Werbung
Auf der Gamescom hat AMD endlich die Radeon RX 7800 XT und Radeon RX 7700 XT vorgestellt, welche die Lücke zwischen der Radeon RX 7900 XT und Radeon RX 7600 schließen sollen. Bislang bedient AMD dieses Marktsegment nur über die älteren RDNA-2-Karten. Nun soll die aktuelle RDNA-3-Architektur der (oberen) Mittelklasse von NVIDIA Konkurrenz machen. Verfügbar sein werden die Radeon-RX-7800-XT- und Radeon-RX-7700-XT-Karten ab dem 6. September und daher passend zum offiziellen Release von Starfield. Informationen zum Preis gibt es heute noch keine. Dafür aber nennt AMD heute die vollen technischen Details. Auf der Gamescom zeigen die dort ausstellenden Grafikkarten-Hersteller die ersten Custom-Designs.
Ende 2022 präsentierte AMD mit der Radeon RX 7900 XTX und XT die ersten RDNA-3-Karten. Diese basieren auf dem Navi-31-Package mit zentralem GCD und fünf bzw. sechs MCDs. Die Radeon RX 7600 hingegen, die Ende Mai diesen Jahres erschien, verwendet die Navi-33-GPU, die noch ein monolithisches Design ist. Mit einem Einstiegspreis von 299 Euro ist der Preis auch schon fast das Einzige, womit dieses Modell punkten konnte. Die Leistung blieb hinter dem zurück, was viele erwartet hatten.
Aus einer Radeon-RX-7800-Serie sind nun aber zwei Modelle geworden, die sich namentlich größer unterscheiden und doch in ihren technischen Details recht nahe beieinander liegen.
AMD adressiert mit den beiden Karten den 1440p-Spieler. Die Gegenspieler sind die eigenen Karten der Radeon-RX-x700- und x800-Serie sowie die GeForce RTX 4070 oder andere/frühere Modelle des Konkurrenten.
| Radeon RX 7600 | Radeon RX 7700 XT | Radeon RX 7800 XT | Radeon RX 7900 XT | |
| GPU | Navi 33 | Navi 32 | Navi 32 | Navi 31 |
| FP32-ALUs | 2.048 | 3.456 | 3.840 | 5.376 |
| SMs/CUs | 32 | 54 | 60 | 84 |
| Tensor Cores | 64 | 108 | 120 | 168 |
| RT Cores | 32 | 54 | 60 | 84 |
| L2-Cache / Infinity Cache | 32 MB | 48 MB | 64 MB | 80 MB |
| Basis-Takt | 2.250 MHz | 2.171 MHz | 2.124 MHz | 2.000 MHz |
| Boost-Takt | 2.625 MHz | 2.544 MHz | 2.430 MHz | 2.400 MHz |
| Speicherkapazität | 8 GB | 12 GB | 16 GB | 20 GB |
| Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
| Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit | 256 Bit | 320 Bit |
| Speichertakt | 2.250 MHz | 2.250 MHz | 2.400 MHz | 2.500 MHz |
| Speicherbandbreite | 288 GB/s | 432 GB/s | 624 GB/s | 800 GB/s |
| PCIe-Interface | PCIe 4.0 x8 | PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x16 |
| TDP | 165 W | 245 W | 263 W | 315 W |
| Preis | 299 Euro | 489 Euro | 549 Euro | 1.049 Euro |
Basis der beiden neuen Modelle ist die Navi-32-GPU. Diese ist wie Navi 31 ein Multi-Chip-Design, bestehend aus einem zentralen GCD (Graphics Complex Die) und vier MCDs (Memory Complex Die). Für die Radeon RX 7900 XTX kamen sechs MCDs zum Einsatz, bei der Radeon RX 7900 XT sind nur fünf dieser MCDs aktiv. Die Radeon RX 7800 XT setzt somit auf den Vollausbau der Navi-32-GPU – ein GCD und vier aktive MCDs. Bei der Radeon RX 7700 XT sind nur drei der vier MCDs aktiv bzw. tragen zum Cache und der Anbindung des GDDR6-Speichers bei.
Der GCD hat eine Fläche von 300 mm2. Ein MCD kommt auf 37,5 mm2. Somit kommt eine Navi-31-GPU auf insgesamt auf 525 mm2. Die Navi-32-GPU bringt es auf 450 mm2 und Navi 33 ist als monolithisches Design 2042 mm groß. AMD lässt den GCD in 5 nm bei TSMC fertigen. Den MCD in 6 nm – ebenfalls bei TSMC.
Aus Sicht des GCDs und dessen Ausbau liegen die Radeon RX 7700 XT und Radeon RX 7800 XT recht dicht zusammen. Die Rohleistung der GPU dürfte sich daher nicht sonderlich groß unterscheiden. Aber natürlich spielt auch der Speicher und dessen Anbindung eine Rolle. Bei der Radeon RX 7700 XT sind drei MCDs aktiv, was das Speicherinterface auf 192 Bit begrenzt. Der Speicherausbau ist mit 12 GB für die Mittelklasse angemessen. Bei der Radeon RX 7800 XT sprechen wir von 16 GB, angebunden über ein 256 Bit breites Speicherinterface.
Natürlich liefert AMD auch erste eigene Benchmarks. Auf diese gehen wir aber nicht genauer ein. Stattdessen werden wir uns einen eigenen Eindruck der Leistung machen, sobald wir die Gelegenheit dazu bekommen.
Die Radeon RX 7700 XT soll 489 Euro kosten, die Radeon RX 7800 XT bei 549 Euro liegen. Neben den MBA-Karten werden die Partner von AMD ebenfalls eigene Designs auf den Markt bringen.
Ein Technologie-Gesamtpaket
An mehreren Stellen verweist AMD einmal mehr auf die Techniken der Gesamtplattform bestehend aus CPU und GPU von AMD. Per Smart Access Memory (SAM) oder Resizable BAR wird durch größere Datenblöcke beim Speicherzugriff über PCI-Express die Leistung verbessert. Radeon Boost, Anti-Lag+ und Super Resolution werden unter AMD Hyper-X zusammengefasst.
FidelityFX Super Resolution 3 kommt bald
Eine weitere Vorschau gibt es zu FidelityFX Super Resolution 3. FSR 3 soll ähnlich wie NVIDIAs Frame Generation in der Lage sein, komplette Frames zu erstellen, ohne dass diese gerendert werden. Wie genau AMDs Technik namens Fluid Frame Generartion funktioniert, wird aber noch nicht verraten.
Zur Präsentation der Radeon RX 7800 XT und Radeon RX 7700 XT spricht AMD wieder von "Coming soon". Konkrete Spiele-Ankündigung mit der Unterstützung von FSR 3 sind Immortals of Aveum und Forspoken. Aber AMD nennt auch ein gutes Dutzend weitere Spiele, teils neue und teils bereits erschienene.