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Zur letztjährigen Computex wurde ASRocks DeskMeet X600 auf der beliebten Computer-Messe ausgestellt, worüber wir berichtet hatten. Doch nähergehende Details zu dem System blieben bis heute unbeantwortet. Inzwischen wurde die Produktseite auf der ASRock-Webpräsenz freigeschaltet und verrät viele der bisher unbekannten Details. Zuvor war bereits klar: Das verbaute Mainboard kommt ohne AMD-Chipsatz als Southbridge aus und benötigt für den Betrieb einzig einen AM5-Prozessor der Ryzen-7000- oder 8000-Serie.
In einem kompakten Gehäuse befindet sich das X600-Mainboard von ASRock, das weder einen A620- noch einen B650-Chipsatz mitbringt. Die Ryzen-7000- und 8000-Prozessoren bieten auf dem PCB-Träger neben dem/den CCD(s) auch einen SoC, der an weit vergangene Tage quasi als Northbridge erinnert, allerdings neben den PCIe-Lanes und dem IMC (Integrated Memory Controller) außerdem auch USB-Schnittstellen bereitstellen kann. Aus diesem Grund ist auch ein Betrieb ohne "Southbridge" möglich.
Das X600-Mainboard muss für die erforderlichen Lanes zur Anbindung der Schnittstellen und Komponenten auf dem Board daher einzig auf die CPU-eigenen Lanes zurückgreifen. Ein Ryzen-7000-Prozessor bringt bekanntlich 28 PCIe-5.0-Lanes mit, von denen vier Stück in der Regel für die Chipsatz-Anbindung gedacht sind. Da dies bei dem X600-Mainboard entfällt, beträgt die Anzahl der nutzbaren Lanes somit 28 statt 24. 16 Lanes gehen für den PCIe-4.0-x16-Slot drauf, hinzu kommen einmal M.2-M-Key bis PCIe 5.0 x4 und einmal mit PCIe 4.0 x4 auf der Rückseite. Somit bleiben vier Lanes übrig. Der ASM1061-SATA-Controller, der M.2-E-Key-Slot für ein optionales WLAN-Modul und auch der RTL8125BG-LAN-Controller benötigen zur Anbindung jeweils eine Lane. Von insgesamt 28 Lanes werden daher 27 Stück verwendet.
Wird jedoch eine Ryzen-8000G-APU auf diesem Mainboard eingesetzt, ist aufgrund der veringerten Lane-Anzahl mit Einschränkungen zu rechnen. Diese Einschränkungen betrifft in erster Linie den PCIe-4.0-x16-Steckplatz und die beiden M.2-M-Key-Schnittstellen. In Verbindung mit einer Ryzen-8700G- und 8600G-APU (20x PCIe 4.0-Lanes) arbeitet der PCIe-X16-Slot im Höchstfall mit PCIe 4.0 x8, mit einem 8500G und 8300G (14x PCIe 4.0-Lanes) gar nur bis PCIe 4.0 x4. Mal davon abgesehen, dass der vorderseitige M.2-M-Key-Anschluss statt mit PCIe 5.0 x4 "nur" mit PCIe 4.0 x4 arbeiten kann, wird der rückseitige M.2-Anschluss mit dem 8500G und dem 8300G nur bis PCIe 4.0 x2 ansprechbar sein.
Um daher das volle Programm aus dem Mainboard herausholen zu können, sollte ein Ryzen-7000-Prozessor sein Unwesen auf dem X600-Mainboard treiben. ASRock gibt das X600-Mainboard für CPUs und APUs bis zu einer TDP von 65 W frei. Dennoch werden auf der CPU-Supportliste zum Mainboard neben dem Ryzen 7 7700X mit 105W außerdem auch der Ryzen 7 7800X3D mit aufgeführt, welcher von AMD offiziell mit 120W spezifiziert wurde.
Auslieferung des DeskMeet X600 ohne CPU
Der kompakte Mini-PC wird von ASRock aufgrund der individuellen CPU-Wahl ohne Prozessor und ohne Kühler ausgeliefert. Letzterer darf die Höhe von 54 mm nicht überschreiten. Das Gehäuse kommt auf die Abmessungen 168 x 218,3 x 219,3 mm und bietet ein Volumen von acht Litern. An der Gehäuse-Front befinden sich neben dem Power-Button jeweils zweimal USB-3.2-Gen1 und USB 2.0 sowie einmal USB-C mit USB-3.2-Gen1-Anbindung. An der I/O-Blende halten sich zwei weitere USB-3.2-Gen1-Buchsen sowie drei Audio-Anschlüsse und der LAN-Port auf. Durch den RTL8125BG-Controller kann dieser Daten bis 2,5 GBit/s schieben.
Über die integrierte Grafikeinheit in den Ryzen-7000- und 8000-Prozessoren (die F-Modelle ausgenommen) können durch zwei DisplayPort-1.4- und einem HDMI-2.1-Grafikausgang bis zu drei Monitore angeklemmt werden. Und auch beim Thema Arbeitsspeicher sind kaum Grenzen gesetzt. Das X600-Mainboard beherbergt vier DDR5-UDIMM-Steckplätze inklusive ECC-Unterstützung und kann bis zu 256 GB RAM aufnehmen. An maximalem Takt werden effektiv 7.200 MHz angegeben. Angetrieben wird das Gesamtsystem von einem 500 W starken Netzteil und bietet immerhin die 80-Plus-Bronze-Zertifizierung.
Preis ab 240 Euro ohne CPU und Rest
ASRocks DeskMeet X600 ist ab einem Preis von 240 Euro erhältlich. Hinzu kommt schließlich noch die CPU, der DDR5-Arbeitsspeicher und die Storage-Geräte.