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Lenovo ThinkSystem SR685a V3

AMDs Instinct MI300X soll endlich durchstarten

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AMDs Instinct MI300X soll endlich durchstarten
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Im vergangenen Dezember stellte AMD seine KI- und HPC-Beschleuniger Instinct MI300X und MI300A final vor. So langsam sollen die entsprechenden Beschleuniger in größeren Stückzahlen verfügbar sein, denn bisher könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass AMD den aktuellen KI-Hype weitestgehend verpasst hat. Allenfalls durch eine überhaupt vorhandene Verfügbarkeit im Vergleich zu den H100- und H200-Beschleunigern von NVIDIA wird man punkten können.

Nun aber vermeldet Lenovo, dass man das ThinkSystem SR685a V3 mit Instinct MI300X ausstatten kann. Genauer gesagt handelt es sich dabei um AMDs Instinct MI300X im OAM-Format mit einer TDP von 750 W. Diese Variante ist mit 192 GB an HBM3 ausgestattet. Kleine Anmerkung am Rande: AMD soll bereits an einer aktualisierten Variante mit HBM3E arbeiten. Diese käme aufgrund der höheren Kapazität des HBM3E auf 288 GB und auch eine höhere Speicherbandbreite. Aber dazu fehlen noch die gesicherten Informationen.

Die ThinkSystem SR685a V3 sind weiterhin mit jeweils zwei EPYC 9004 ausgestattet. Hier hat der interessierte Käufer die Wahl zwischen einem EPYC 9454 mit 48 Kernen und einem EPYC 9534 mit 64 Kernen. Hinzu kommen 12 DIMM-Steckplätze pro Prozessor, so dass eine maximale Kapazität von 1,5 TB (24x 64 GB) bzw. 2,25 TB (24x 96 GB) erreicht wird.

Die OAM-Module sind per PCI-Express angebunden. Weiterhin noch zur Verfügung stehen 8x PCIe 5.0 x16 FHHL-Slots auf der Vorderseite und ein PCIe 5.0 x16 FHHL-Slot plus 1x OCP 3.0 auf der Rückseite. Darüber verbaut werden können bis zu acht NDR 400Gb/s InfiniBand-Adapter, aber natürlich ist auch der Einsatz von NVMe-Laufwerken in diesen Slots möglich.

Alle Komponenten verpackt Lenovo in einem 8U-Rack und versorgt sie über acht hot-swap-fähige Netzteile mit jeweils 2.600 W. Die weiteren Ausstattungsmerkmale findet ihr direkt bei Lenovo.

Kann AMD nun mithalten?

Das ThinkSystem SR685a V3 kann neben AMDs Instinct MI300X auch mit den H100-Beschleunigern von NVIDIA bestückt werden. Die kommenden H200- und B100-Beschleuniger können in diesem Server ebenfalls eingesetzt werden, sobald sie verfügbar sind. Darüber hinaus hat der potentielle Käufer die Wahl zwischen verschiedenen CPU- und RAM-Konfigurationen sowie kann Netzwerk-Adapter dazuordern.

Bisher konnten weder AMD noch Intel mit den enormen Verkaufszahlen von NVIDIA mithalten. Die Instinct-MI300X-Beschleuniger von AMD haben zumindest auf dem Papier das Potential mithalten zu können. Das entsprechende Angebot am Markt muss aber natürlich auch vorhanden sein, was mit dem ThinkSystem SR685a V3 nun der Fall sein soll.

Es ist recht schwer abzuschätzen, wie sich das Interesse hinsichtlich der Beschleuniger von NVIDIA, AMD und Intel verteilt. NVIDIA scheint weiterhin die Go-To-Lösung zu sein, wenn eine gewisse Wartezeit und der Preis keine Rolle spielt. Sind die TCO (Total Cost of Ownership) von Bedeutung, dann rücken die Alternativen von AMD und Intel in den Fokus. Tensorwave ist einer der Cloud-Anbieter, die neben H100- inzwischen auch die Instinct-MI300X-Beschleuniger in ihren Instanzen anbieten können. Bei den großen Cloud-Providern wie AWS, Google und Azure sollen sie nun ebenfalls außerhalb von Preview-Instanzen Einzug halten.

Aktuell aber fehlt es noch an unabhängigen Datenpunkten zur Leistung des Instinct-MI300X-Beschleunigers.