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Offenbar deutet sich das an, was für ein Platzen der Mining-Blase vorhergesagt wurde: Die ersten Miner in China haben damit begonnen sich in größeren Mengen von ihren Karten zu trennen. Vor allem Modelle der GeForce RTX 3060 und GeForce RTX 3070 werden angeboten. Auch Notebooks, ebenfalls mit einer GeForce RTX 3060 bestückt, fluten offenbar den Markt.
Die Preise, die für die Karten aufgerufen werden, liegen dabei deutlich unter dem aktuell üblichen Marktpreis. Allerdings werden die Karten nicht einzeln, sondern in Batches zu jeweils hundert oder hunderten Karten angeboten. Der Einzelpreis für eine GeForce RTX 3060 läge dann umgerechnet bei etwa 300 US-Dollar, bei der GeForce RTX 3070 sind es etwa 400 US-Dollar. The Block, ein Portal welches sich mit Kryptowährungen beschäftigt, zitiert einige der Threads in den entsprechenden Handelsplattformen so, dass potentielle Käufer teilweise aber deutlich niedrigere Preise aufrufen und ihnen die Verkäufer auch weitestgehend entgegenkommen. Notebooks mit GeForce RTX 3060 sollten umgerechnet 1.000 US-Dollar kosten, die Käufer sollen teilweise aber nur die Hälfte des aufgerufenen Preises bieten.
Ob die Verkäufe direkt ein Platzen einer Blase vorwegnehmen oder die Verkäufe nur aufgrund neuer regulativer Maßnahmen der chinesischen Behörden stattfinden, ist nicht bekannt. Bis in den deutschen Second-Hand-Markt werden dies diese Karten ohnehin nicht schaffen. In China gibt es einen großen Bedarf an Gaming-Hardware und diesen könnten die gebrauchten Karten zumindest teilweise decken.
Zumindest am deutschen Markt deutete sich über die vergangenen Wochen eine Entspannung bei den Preisen für Grafikkarten an. Einige Karten waren so günstig wie seit Februar nicht mehr. Damit sind wir noch lange nicht auf einem Niveau angekommen, welches man als stabil bezeichnen könnte, aber es geht für viele potentielle Käufer in die richtige Richtung.
Da sich der Betrieb großer Mining-Farmen in Deutschland nicht lohnt, wird es hier zwar auch einige Miner geben, die früher oder später ihre Hardware abstoßen werden, die Stückzahlen werden weitaus geringer sein, als das was im asiatischen Raum zu erwarten ist – sollte es denn so kommen. Ob die Hardware durch einen längeren Mining-Betrieb Schaden genommen hat, steht auf einem anderen Blatt. Die GPUs werden meist mit einer niedrigeren Spannung betrieben, der Grafikspeicher befindet sich während des Minings unter Dauerlast. Wie immer gibt es hier eine hitzige Diskussion darüber, ob man ehemalige Mining-Hardware kaufen sollte oder nicht. Wirklich belastbare Zahlen zu einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit dieser gibt es aber nicht.