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In der vergangenen Woche stellten ASUS und Acer ihre neuen Notebook-Modelle mit der ersten dedizierten GPU von Intel vor. Technische Details zur Iris-Xe-Max-GPU (bisher als DG1 bezeichnet) lieferten jedoch weder die Notebook-Hersteller noch Intel. Heute nun kommen die von Intel und man spricht über die Alternative zu den Einsteiger-GPUs, die zum Einsatz kommen, wenn die integrierte Variante nicht mehr ausreichen soll.
Im Rahmen einer Vorschau auf die Tiger-Lake-Prozessoren konnten wir uns den Core i7-1185G7 mit Iris-Xe-Grafik bereits anschauen. Diese bietet 96 Execution Units (EUs) bei einem Takt von 1,35 GHz. In unseren Benchmarks kann die integrierte GPU mit einer Verdopplung der Grafikleistung im Vergleich zum Vorgänger aufwarten.
Die Iris-Xe-Max-GPU bietet mit 96 EUs den gleichen Ausbau und Funktionsumfang, kann den Takt aber auf bis zu 1,65 GHz hochschrauben. Dies entspricht einer Steigerung von 22,2 % und bei etwa 20 % dürfte das Leistungsplus der dedizierten Variante liegen. Die Fertigung der GPU findet wie für die Tiger-Lake-Prozessoren selbst in 10nm SuperFin statt. Dabei handelt es sich um die verbesserte Fertigung in 10 nm, die Intel in diesem Bereich zum Durchbruch führen soll.
Der GPU zur Seite stehen 4 GB an dediziertem Speicher. Dabei handelt es sich um LPDDR4X-Speicher, der über eine Speicherbandbreite von 68 GB/s angebunden ist. Im Falle der integrierten Variante werden theoretisch 64 GB/s erreicht. Allerdings handelt es sich dabei um einen geteilten Speicher, der über den Prozessor zur Verfügung gestellt wird.
Die Anbindung zwischen Iris-Xe-Max-GPU und dem Prozessor des Notebooks findet über vier PCI-Express-4.0-Lanes statt. Nicht unerwähnt bleiben soll die Unterstützung von Variable Rate Shading, Adaptive Sync und Async Compute. Hinzu kommt die Möglichkeit des AV1-Decode, der Ausgabe per eDP 1.4b, DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0b sowie die Unterstützung einer maximalen Auflösung von 4.096 x 2.304 bei 60 Hz über HDMI und eDP sowie von 7.680 x 4.320 Pixel bei 60 Hz über DisplayPort. All dies ermöglicht außerdem die integrierte Variante der Xe-GPU.
Intel Deep Link
Zwischen einem Tiger-Lake-Prozessor und der externen Iris-Xe-Max-GPU soll per Deep Link eine gewisse Zusammenarbeit stattfinden. Dies bezieht Funktionen wie eine beschleunigte Berechnung von AI-Anwendungen mit ein und erhöht die Encode-Leistung durch eine Auslagerung des Encodings.
Dabei findet offenbar eine geteilte Nutzung der zur Verfügung stehenden Leistung statt. Im Vergleich der Berechnungen in Kombination eines Sunny-Cove- und (simulierten) Tiger-Lake-Prozessors im Zusammenspiel mit einer GeForce MX350 soll der Tiger-Lake-Prozessor mit Iris-Xe-Max-GPU im CPU-Encoding um 20 % und in der AI-Beschleunigung um 40 % schneller sein. Gerade in diesen beiden Bereichen sieht Intel die größten Vorteile.
Die relativ hohe Encode-Leistung dürfte einer der Gründe sein, warum Intel die DG1 oder besser die Xe-Architektur auch im Datacenter einsetzen will. Als SG1 soll sie die gleiche Leistung wie vier DG1 bieten und dennoch als Small-Form-Factor-Karte zum Einsatz kommen. Intel visiert Cloud-Gaming- und Videostreaming-Anwendungen an, die auf besonders niedrige Latenzen ausgelegt sind. Die SG1 soll in Kürze in Produktion gehen und wie gesagt noch in diesem Jahr verfügbar sein.
Hinsichtlich der Gaming-Leistung soll ein Notebook mit Iris-Xe-Max-GPU in den meisten Fällen auf Augenhöhe mit einem Notebook mit MX350-GPU sein. In wenigen Fällen ist die Intel-Lösung sogar deutlich schneller.
Interessant wären Angaben zur Leistungsaufnahme der Iris-Xe-Max-GPU. Für einen Core i7-1185G7 bei einem GPU-Takt von 1,35 GHz haben wir eine Leistungsaufnahme maximal 14 W gemessen. Die TDP der Iris-Xe-Max-GPU soll bei 25 W liegen.
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Nur 20 % schneller in Spielen
Intel setzt den Fokus für die integriete Grafikeinheit größtenteils nicht auf die Spieleleistung, sondern wirbt mit schnellem Encoding und der Hardwarebeschleunigung für AI-Anwendungen. Auch wenn oder gerade weil die Spieleleistung gegenüber der Vorgänger-Generation verdoppelt wurde, wäre durch die Anwendung als dedizierte GPU mit einem höheren Power-Limit mit einem deutlichen Leistungsplus zu rechnen. 96 EUs bei einem um 22,2 % höheren Takt lassen hier aber weniger Spielraum, als dies zu erwarten gewesen wäre.
Intel bestätigt dies in den eigenen Benchmarks. Die Iris Xe Max ist in Metro Exodus etwa 20 % schneller (35 vs 42 FPS) als die integrierte Iris-Xe-Lösung. In DOTA 2 liegt man mit der NVIDIA GeForce MX350 gleichauf, hier ist die stärkere Iris-Xe-Max-Variante jedoch langsamer als die hauseigene Iris-Xe-Konkurrenz.
Die Kombination aus Tiger-Lake-Prozessor und dedizierter Iris-Xe-Max-GPU wird vorerst in drei Notebook-Modellen zum Einsatz kommen. Dies wären das Acer Swift 3X, das ASUS VivoBook TP470 und das Dell Inspiron 15 7000 2in1. Bei Gelegenheit werden wir uns sicherlich ein solches Modell besorgen und weitere Benchmarks durchführen.
Intel arbeitet derzeit mit Partnern daran, eine weitere auf der Xe-LP-Architektur basierende GPU auf den Markt zu bringen, die dann in der ersten Jahreshälfte 2021 in Desktops verfügbar sein wird - "In addition to mobile, Intel is working with its partners to bring Xe-LP-based discrete graphics to value desktops in the first half of 2021."
Produkte auf Basis der Xe-HP- und Xe-HPG-Architektur sollen ebenfalls 2021 folgen.