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Schon länger wurde erwartet, dass AMD seine im vergangenen Jahr vorgestellten Big-Navi-GPUs auf Basis der RDNA-2-Architektur auch für Notebook-Grafikkarten anbietet. Heute nun ist es endlich soweit. Mit der Radeon RX 6800M, Radeon RX 6700M und Radeon RX 6600M stellt AMD gleich drei Ausbaustufen vor, die NVIDIA das Leben schwer machen sollen.
Bei den Gaming-Notebooks hat der interessierte Käufer aktuelle eigentlich kaum eine Wahl als zu einem Modell mit GeForce-Grafik zu greifen. AMD konnte sein Radeon-RX-5000M-Angebot nie so richtig auf die Straße bringen und alles was über die integrierte Grafikleistung der AMD- und Intel-Prozessoren hinaus geht, wird mit einer NVIDIA-GPU abgedeckt. Mit Big Navi bzw. den kleineren Ausbaustufen dieser GPUs auf Basis der RDNA-2-Architektur erfolgt nun der erneute Versuch. Alle Details zur RDNA-2-Architektur findet ihr im Start-Artikel zu dieser Serie.
Mit RDNA 2 hat AMD das Verhältnis Leistung/Watt um 50 % gegenüber dem Vorgänger steigern können. Im Desktop zeigt sich dies durch eine ebenbürtige Leistung vieler Modelle der Radeon-RX-6000-Serie gegen die Konkurrenz von NVIDIA. Vielleicht kann man in der Spitzenleistung nicht ganz mit einer GeForce RTX 3090 mithalten, aber durchweg 16 GB Grafikspeicher (für die drei Modelle der Radeon-RX6800/6900-Serie) in einem Preisbereich von 580 bis 1.000 Euro (UVP) bilden einen guten Gegenpol zu dem Angebot von NVIDIA.
Für die Radeon RX 6800M und Radeon RX 6700M kommt die Navi-22-GPU zum Einsatz. Diese bringt es auf 17,2 Milliarden Transistoren bei einer Fläche von 336 mm². Für die größeren Desktop-Karten verwendet AMD die Navi-21-GPU, die es auf 26,8 Milliarden Transistoren und eine Fläche von 519,8 mm² bringt. Die Radeon RX 6600M dürfte von der bisher nicht offiziell vorgestellten Navi-23-GPU abgedeckt werden. in Form einer Desktop-Variante werden wir diese GPU auch auf einer Radeon RX 6600 sehen. Hierzu kennen wir noch keinerlei Daten zur Größe und Komplexität. Allesamt werden die GPUs in 7 nm bei TSMC gefertigt.
Doch nun zu den Details und einzelnen Produkten, mit denen AMD bei den Gaming-Notebooks gegen NVIDIA antreten will. Die Radeon RX 6800M bildet dabei die Speerspitze. Mit 40 Compute Units (CUs) bzw. 2.560 Shadereinheiten entspricht der Ausbau hier der Radeon RX 6700 XT (Test) auf Basis der Navi-22-GPU. Eben diese kommt nun also ins Notebook, während die größere Navi-21-GPU dem Desktop-Einsatz vorbehalten bleibt. Bei 40 CUs sehen wir hier auf 40 Raytracing-Beschleuniger im Einsatz. In Spielen soll die Radeon RX 6800M bzw. die hier eingesetzte GPU einen Takt von 2.300 MHz erreichen können. Unterstützt werden die Shadereinheiten durch einen 96 MB großen Infinity Cache. Die 12 GB an GDDR6 sind über ein 192 Bit breites Speicherinterface angebunden.
Notebooks mit 1440p-Display sieht AMD als Anwendungsgebiet für die Radeon RX 6800M. Die GeForce RTX 3070 und GeForce RTX 3080 sollen die Gegenspieler sein, die AMD aber klar im Griff haben will hinsichtlich der Leistung. Dies soll aber nicht nur im eingesteckten Zustand der Fall sein. AMD verweist im Besonderen darauf, dass auch im Akkubetrieb eine hohe Leistung erreicht wird.
Die Radeon RX 6700M kommt auf 36 CUs und damit auf 2.304 Shadereinheiten. Der Game-Takt wird auch hier mit 2.300 MHz angegeben. Der Infinity Cache ist noch 80 MB groß und die 10 GB Speicher sind über ein 160 Bit breites Speicherinterface angebunden. Auch für die Radeon RX 6700M sieht AMD das Gaming in 1440p als Zielauflösung an.
Als drittes Modell kommt auch noch die Radeon RX 6600M hinzu. Diese bietet 28 CUs (1.792 Shadereinheiten), einen Game-Takt von 2.177 MHz und bringt einen 32 MB großen Infinity Cache mit. Die 8 GB GDDR6-Grafikspeicher sind über ein 128 Bit breites Speicherinterface angebunden.
Radeon RX 6800M | Radeon RX 6700M | Radeon RX 6600M | |
GPU | Navi 22 | Navi 22 | Navi 23 |
Transistoren | 17,2 Milliarden | 17,2 Milliarden | - |
Fertigung | 7 nm | 7 nm | 7 nm |
Chipgröße | 336 mm² | 336 mm² | - |
Compute Units | 40 | 36 | 28 |
Shadereinheiten | 2.560 | 2.304 | 1.792 |
Ray Accelerators | 40 | 36 | 28 |
Game-Takt | 2.300 MHz | 2.300 MHz | 2.177 MHz |
Infinity Cache | 96 MB | 80 MB | 32 MB |
Speicherkapazität | 12 GB | 10 GB | 8 GB |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Speicherinterface | 192 Bit | 160 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 384 GB/s | 320 GB/s | 256 GB/s |
TDP | 145 W | 135 W | 100 W |
Allesamt unterstützen die mobilen Grafikkarten von AMD Smart Access Memory, also AMDs Umstzung von Resizable BAR – sowohl mit den aktuellen Ryzen-Prozessoren aus eigenem Hause, wie auch den aktuellen Intel-Prozessoren.
Notebooks mit Radeon RX 6800M werden im Rahmen der Computex vorgestellt. Das ASUS ROG Strix G15 wird eines dieser Modelle sein. Notebooks mit Radeon RX 6700M und Radeon RX 6600M werden ebenfalls vorgestellt werden, kommen aber erst im Verlaufe des Sommers auf den Markt.
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