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400 GBit/s und die P4 Engine

AMD mach Front- und Backend bereit für UltraEthernet

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AMD mach Front- und Backend bereit für UltraEthernet
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Neue Instinct-Beschleuniger, neue EPYC-Prozessoren – AMD stellt auf dem "Advancing AI 2024"-Event gleich zwei wichtige Komponenten eines Rechenzentrums und auch eines KI-Rechenzentrums vor, aber in den vergangenen Jahren immer wichtiger wird auch die dazugehörige Netzwerk-Infrastruktur. Tausende und abertausende Prozessoren und Beschleuniger sollen zusammenarbeiten und müssen zunächst über ein Front-End mit den notwendigen Rohdaten gefüttert werden. Besonders hohe Anforderungen gibt es aber auch in der Verarbeitung und dem Datenaustausch zwischen den Beschleunigern.

Während NVIDIA hier bis zum Rack-Level auf NVLink und danach auf InfiniBand setzt, wählt AMD für den Nahbereich den Infinity Fabric als Interconnect, darüber hinaus aber kommuniziert die Hardware mittels Ethernet. UltraEthernet soll als offener Standard der Gegenspieler von InfiniBand werden. Unter den Konsortium-Mitgliedern sind alle Größen des Datacenter-Geschäfts – auch NVIDIA.

Für das erste Quartal 2025 rechnet AMD mit den finalen Spezifikationen zu UEC 1.0. Die erste Hardware dafür von AMD stammt von Pensando, den Zukauf von AMD mit dem man seine Infrastruktur-Sparte stärken möchte.

Die Protokolle von UEC sollen sicherstellen, dass das Netzwerk bestmöglich ausgelastet wird. Verbesserungen im Fail-Safe-Mechanismus sollen sicherstellen, dass verlorengegangene Pakete möglichst effizient ersetzt werden. Fehlerhafte Netzwerk-Routen, die es in komplexen Netzwerken immer wieder geben kann, sollen umgangen werden können. Für ein besseres Load-Balancing findet das Netzwerk selbst die beste Route zwischen Absender und Empfänger.

Kernkomponente der neuen Netzwerk-Hardware ist die dritte Generation der sogenannten P4-Engine. Dabei handelt sich um einen FPGA, dessen IP-Kerne der gewünschten Anwendung angepasst werden können. In diesem Fall für den Netzwerk-Einsatz. Die P4 Engine kann 120 Millionen Pakete/s, 400 GBit/s und 5 Millionen Verbindungen/s verarbeiten bzw. herstellen.

Zwei konkrete Produktvorstellungen mit P4 Engine gibt es: Eine DPU namens AMD Pensando Salina 400. Bei dieser handelt es sich um einen PCIe-5-NIC mit zweimal 400 Gbit/s Ethernet. Den 232 P4 MPU-Engines stehen bis zu 128 GB DDR5 mit 102 GB/s zur Seite. 16 N1-Kerne von ARM übernehmen die Rechenlast der DPU. Firewall, Verschlüsselung, Load-Balancing, Storage Offload und vieles mehr sind die Funktionen, die von der Pensando-Salina-400-DPU übernommen werden sollen.

Die zweite Hardware-Vorstellung ist der Netzwerkadapter Pensando Pollara 400. Auch bei dieser handelt es sich um eine PCIe-5-Karte, allerdings mit nur einem 400-GBit/s-Anschluss. Während die Pensando-Salina-400-DPU im Back-End zwischen den Beschleunigern für möglichst schnelle und gut ausgelastete Netzwerk-Routen mit maximalem Durchsatz sorgen soll, ist der Pensando-Pollara-400-NIC für das Front-End.

Beide Netzwerk-Produkte sollen Anfang 2025 zur Verfügung stehen und die neuen Datacenter mit Instinct-MI300-Beschleunigern versorgen.

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