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Mining-Bremse der GeForce RTX 3080 Ti mittels 3090-BIOS umgangen

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Mining-Bremse der GeForce RTX 3080 Ti mittels 3090-BIOS umgangen
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Mit der Erweiterung der GeForce-RTX-30-Serie und der Einführung neuer Modelle versuchte NVIDIA eine Sperre für den Dagger-Hashimoto-Algorithmus zu etablieren, die in ihrer ersten Version aber recht einfach umgangen werden konnte. Darauf folgten die LHR-Modelle (Low Hash Rate), bei denen dies nicht so einfach möglich sein sollte. Die GeForce RTX 3080 Ti (Test) ist ein solches Modell, welches gleich an Werk und per Firmware entsprechend abgesichert sein soll.

Nun aber hat der YouTuber CryptoDonkey Miner offenbar einen Weg gefunden, diese Sperre zu umgehen. Möglich wird dies durch die Tatsache, dass die GeForce RTX 3080 Ti mit der GA102-GPU den gleichen Chip verwendet, wie auch die GeForce RTX 3090, die noch keinerlei Mining-Bremse erhalten hat – als bisher einziges Modell. Auch wenn die Ausbaustufe der GPU eine andere ist, scheint es möglich zu sein, das BIOS einer Dell/Alienware GeForce RTX 3090 in der OEM-Version auf eine GeForce RTX 3080 Ti zu flashen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Ziel-Karte eine Device ID "0x2204" hat. Damit wird ein Großteil der GeForce-RTX-3080-Ti-Karten am Markt ausgeschlossen.

Alles was für den eigentlichen Flash-Vorgang notwendig ist, ist die Software nvflash zum Überschreiben des ursprünglichen BIOS und die entsprechende BIOS-Version der Dell/Alienware-Karte, die sich aber beispielsweise bei TechPowerUp finden lässt.

Eine GeForce RTX 3080 Ti kommt ohne große ohne Anpassungen und Optimierungen auf eine Hash-Leistung von etwa 64 MH/s. Bereits seit einigen Wochen ist bekannt, dass das durch das Aufspielen eines BIOS der XC3-Version von EVGA die Leistung auf etwa 90 MH/s gesteigert werden kann. Warum das XC3-BIOS bereits diesen Effekt hat, wurde final nie geklärt, dürfte aber sicherlich nicht im Sinne NVIDIAs sein.

Die GeForce RTX 3080 Ti kommt mit dem RTX-3090-BIOS nun auf 110 MH/s, was im Vergleich zur gedrosselten Version knapp eine Verdopplung bedeutet. Damit sieht die Rechnung für die Wirtschaftlichkeit einer GeForce RTX 3080 Ti im Mining-Betrieb plötzlich ganz anders aus und könnte die ohnehin schon recht teure Karte noch begehrter machen.

Die enge Verwandtschaft der GeForce RTX 3080 Ti zur GeForce RTX 3090 wird NVIDIA bzw. den Verfechtern einer Mining-Bremse an dieser Stelle zum Verhängnis. Allerdings sieht eine harte Sperre, wie NVIDIA sie proklamiert, auch anders aus, als ein einfaches Flashen des BIOS. Das Absichern der Firmware bzw. des BIOS dürfte für die nächste Generation in den Fokus rücken – auch wenn in der aktuellen Form bereits eine Absicherung mittels Device ID erfolgt.

Bis beim Ethereum von Proof-of-work (PoW) auf Proof-of-stake (PoS) gewechselt wird – was aktuell für 2022 geplant ist – wird uns das Thema Mining wohl noch einige Zeit beschäftigen. Es ist auch noch nicht sichergestellt, dass die Umstellung auf PoS für das gesamte Netzwerk erfolgen wird. Denkbar wäre eine Abspaltung, die weiterhin an PoW festhält.