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Wi-Fi Alliance startet Zertifizierung von WiGig

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Wi-Fi Alliance startet Zertifizierung von WiGig
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So schnell drahtlose Netzwerke und Verbindungen zwischenzeitlich auch geworden sind, für viele Einsatzgebiete reichen die Übertragungsraten noch immer nicht aus. An einer möglichen Lösung wird bereits seit 2007 gearbeitet, aber erst jetzt rückt der Marktstart von WiGig in greifbare Nähe. Denn nach eigenen Angaben hat die Wi-Fi Alliance mit der Zertifizierung von Hardware begonnen.

Die soll in Form von Routern, Smartphones, Notebooks und anderen Endgeräten ab dem nächsten Jahr im Handel verfügbar sein, als möglicherweise kompatibel gelten aber auch einige bereits erhältliche. Denn in vielen Fällen sollen WLAN-Module, die den Standard 802.11ad unterstützen, auch mit WiGig zusammenarbeiten können. Derart bestückt sind unter anderem einige neue Lenovo-Notebooks, auch Qualcomms Snapdragon 820 und 821 werden als ad-tauglich beworben.

Allerdings soll WiGig nicht wie ein klassisches WLAN arbeiten, das scheitert allein an der Reichweite. Denn die liegt aufgrund der hohen Frequenz - gefunkt wird im 60-GHz-Band - selbst bei optimalen Bedingungen nur bei etwa 10 m; Grund hierfür ist die Sauerstoff-Absorptionslinie, die bei 60 GHz liegt. Dafür sollen auf derartige Entfernungen bis zu 8 Gbit/s übertragen werden können, was zahlreiche Kabel obsolet machen könnte. Die Wi-Fi Alliance selbst nennt VR-Brillen als mögliches Einsatzgebiet. Bislang müssen Modelle wie HTC Vive oder Oculus Rift aufgrund der benötigten Bandbreite per Kabel mit dem PC verbunden werde. Das könnte sich mit WiGig hingegen ändern, konkrete Ankündigungen diesbezüglich gibt es aber noch nicht.

Etwas weiter ist man bezüglich der Kommunikation zwischen einzelnen PC-Komponenten, bzw. zwischen PC und Zubehör. So unterstützt Intels vPro-Plattform seit der Broadwell-Generation WiGig in Bezug auf drahtlose Docking-Lösungen, Verkabelungen sollen damit weitestgehend überflüssig werden, Dell und andere Hersteller bieten entsprechende Stationen bereits an. Gedacht wird aber auch an WiGig-Verbindungen zwischen Fernsehern und Medienquellen wie Set-Top-Boxen und Blu-ray-Playern oder Kameras und PCs. Entpuppt sich die Reichweite während der Übertragung als Problem, ist der nahtlose Übergang zum klassischen WLAN und umgekehrt zumindest technisch vorgesehen.

Probleme mit künftigen 5G-Netzen soll es nicht geben. Zwar wird davon ausgegangen, dass der LTE-Nachfolger über kurz oder lang ebenfalls das 60-GHz-Band nutzen wird, durch den für WiGig vorgesehenen Beam-Forming-Antennenaufbau sollen gegenseitige Störungen aber ausgeschlossen oder zumindest minimiert werden.

Quellen und weitere Links

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