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In wenigen Tagen werden die Tests der ersten beiden Big-Navi-Karten erscheinen. Den Anfang machen die Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT. Heute dürfen wir euch die Karten bereits zeigen, aber noch nicht über Messwerte und Benchmarks sprechen. Dafür aber dürfen wir die äußerlich ersichtlichen Funktionen und Gegebenheiten berichten, was wir an dieser Stelle auch nutzen wollen.
Doch zunächst noch einmal ein Blick auf die bisherige Vorstellung: Die Radeon-RX-6000-Karten basieren auf der Big-Navi-GPU und diese wiederum auf der RDNA-2-Architektur. Hier will AMD einen +50%-Schritt hinsichtlich der Effizienz machen. Letztendlich erreicht hat man sogar +54 % für die Radeon RX 6800 XT und satte 65 % für die Radeon RX 6900 XT. Letztere wird in dieser Woche aber noch kein Thema sein und Anfang Dezember folgen.
Eine Besonderheit der RDNA-2-Architektur bzw. Big-Navi-GPU ist der Infinity Cache. Diesen hat man vom L3 Cache der Zen-3-Architektur abgeleitet. Die Kapazität des Infinity Cache beläuft sich bei Big Navi auf 128 MB. Im Falle der Radeon RX 6800 wird der Infinity Cache mit einem 256 Bit breiten Speicherinterface kombiniert.
Alle technischen Daten der Radeon-RX-6000-Serie im Überblick:
Radeon RX 6800 | Radeon RX 6800 XT | Radeon RX 6900 XT | |
GPU | Big Navi | Big Navi | Big Navi |
Transistoren | 26,8 Milliarden | 26,8 Milliarden | 26,8 Milliarden |
Fertigung | 7 nm | 7 nm | 7 nm |
Chipgröße | - | - | - |
Compute Units | 60 | 72 | 80 |
Ray Accelerators | 60 | 72 | 80 |
Basis-Takt | 1.815 MHz | 2.015 MHz | 2.015 MHz |
Game-Takt | 2.105 MHz | 2.250 MHz | 2.250 MHz |
ROPs | 96 | 128 | 128 |
Infinity Cache | 128 MB | 128 MB | 128 MB |
Speicherkapazität | 16 GB | 16 GB | 16 GB |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 512 GB/s | 512 GB/s | 512 GB/s |
FP16-Rechenleistung | 32,33 TFLOPs | 41,47 TFLOPs | 46,08 TFLOPs |
FP32-Rechenleistung | 16,17 TFLOPs | 20,74 TFLOPs | 23,04 TFLOPs |
TDP | 250 W | 300 W | 300 W |
Versorgung | 2x 8-Pin | 2x 8-Pin | 2x 8-Pin |
Preis | 579 US-Dollar | 649 US-Dollar | 999 US-Dollar |
Verfügbarkeit | 18. November | 18. November | 8. Dezember |
Die Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT erscheinen am 18. November und ab diesem Datum wird es nur das MBA-Design (Made by AMD) geben – also die Referenzversion, wie wir sie auch testen werden. Später wird es dann auch Custom-Design der Hersteller geben, die diese schon zahlreich und umfangreich vorgestellt haben. Als Beispiel seien hier ASUS, MSI und Sapphire genannt.
Bisher kennen wir auch nur die US-Preise. So soll die Radeon RX 6800 579 US-Dollar kosten und tritt gegen die GeForce RTX 3070 an. Die Radeon RX 6800 XT gingen hat mit der GeForce RTX 3080 ihren Gegenspieler und soll 649 US-Dollar kosten. AMDs eigene Benchmarks sehen diese Gegenpositionen vor, ob und wo AMD oder NVIDIA die Nase vorne haben, werden wir dann in den Tests sehen.
AMD Radeon RX 6800
AMD und wohl auch die Partner liefern die Radeon RX 6800 in einem flachen Karton und unter einer Abdeckung findet sich dann auch schon die eigentlich interessante Komponente – die Karte selbst.
