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Der große Streaming-Boom ist vorbei und für die Anbieter geht es jetzt ums Überleben. Mit der immer weiter ausufernden Fragmentierung des Marktes rennen den Diensten die zahlenden Abonnenten davon. Dies belegen auch die jüngsten Quartalszahlen von Netflix. Im Zeitraum von Januar bis März des aktuellen Jahres verlor das Unternehmen rund 200.000 Abonnenten. Somit verzeichnete Netflix zum Quartalsende noch knapp 222 Millionen zahlende Kunden. Auch wenn es für Major-Player wie Disney+ derzeit noch ganz gut läuft, fängt Netflix an zu straucheln und versucht nun gegenzusteuern.
Die beschlossenen Maßnahmen betreffen unter anderem das Teilen von Accounts. Wer in Zukunft sein Passwort mit einem anderen Haushalt teilen möchte, soll zur Kasse gebeten werden. Wie Netflix die neuen Bedingungen allerdings im Detail umsetzen will, ist noch nicht eindeutig geklärt. Zudem bleibt abzuwarten, wie der Anbieter Verstöße feststellen und anschließend ahnden will.
Momentan hat das Unternehmen einen Testballon in Peru, Chile und Costa Rica gestartet. Hier laufen die Nutzer jedoch bereits Sturm und weisen auf fehlende Informationen hin. Eine entsprechende Mitteilung über die neuen Richtlinien per E-Mail gab es bislang scheinbar nicht. Außerdem gibt es Meldungen von Nutzern, die zwar einen Hinweis auf das kostenpflichtige Accountsharing erhalten haben, diesen aber einfach ignorierten. Konsequenzen sind aktuell keine bekannt.
Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass Netflix in den nächsten Wochen beziehungsweise Monaten härter durchgreifen wird. Ob sich das geplante Vorgehen tatsächlich positiv auf die abgeschlossenen Abos auswirken wird bleibt zunächst abzuwarten. Möglich wäre auch, dass sich Nutzer aufgrund der gestiegenen Kosten für eine Kündigung entscheiden. Aktuelle Zahlen belegen bereits, dass die Fragmentierung des Marktes die Nachfrage von illegalen Angeboten verstärkt.