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Weitere Tests der Arc A380

Die Software ist und bleibt die große Baustelle

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Die Software ist und bleibt die große Baustelle
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Nach den bisherigen Tests der Arc A380 aus China kommen nun die ersten ausführlichen Tests aus Deutschland ans Tageslicht. Die Kollegen von ComputerBase, Golem und IgorsLab haben eine importierte Gunnir Arc A380 Photon 6G getestet und somit ergibt sich allmählich ein Gesamtbild für die Einsteiger-Karte.

Der bisherige Eindruck setzt sich in gewisser Weise fort: Hinsichtlich der Leistung liegt die Arc A380 etwa 5 % hinter einer Radeon RX 6400, die von AMD als günstige Einsteigerlösung präsentiert wurde und die abermals langsamer (etwa 25 %) als die schon wenig ruhmreiche Radeon RX 6500 XT (Test) ist. Die GeForce GTX 1650 ist in etwa der Gegenspieler der Arc A380.

In den einzelnen Spielen zeigt sich ein wechselhaftes Bild. Solche die auf Basis der DirectX-12- oder Vulkan-API basieren laufen deutlich besser als solche, die noch DirectX 10 verwenden. Hier zeigt sich die Optimierung, die für eine ältere API notwendig ist, während die neueren Low-Level-APIs viele der Optimierungsschritte nicht notwendig machen. Aber auch innerhalb der DirectX-12- und Vulkan-Spiele gibt es noch große Schwankungen in der Leistung. Intel scheint hier nicht immer die Kraft der GPU auf die Straße, bzw. auf den Bildschirm zu bekommen.

Dies wird auch deutlich, wenn man einen Blick auf die GPU, bzw. deren Fertigung wirft. Die für die Gunnir Arc A380 Photon 6G verwendete GPU hört auf den Namen ACM-G11, bestehet aus 7,2 Milliarden Transistoren und kommt auf eine Fläche von 157 mm². Die Navi-24-GPU von AMD, die für die Radeon RX 6400 verwendet wird, kommt auf 5,4 Milliarden Transistoren und 107 mm². Aus weniger Transistoren und einer kleineren Chipfläche kann AMD also deutlich mehr Leistung entwickeln.

Die Aktivierung von Resizeable BAR (rBAR) ist für die Arc A380 Pflicht. Ohne rBAR fällt die Leistung um 25 % ab. In einem Gespräch mit Intel bestätigte man Hardwareluxx gegenüber, dass dies in der Auslegung des Speichercontrollers begründet sei. Dieser sei darauf ausgelegt, wenige große Datenpakete zu verarbeiten und komme weniger gut mit vielen kleinen zurecht. Dementsprechend profitiert die Arc A380 deutlich stärker von rBAR, als dies bei AMD oder NVIDIA der Fall ist. Zugleich bedeutet dies, dass rBAR auf Systemen mit Ryzen-Prozessor nicht verwendet werden kann.

Schlechtes Framepacing und viele Bugs

Aus den Tests der Kollegen geht weiterhin hervor, dass Intel große Probleme mit dem Framepacing hat. Die Frametimes können je nach Spiel extrem hohe Unterschiede aufweisen. Dementsprechend wenig flüssig das Spielerlebnis.  

Einige Spielen wollten gar nicht erst starten, andere wiederum quittieren den Betrieb nach einiger Zeit mit einem Crash. Die Treiber-Qualität liegt offenbar weit hinter dem, was AMD und NVIDIA aktuell abliefern.

Zudem hatte die Gunnir Arc A380 Photon 6G bei ComputerBase offenbar mit einer fehlerhaften Lüftersteuerung zu kämpfen. Der semi-passive Betrieb will nach einem Systemstart gar nicht funktionieren, zudem drehen die Lüfter immer mit einer anderen Drehzahl. Erst nachdem das erste Spiel beendet wurde, stehen auch die Lüfter still. Das Arc-Control-Overlay kann den kompletten Bildschirm sperren – ein weiteres Softwareproblem, welches den Alltag schwierig gestalten kann.

Es bleibt zu hoffen, dass Intel bis zum Start der Arc A750 und A770 noch viele der Probleme beseitigen kann. Die A380 ist eine Einsteigerkarte, die für die meisten Spieler aufgrund der fehlenden Leistung kaum eine Rolle spielen wird. Die Arc A750 und A770 soll aber in einem anderen Territorium wildern – dementsprechend ist die Relevanz eine ganz andere.