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Die Kollegen von LinusTechTips haben wieder einmal einen interessanten Fund im GPU-Museum gemacht und sind dabei auf die Evans & Sutherland SimFUSION 6500q gestoßen. Dabei handelt es sich um eine Grafikkarte aus dem Jahr 2004, die aus zwei aufeinanderliegenden PCBs besteht, auf der sich insgesamt vier GPUs befinden. Im gleichen Jahr führte NVIDIA interessanterweise die SLI-Technologie ein, bereits ab 1998 setzte 3dfx auf eine Kopplung von mehreren GPUs.
Interessanterweise sind die beiden PCBs mit unterschiedlichen Schnittstellen zum Mainboard bestückt. Das vordere PCB verwendet den Accelerated Graphics Port (AGP) und das hintere den alten Peripheral Component Interconnect oder kurz PCI. Ein FPGA von ATI dürfte als Bridge-Chip zwischen den GPUs zum Einsatz gekommen sein.
Richtig spannend wird es bei den GPUs, denn auf den beiden PCBs befinden sich wie gesagt vier R360-GPUs von, damals noch ATI, die für den Endkundenmarkt als Radeon 9800 XT angeboten wurden. Der Takt der GPUs lag noch bei überschaubaren 412 MHz und der Grafikspeicher war gerade einmal 256 MB groß. Der Speicher war über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden und kam als DDR auf 365 MHz. Die R360-GPU wurde in 130 nm gefertigt und fasste rund 75 Millionen Transistoren – im Vergleich zu den inzwischen mehreren Milliarden Transistoren schweren GPUs ist die R360-GPU also noch recht einfach gestaltet.
2004 arbeiteten zehn Hardware- und fünf Software-Ingenieure bei Evans & Sutherland an diesem Projekt. Es gab eine Dual-GPU- und eine Quad-GPU-Version. Für die Zusammenarbeit in Form von zwei oder vier GPUs verfügte die R360-GPU über eine eingebaute Unterstützung für Multi-GPU-Konfigurationen. ATI unterstützte Evans & Sutherland in der Entwicklung der Karte. Entwickelt wurden die SimFUSION 6500q für die eigenen Simulationssysteme von Evans & Sutherland. Heute gehört das Unternehmen zu Rockwell Collins. Kunden konnten die Hardware in Form kompletter Simulationssysteme erwerben – einzeln gab es die Karten nie.
Mit kompatibler Hardware und einem passenden Treiber konnte LinusTechTips einige Leistungstests machen. So lief der 3DMark 2001, wobei es zahlreiche Darstellungsfehler gab. Direct3D wurde von den Karten jedoch nicht unterstützt, da die Simulationssoftware auf Basis von OpenGL entwickelt wurde. Die Leistungswerte können nicht unbedingt darlegen, dass vier GPUs das Rendering übernommen haben.
Zumindest Unreal Tournament lief mit flüssigen Frameraten – dank OpenGL-Unterstützung. Auch lag die Leistung hier deutlich über dem, was beispielsweise eine Radeon 9800 Pro damals zu leisten im Stande war. Die Skalierung lag zwar nicht beim Faktor vier, aber im Bereich von etwa 300 % gegenüber einer einzelnen GPU.
Das Video und die gesammelten Informationen sind in jedem Fall ein interessanter Einblick in frühere Zeiten.
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