Werbung
Mit der Vorstellung der neuesten Generation der MacBook Pros präsentierte Apple diese vor allem mit dem Fokus auf die neue Touch Bar. Diese ersetzt die Funktionstasten und besteht aus einer touchsensitiven OLED-Leiste mit einer Auflösung von 1.085 x 30 Pixel. Die Touch Bar ersetzt aber nicht nur 1:1 die Funktionstasten, sondern dient in macOS-Apps als Erweiterung der Bedienung – kann mit Kurzbefehlen belegt werden und stellt auch kleine Vorschaubilder dar.
Apple ist natürlich nicht der erste Hersteller, der auf eine solche Idee kommt. Anpassbare Tastaturen, deren Tasten nicht mehr einfach beschriftet sind, sondern die über ein OLED-Display oder ePaper verfügen, gibt es bereits seit Jahren. Diese sind aber meist sündhaft teuer und konnten sich wohl vor allem aus diesem Grund nicht durchsetzen. Solche Anpassbaren Bedienleisten gab es auch schon in marktreifen Notebooks, wie dem Lenovo Thinkpad X1 Carbon, wurden in der darauffolgenden Generation aber schon wieder eingestellt.
Offenbar aber arbeitete man bei Microsoft über Jahre an einem solchen Konzept und war auch schon recht weit damit fortgeschritten. Der Vorteile der Touch Bar liegt darin, dass Apple Hard- und Software selbst kontrollieren kann. Die hauseigenen Apps wie der Browser, Fotos und Final Cut X sind bereits jetzt angepasst. Man ist nicht auf Dritthersteller angewiesen, bietet diesen aber bereits ein SDK zur Verwendung der Touch Bar. Ebenso verhielt es sich mit Microsoft. Windows und Office hat man dort unter eigenen Controller und konnte das Konzept einer adaptiven Tastatur dementsprechend selbst von Grund auf entwickeln.
2009 wurden die Ideen dazu bei Microsoft konkreter. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Steven Bathiche bereits seit Jahren an entsprechenden Konzepten. Diese reichten von der einfachen Änderungen der Funktion einzelner Tasten, bis hin zu großen Displays auf und über der Tastatur. Das nun aufgetauchte Video zeigt ein recht fortgeschrittenes Konzept, welches der Touch Bar von Apple nicht ganz unähnlich ist. Microsoft's Adaptive Keyboard beinhaltete eine mechanische Tastatur mit programmierbaren Display-Tasten und einem großen Touch-Display über dem Bereich der Tastatur. Microsoft ging es zunächst einmal darum genauer zu ergründen, wie sinnvoll so etwas sein kann und in welchen Bereichen dies anwendbar ist.
Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen Sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Ihr Hardwareluxx-Team
Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen
Das große Touch-Display dient dabei als Vorschaubereich und Navigationshilfe. Damit werden die ersten Tastaturkürzel obsolet. Auch Benachrichtigungen sollten hier angezeigt werden und Skype-Anrufe sollten möglich sein. Dort, wo eine QWERTZ-Tastatur nicht notwendig ist, sollte sich die komplette Tastatur entsprechend anpassen.
Warum das Konzept niemals in der Form umgesetzt wurde, ist recht einleuchtend. Microsoft war zu diesem Zeitpunkt im Desktop-Segment ein reines Software-Unternehmen. Produkte wie das Surface erschienen erst viel später. An der Entwicklung des Surface war Steven Bathiche aber ebenfalls beteiligt und so ist davon auszugehen, dass einige Ideen des Microsoft Adaptive Keyboard auch hier zumindest im Gespräch waren. Umgesetzt wurde davon bisher aber offensichtlich nichts. Allerdings legt Microsoft sein Betriebssystem auch auf eine Touch-Bedienung aus, was bei macOS nicht der Fall ist. Daher sieht man bei Microsoft auch die Notwendigkeit einer solchen Bedienleiste sicherlich anders.
Man darf nun aber sicherlich gespannt sein, welcher Hersteller aktuelle und frühere Entwicklungen in Reaktion auf Apples Touch Bar aus der Schublade zaubern wird.