Infinity-Architektur, welche die Interconnect-Technologien beschreibt.
Bei den Roadmaps bleibt grundsätzlich alles beim Alten. Auf die aktuellen Zen-2-Prozessoren werden noch in diesem Jahr die Zen-3-Nachfolger alias Vermeer bzw. die Ryzen-4000-Serie folgen. Auch diese werden in 7 nm gefertigt. Darauf wird dann Zen 4 in 5 nm folgen, was noch vor 2022 der Fall sein soll. Im gleichen Fahrwasser bewegen sich auch die EPYC-Prozessoren. Auf die aktuellen Rome-Modelle mit Zen-2-Architektur folgen hier die Milan-Varianten auf Basis der Zen-3-Architektur. Noch vor 2022 soll dann die Genoa-Modelle auf Basis von Zen 4 folgen.
Bei den GPUs sehen die Pläne die ersten Beschleuniger auf Basis der CDNA-Architektur irgendwann zum Jahreswechsel vor. Sie sollen auf HPC- und ML-Anwendungen optimiert sein und werden auch die zweite Generation der Infinity Architektur verwenden. Die Fertigung erfolgt hier wie bei RDNA 2 in 7 nm. Die CDNA-2-Architektur soll dann noch vor 2022 folgen und die dritte Generation der Infinity Architektur einführen. Bei der Fertigung scheint sich AMD noch nicht festgelegt zu haben und spricht nur von einer "Advanced Node".
Als erste weitere Neuankündigung in diesem Jahr werden die Big-Navi-Karten auf Basis der RDNA-2-Architektur erwartet. Bisher sprach AMD hier vor allem von einer deutlichen Verbesserung im Bereich des Performance/Watt-Verhältnisses. Die Fertigung wird weiter in 7 nm stattfinden, allerdings spricht AMD auch erstmals von erhöhten Taktraten, durch physikalische Optimierungen am Chip bzw. an der Fertigung. Diese dürften sich im Rahmen dessen bewegen, was wir schon beim Wechsel von Zen auf Zen+ gesehen haben.
Die aktuellen Navi-Modelle erreichen einen Boost-Takt von 1.905 MHz – einige Modelle auch etwas mehr. Eine weitere Optimierung könnte AMD in den Bereich von 2 GHz bringen, wenngleich die reine Taktzahl noch nicht viel aussagt. AMD strebt aber eine Steigerung von +50 % beim Performance/Watt-Verhältnis an, was größtenteils über Verbesserungen in der Architektur erreicht werden düfte.
AMD hat aggressive Produktpläne
Die Roadmaps bestätigen den Eindruck aus dem Frühjahr: AMD hat aggressive Produktpläne für die kommenden Jahre und dies in allen Marktsegmenten: Alle 12 bis 18 Monate soll es eine neue Architektur und demzufolge neue Produkte geben. Dies gilt nicht nur für die EPYC- und Ryzen-Prozessoren, sondern auch für die neu angekündigten GPU-Beschleuniger auf Basis der CDNA-Architektur sowie die Infinity-Architektur für den immer schnelleren und flexibleren Interconnect.
Über die aktuellen Zeitpläne hinaus werden dann sicherlich noch weitere neue Technologien hinzukommen. AMD verweist hier regelmäßig auf neue Fertigungstechniken wie das X3D-Packaging (ein Hybrid aus 2.5D und 3D-Chips). Was genau AMD hier aber plant, bleibt noch im Dunkeln.
Fertigung | Produkte | Erscheinungsjahr | |
RDNA 2 | 7 nm | Navi 2X | Ende 2020 |
RDNA 3 | "Advanced Node" | Navi 3X | 2022 |
CDNA | 7 nm | Radeon Instinct | Ende 2020 |
CDNA 2 | "Advanced Node" | Radeon Instinct | 2022 |
Zen 3 | 7 nm | Ryzen 4000-Serie EPYC Milan | Ende 2020 |
Zen 4 | 5 nm | Ryzen 5000 Serie EPYC Genoa | 2022 |