Das Design haben wir von AMD nun schon gesehen und eigentlich gibt es hier keinerlei Überraschungen. Die Karte kommt auf eine Länge von 267 mm und ist 120 mm hoch. Der Kühler belegt zwei Slots in der Dicke. Die drei Axiallüfter gaben einen Durchmesser von 80 mm. Das Gehäuse des Kühlers besteht aus Metall, ist extrem stabil und hochwertig. Auf der Rückseite verbaut AMD eine komplett geschlossene Backplate aus Aluminium.
Die Stirnseite der Karte enthält ein beleuchtetes Radeon-Logo. Hier sind auch die quer geführten Kühlfinnen des Kühlers zu sehen, die dafür sorgen, dass die warme Luft an der Stirnseite der Karte austritt. Am hinteren Ende der Karte sind zwei 8-Pin-Anschlüsse zu sehen, die die zusätzliche Versorgung der Karte übernehmen. Mit einer TDP von 250 W ist die Radeon RX 6800 also mehr als ausreichend versorgt.
Die Slotblende der Radeon RX 6800 sieht 2x DisplayPort 1.4, 1x HDMI 2.1 und 1x Typ-C vor. Als geschlossene Backplate kann hier keinerlei warme Luft entweichen.
AMD Radeon RX 6800 XT
Für die Radeon RX 6800 XT sieht AMD eine etwas aufwendigere Verpackung vor. Nach Öffnen des Deckels wird der Käufer mit einem "Welcome to the Red Team" begrüßt. Aber auch hier soll es ja um die Karte selbst gehen.
Die Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT unterscheiden sich auf den ersten Blick in nur wenigen Details. Dies wird zum Beispiel in den Design-Elementen rund um die Axiallüfter deutlich. Die Länge ist mit 267 mm identisch, die Höhe mit 120 mm ebenfalls. In der Dicke des Kühlers zeigt sich dann aber ein weiterer Unterschied, denn die Radeon RX 6800 XT belegt 2,5 Slots. Das zusätzliche Volumen des Kühlers nutzt AMD zur Kühlung, denn die TDP steigt von 250 auf 300 W.
Auch hier haben die Axiallüfter einen Durchmesser von 80 mm. Das Kühlkonzept ist also sehr ähnlich, AMD verbaut einfach einen großvolumigeren Kühler. Das beleuchtete Radeon-Logo finden wir auch hier auf der Stirnseite, ebenso wie zwei 8-Pin-Anschlüsse zur zusätzlichen Versorgung. Mit 2x DisplayPort 1.4, 1x HDMI 2.1 und 1x Typ-C ist die Bestückung der Slotblende ebenso identisch.
Tests werden folgen
AMDs eigene Benchmarks sind vielversprechend, aber natürlich sollte man auf unabhängige Benchmarks warten. Diese werden wir euch in Kürze präsentieren können und dann wird sich zeigen, ob NVIDIA die alleinige Vorherrschaft behalten wird oder hier endlich wieder eine starke Konkurrenz erwachsen ist. Aus Sicht der Käufer wäre etwas mehr Konkurrenz ab dem Preisbereich von 500 Euro sicherlich wünschenswert und auch wir als Fachpresse sehen es natürlich gerne, wenn sich zwei Hersteller auf Augenhöhe begegnen. Bei den Prozessoren hat AMD hier dank der Ryzen-Generationen vieles bewegen können. Hoffentlich zeigt sich bei den Grafikkarten in den kommenden Monaten und Jahren eine ähnliche Entwicklung.
Noch ein Fragezeichen muss man bei der Verfügbarkeit machen. NVIDIA und die Partner werden in den vergangenen Wochen sicherlich alles daran gesetzt haben so viele Karte wie möglich zu verkaufen. Die angespannte Liefersituation bleibt allerdings weiterhin bestehen. Auch AMD und seine Partner werden einem entsprechenden Bedarf entgegentreten müssen, den sie sicherlich auch nicht vollumfänglich werden befriedigen können.