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Derzeit muss Apple vor allem aus dem professionellen Bereich viel Kritik einstecken. Die Überarbeitung einiger Pro-Apps wie Final Cut oder Logic ist ein Punkt, den viele Nutzer dabei anführen. Vor allem aber bei der Hardware scheint sich Apple in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf den Consumer zu konzentrieren – professionelle Nutzer hingegen fühlen sich zu wenig beachtet.
Derzeit macht Apple auch nicht den Eindruck, als wolle man daran etwas ändern. Der Mac Pro wurde gerade erst heute nach mehreren Jahren wieder einmal aktualisiert. Doch bereits mit der Vorstellung im Juni 2013 wurde vielen klar, dass sich Apples Produktpolitik vom professionellen Markt entfernt hat. Anstatt eigene Displays anzubieten, lässt Apple seine Shops von LG mit 4K- und 5K-Displays bestücken.
Und so wird das Unternehmen aus Cupertino in den vergangenen Monaten auch nicht müde zu betonen, dass man den professionellen Bereich weiterhin im Auge hat. Doch irgendwann ist auch die Geduld des zufriedensten Kunden zu Ende und eben diesen Zeitpunkt scheinen viele nun zu erreichen.
Der Mülltonnen-Mac-Pro wird etwas schneller
Heute nun kündigt Apple ein kleines Update für den aktuellen Mac Pro im Zylinder-Design an. Das kleinste Modell zum Basispreis von 3.399 Euro soll anstatt mit einem 3,7 GHz Quad-Core Intel Xeon E5 nun mit einem Sechskern-Prozessor ausgestattet sein. Bei den GPUs sollen die beiden AMD FirePro D300 gegen zwei FirePro D500 ausgetauscht werden.
Die größere Variante zu einem Basispreis von 4.599 Euro wird anstatt des 3,5 GHz 6-Core Intel Xeon E5 nun mit einer Variante mit acht Kernen bestückt. Hier sollen die zwei AMD FirePro D500 gegen zwei AMD FirePro D800 ausgetauscht werde. Auf der Produktseite von AMD ist die FirePro D800 aber noch nicht aufgeführt. Andere Änderungen an der Hardware soll es nicht geben. Derzeit sind die überarbeiteten Modelle noch nicht bei Apple selbst zu finden. Per individueller Konfiguration war es aber bereits möglich die beiden Modelle entsprechend zu konfigurieren (bis auf die AMD FirePro D800). Apple scheint nur die Basiskonfigurationen anzuheben.
Anders als bei den aktuellen MacBook Pros gibt es also keine Typ-C-Anschlüsse und auch kein Thunderbolt 3. Damit lässt sich das LG UltraFine 5K noch immer nicht am aktuellen Mac Pro betreiben.
Neue Mac Pros in der Pipeline – Erscheinungstermin erst ab 2018
In einer Gesprächsrunde mit diversen US-amerikanischen Journalisten äußerte sich Philip W. "Phil" Schiller, Senior Vice President für das weltweite Marketing bei Apple, noch weiter zu dem Thema.
So arbeite man an einem komplett neuen Design für den Mac Pro. Dieses soll wieder modularer werden, so dass man die Komponenten wieder einfacher austauschen wird können. Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass dies der Nutzer des Mac Pro machen kann, vielmehr hält sich Apple damit sicherlich die Option offen die Komponenten im Angebot regelmäßig aktualisieren zu können, wenn Intel, AMD oder NVIDIA neue Generationen ihrer Chips auf den Markt bringen.
Außerdem arbeitet man offenbar an eigenen Displays, die als Apple-Displays zusammen mit dem neuen Mac Pro verkauft werden sollen. Weiter ins Detail geht Schiller hier aber ebenfalls nicht.
"With regards to the Mac Pro, we are in the process of what we call “completely rethinking the Mac Pro”. We’re working on it. We have a team working hard on it right now, and we want to architect it so that we can keep it fresh with regular improvements, and we’re committed to making it our highest-end, high-throughput desktop system, designed for our demanding pro customers.
As part of doing a new Mac Pro — it is, by definition, a modular system — we will be doing a pro display as well. Now you won’t see any of those products this year; we’re in the process of that. We think it’s really important to create something great for our pro customers who want a Mac Pro modular system, and that’ll take longer than this year to do."
Allerdings gibt es gleich einen Dämpfer für alle diejenigen, die auf ein baldiges Erscheinen eines neuen Mac Pro gehofft haben. Phil Schiller sprach davon, dass die neuen Mac Pros und Displays nicht mehr in diesem Jahr erscheinen werden – "will not ship this year". Dies könnte nun bedeuten, dass es im nächsten Jahr soweit ist, klar ist aber nur, dass sie dieses Jahr nicht mehr erscheinen werden.