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Nach der endgültigen Spezifikation von USB 3.1 und dem Typ-C-Stecker im Herbst des vergangenen Jahres wurde eigentlich die breite Präsentation entsprechender Hardware zur Consumer Electronic Show in Las Vegas erwartet. Doch weit gefehlt, denn unseren Redakteuren fällt es schwer überhaupt etwas zu diesem Thema zu finden.
Bei den Mainboard-Herstellern ist MSI der einzige Anbieter, der über USB 3.1 redet - man ist zumindest der einzige der überhaupt etwas zu diesem Thema zeigt. Doch wirklich neues gibt es auch hier nicht zu berichten, denn die beiden gezeigten Modelle X99A Gaming 9 ACK und Z97A Gaming 6 wurden zumindest im Falle des erstgenannte Mainboards bereits auf der Computex 2014 im Juni erstmals vorgestellt. Weil aktuell kein Chipsatz USB 3.1 direkt unterstützt, greift MSI auf einen ASMedia ASM1142-Controller zurück. USB 3.1 soll die Bandbreite gegenüber USB 3.0 von 5 auf 10 GBit pro Sekunde steigern. Bei Bedarf ist die neue Schnittstelle aber auch zu herkömmlichen USB 3.0-Geräten abwärtskompatibel.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich aber auch bei den Anschlüssen etwas getan, denn auf dem Mainboard ist auch die neue Steckverbindung in Form des Typ-C-Steckers zu sehen. Der Typ-C-Stecker bietet einige Vorteile. So ist die Öffnung für den Typ-C-Anschluss laut Datenblatt nur 8,4 x 2,6 mm groß. Für die Gerätehersteller aber ebenso wichtig ist, dass die dazugehörige Buchse sehr kompakt gestaltet ist. So können die beidseitig verwendeten Kontakte auch von beiden Seiten der Buchse abgegriffen werden. Noch flacheren Smartphones und Tablets steht also nichts mehr im Wege. Bei der Entwicklung ebenfalls eine Rolle gespielt, hat der mechanische Halt in der Buchse. Micro-USB-3.0 wurde dabei wohl als abschreckendes Beispiel aus eigenem Hause verwendet, denn anstatt einer wackligen Verbindung soll der mechanische Widerstand ausreichend sein, um den Stecker sicher in der Buchse zu halten. Auch nach 10.000 Ansteckvorgängen soll der neue Typ-C-Anschluss noch funktionieren und einen ausreichend Halt bieten. Zusätzlich zur schnelleren Datenübertragung wird die durch USB-PD spezifizierte höhere Leistungsübertragung unterstützt. Theoretisch ist der Typ-C-Anschluss also in der Lage bis zu 100 Watt über die Leitungen zu übertragen. Dies muss natürlich auch von der USB-Buchse und dem Kabel unterstützt werden.
Trotz der zahlreichen Vorteile scheint USB 3.1 aber noch einge Anlaufschwierigkeiten zu haben. Dies liegt auch daran, dass die dazugehörigen Controller-Chips eine ausreichende Anbindung benötigen, um die versprochenen 10 GBit pro Sekunde erreichen zu können. Mindestens vier PCI-Express-2.0-Lanes sind also Pflicht und ausreichend freie Lanes sind gerade bei den Mittelklasse-Mainboards bereits heute knapp. Für teure Mainboards mit X99-Chipsatz ist das weniger ein Problem und so verwundert es auch nicht, dass zumindest eines der Mainboards von MSI auf diesen Chipsatz setzt.
Größere Unklarheit herrscht auch noch bei den Controllern bzw. deren Anbindung. Die bisher gezeigten Modelle setzen meist auf Zusatzchips aus dem Hause ASMedia, genauer gesagt auf den ASM1142. Auf Seiten der Endgeräte ist es meist der USB-3.1-SATA-6G-Bridge-Chip mit RAID-Funktion ASM1352R. Hier ist noch unklar, ob sich diese per PCI-Express 3.0 anbinden lassen, womit sie dann weniger Lanes benötigen würden.
Das Thema USB 3.1 ist also noch im Fluss und wir werden sicherlich zur Computex 2015 Anfang Juni mehr davon hören. Zum heutigen Zeitpunkt aber spielt es noch keine große Rolle. Die beiden MSI-Mainboards sollen im März auf den Markt kommen. Gleiches gilt auch für einige wenige Erweiterungskarten und externe Hardware.