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Das leise und optionale Update der GeForce RTX 3080 auf 12 GB Grafikspeicher offenbarte vor allem eines: Das zunehmende Desinteresse und der Frust der potentieller Käufer, der in Anbetracht der Preise immer offensichtlicher wird. Anfang September 2020 präsentierte NVIDIA die GeForce RTX 3080 mit 10 GB für 699 Euro, hob den Preis wenig später auf 719 Euro an. Danach gab es nur noch Neuvorstellungen, deren unverbindliche Preisempfehlung eigentlich keinerlei Rolle mehr spielte.
Eine GeForce RTX 3090 für 1.599 Euro, die GeForce RTX 3080 Ti für 1.199 Euro und zwischendrin immer wieder die Beteuerung zum Start doch zumindest eine Handvoll Karten zum Einstiegspreis zu haben. Theoretisch besteht durch die Drops immer mal wieder die Möglichkeit, "günstig" an eine neue Karte zu kommen, aber auch wenn einige wenige eine Karte ergattern können, es bleiben noch immer hunderte frustrierte Interessenten zurück.
Auf Seiten der Karte mit AMD-GPU sieht es nicht viel besser aus. Was sich genau hinter den Kulissen abspielt, sorgt immer wieder für heiße Diskussionen. Wer verdient am meisten an den Preisen die um Faktor zwei über der UVP liegen? Könnten AMD und NVIDIA mehr Kontrolle ausüben? Wie viel Einfluss hat das Mining auf das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage?
Wann ist der Kipppunkt erreicht?
Der Anfangs erwähnte gestrige Start der GeForce RTX 3080 mit 12 GB Grafikspeicher förderte vor allem eines zu Tage: Das Abflauende Interesse der Community an neuen Karten. An vierstellige Preise bei den High-End-Modellen haben sich viele inzwischen gewöhnt. Die Preisspirale dreht sich aber nicht nur im High-End-Segment immer weiter, sondern auch die Einsteiger-Karten werden immer teurer. Für eine Radeon RX 6500 XT mit 4 GB Grafikspeicher werden von AMD 199 US-Dollar aufgerufen, die Hersteller machen daraus aber schnell eine UVP von 300 Euro und am Markt gehandelt wird die Karte dann noch einmal deutlich darüber. "Wo soll das hinführen?" fragen sich viele. Der GeForce RTX 3050, die ab Ende Januar für 249 US-Dollar folgen soll, blüht wohl ein ähnliches Schicksal.
Die aktuelle Situation wird sicherlich auch dazu führen, dass einige PC-Spieler ihrem Hobby den Rücken zukehren. Statt eine Radeon RX 6500 XT für 300+ Euro zu kaufen, greifen einige lieber zu einer Xbox Series X und müssen sich ab dann auch nicht mehr um ihre Hardware kümmern. Selbst eine PlayStation 5 oder Xbox Series X ist für viele in Anbetracht der Preise inzwischen eine Alternative. Zugegeben: Allzu leicht kommt man auch an diese noch immer nicht heran.
Eines scheint sicher zu sein: Eine Rückkehr zu den Preisen aus 2020 wird es nicht mehr geben. Die Lieferkette hat ihr Preisniveau durch die Bank angehoben. Es bleibt nur zu hoffen, dass die extremen Preise nicht das neue Normal werden. Ob der Eintritt Intels als dritter GPU-Hersteller für Desktop-GPUs einen Einfluss auf die Preise haben wird, bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit bleibt uns nur zu sagen: Wir werden die Hardware und im Speziellen die Grafikkarten weiter testen, euch weiterhin auf dem Laufenden halten und hoffen einfach auf eine gewisse Entspannung.
Wer von euch hätte theoretische Interesse an einer neuen Karte und wartet seit Monaten auf die richtige Gelegenheit? Wann ist der Point of no Return erreicht oder ist dieser für euch schon längst überschritten? Schreibt uns in die Kommentare!