NEWS

Grafikkarten

MSI spricht über höhere Preise – ASUS macht schlechte Ausbeute bei NVIDIA verantwortlich

Portrait des Authors


MSI spricht über höhere Preise – ASUS macht schlechte Ausbeute bei NVIDIA verantwortlich
19

Werbung

Bereits zu Beginn des Jahres verkündete ASUS die Preise einiger PC-Komponenten – vor allem für Mainboards und Grafikkarten – erhöhen zu wollen. ASUS reagierte damals offiziell auf die gestiegenen Importzölle und Logistikkosten in den USA. Hierzulande sollte es keinerlei Änderungen geben.

Laut einem Berichts von DigiTimes hat der Vorstandsvorsitzende von MSI, Joseph Hsu, im Rahmen der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen ähnliche Schritte angekündigt, bzw. macht ebenfalls gestiegene Kosten in der Logistik für die gestiegenen Kosten der PC-Komponenten verantwortlich – zumindest in gewissen Teilen. Für die eigenen Mainboards, Grafikkarten und Gaming-Notebooks erwartet MSI über das Gesamtjahr 2021 weiterhin eine hohe Nachfrage. 2020 sei der Umsatz je nach Produktkategorie um 30 bis 50 % gestiegen. Für 2021 erwartet MSI ebenfalls Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich.

Aber es gibt einen Lichtblick: Hsu, bzw. MSI erwartet, dass die Kosten für die Logistik nach dem Monat März wieder zu sinken beginnen, da das "globale Logistiksystem allmählich seinen Normalzustand wiedererlangt hat". An der hohen Nachfrage ändert sich also nichts, aber die Transportkosten sollen wieder ein Normallevel erreicht haben, was sich auf das Angebot und damit auf den Preis auswirken soll. So lange die Nachfrage das Angebot aber wie aktuell übersteigt, dürften geringere Logistikkosten sich kaum auf den Preis niederschlagen. Erst vor wenigen Tagen berichteten wir über den völlig außer Kontrolle geratenen Grafikkarten-Markt.

ASUS sieht Gründe auch in NVIDIAs Chipausbeute

ASUS hat ebenfalls seine neusten Quartalszahlen veröffentlicht und hier gab es ebenfalls eine interessante Äußerung im Hinblick auf die aktuell angespannte Marktsituation  – vor allem bei den Grafikkarten.

"Our guess is that the gap might have been caused by lower yields upstream. As for when NVIDIA can increase that yield is something hard for us to predict."

Der aufgrund der Pandemie am Gesamtmarkt höhere Bedarf und auch die ab Herbst extreme Nachfrage bei den PC-Komponenten waren zunächst einmal schwer abzusehen. Darauf kurzfristig zu reagieren, ist fast nicht möglich. Worauf die Aussage von ASUS allerdings abzielt ist vielmehr, dass NVIDIA offenbar bei Samsung nicht die geplante Ausbeute erreicht und es daher zusätzlich zu Engpässen bei der GPU-Herstellung kommt.

Mit dem Einsatz von Samsungs Fertigung in 8 nm (und mit einem Wechsel weg von TSMC) wollte NVIDIA offenbar bereits Engpässen bei TSMC (und womöglich höheren Kosten) aus dem Weg gehen. Ob dies letztendlich gelungen ist, kann wohl nur NVIDIA selbst beantworten.

In der Fertigung von GPUs kommt es immer wieder zu Fehlern, so dass nicht alle Chips auf dem Wafer die Kriterien für den Einsatz auf GeForce- und Quadro-Karten erfüllen. Teilweise will NVIDIA diese auf den speziellen Kryptomining-Karten CMP HX einsetzen. Die hier verwendeten GPUs erfüllen besagte Kriterien nicht und sind somit Ausschuss, der bisher nicht anderweitige verwendet werden konnte. Wie hoch dieser Anteil bei den gefertigten GA102-, GA104- und GA106-GPUs von NVIDIA ist, wird wohl ein Geheimnis bleiben.