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Das neue XMG NEO 15 im ersten Hands-On

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Brandneuer Sechskern-Prozessor, potente Pascal-Grafik und massig SSD- und HDD-Speicher mit schnellem Display und mechanischer Tastatur sowie zahlreichen weiteren interessanten Features, die speziell auf den Gamer zugeschnitten wurden, möchte Schenker Technologies in einem äußerst kompakten und leichten Teilmetall-Gehäuse vereinen. Während eines zünftigen Mittagessens in der bayerischen Landeshauptstadt München durften wir uns am Donnerstag das XMG NEO 15 als eine der ersten Redaktionen einmal näher anschauen.

Auffällig ist trotz der leistungsstarken Hardware-Komponenten das schlichte Design. Denn während Gaming-Notebooks vor wenigen Jahren noch mit einer aggressiven Optik und mit einem massiven Gehäuse auf sich aufmerksam machten, gehen die Hersteller inzwischen andere Wege und setzen nicht zuletzt wegen der auf Effizienz getrimmten Hardware eher auf kompakte und schlichte, aber zeitlose Geräte. Ein Trend, der sich vor allem vorangetrieben durch NVIDIAs Max-Q seit vergangenen Sommer abzeichnet – prominente Beispiele sind das ASUS ROG Zephyrus GX501, das Gigabyte Aero 15X v8 und das MSI GS65 Thin

Schlichtes Teilmetall-Gehäuse

Die Leipziger setzen auf ein komplett in Schwarz gehülltes Kunststoff- und Aluminium-Gehäuse, welches dieses Mal nicht von Clevo, sondern von einem anderen, nicht näher genannten, asiatischen ODM stammt. Selbst das Hersteller-Logo auf dem sandgestrahlten Bildschirmdeckel ist dezent gehalten und nur aus bestimmten Blickwinkeln eindeutig zu erkennen. Ganz final ist das Gehäuse-Design des gezeigten Prototypen jedoch nicht und könnte sich bis zum offiziellen Marktstart Mitte/Ende Mai noch ein wenig verändern. 

Künftig könnte man sich sogar verstellen, die Geräte in unterschiedlichen Designs anzubieten oder sogar komplett zu individualisieren, indem Käufer während des Bestellvorgangs eigene Logos, Schriftzüge und Designs hochladen, die dann entweder aufgedruckt oder per Lasergravur auf dem Gerät angebracht werden. Das ist jedoch Zukunftsmusik, die in den Köpfen der Entwickler existiert und von Schenker Technologies noch ausgiebig getestet werden muss. Entsprechende Geräte und Maschinen wurden hierfür laut Schenker-Geschäftsführer jedenfalls schon angeschafft.

Die Schlichtheit des 15-Zöllers verschwindet nach dem Einschalten. Dann leuchtet die Tastatur des XMG NEO 15 dank RGB-Hintergrundbeleuchtung in vielerlei Farben auf. Einstellen lässt sich dies über das neue „Control Center“-Tool. Hier sind verschiedene vorgefertigte Profile möglich, das Aufleuchten aller Tasten in nur einer einzigen Farbe ist ebenso möglich. Wer will, kann sich eigene Profile anlegen und die Hintergrundbeleuchtung für jede Taste separat konfigurieren. Dann lassen sich beispielsweise die für Spieler wichtigen WASD-Tasten zusammen mit weiteren, häufig genutzten Tasten von der restlichen Tastatur hervorheben.

Über „Control Center“ lassen sich außerdem die Temperaturen von CPU und GPU auslesen, aber auch deren Auslastung sowie die Übertragungsgeschwindigkeiten im Netzwerk und der Ladezustand des Akkus. Die Lüftergeschwindigkeit kann ebenfalls feinjustiert werden. Da die Entwicklung des Tools noch nicht ganz abgeschlossen ist, dürfen wir leider noch keine Screenshots zeigen.

Mechanische Tastatur mit individueller RGB-Beleuchtung

Schenker Technologies setzt bei seinem neuen XMG NEO 15 im Übrigen auf mechanische Tasten. Damit wird im Gegensatz zu Gigabyte und MSI nicht nur die Zielgruppe eindeutig definiert, sondern sich auch von der Konkurrenz abgesetzt. Im ersten Test konnte die Tastatur nach einer kurzen Eingewöhnung überzeugen. Zwar klicken die Tasten selbst für eine mechanische Tastatur sehr laut, geben dafür nach kurzem Hubweg ein taktiles Feedback ab. Dank Anti-Ghosting und N-Key-Rollover funktioniert das theoretisch auch mit mehr als zehn Fingern. Einzelne Tasten lassen sich schnell und treffsicher auslösen, was das Schreiben längerer Texte möglich macht, wenngleich das Klickgeräusch dann etwas störend sein mag. 

Schenker Technologies setzt zwar auf ein Standard-Layout, die Beschriftung war bei unserem Hands-On-Gerät jedoch noch nicht final. Die Zusatzfunktionen, welche über die FN-Taste ausgeführt werden, waren noch nicht ersichtlich. Das Touchpad funktioniert präzise, die Tasten für den linken und rechten Mausklick sind direkt integriert und werden nicht dediziert ausgegeben. 

An der Seitenleiste direkt unterhalb des Touchpads bietet das XMG NEO 15 einen kleinen LED-Leuchtstreifen, dessen Farbe ebenfalls über das „Gaming Center“-Tool bestimmt werden kann, nicht aber dessen Beleuchtungseffekt. Hier ist nur ein dauerhaftes Aufleuchten einstellbar. Die sonst üblichen LEDs zur Festplattenaktivität und zum Akku-Füllstand sind direkt über den Powerbutton gewandert, daneben gibt es einen zusätzlichen Knopf, um die Kühlung mit nur einem Druck auf Höchstleistung zu bringen. 

Thin-Bezel-Display mit bis zu 144 Hz

Beim Display setzt Schenker Technologies erstmals auf ein Thin-Bezel-Modell mit besonders dünnem Displayrahmen. Verbaut werden ausschließlich IPS-Panels mit einer gamer-freundlichen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, gegen Aufpreis gibt es ab Ende Juni zudem eine Variante mit schneller Bildwiederholrate von 144 Hz. Trotz der schlanken Displayrahmen ist die HD-Webcam weiterhin über dem Bildschirm angebracht. Das XMG NEO 15 setzt nicht nur auf schlanke Display-Rahmen, sondern ist allgemein sehr kompakt und leicht. Der 15-Zöller bringt es gerade einmal auf Abmessungen von 359 x 243 x 22 mm (B x T x H) und stemmt nur etwa 2,0 kg auf die Waage.

Damit eignet es sich problemlos als alltäglicher Wegbegleiter. Der 46,7 Wh starke Akku soll laut Schenker dank NVIDIAs Optimus-Technologie immerhin knapp vier Stunden lang beim Surftest und knapp über drei Stunden beim YouTube-1080p60-Test (jeweils mit dem Chrome-Browser getestet) durchhalten können. Mit größerem Akku soll die Laufzeit jeweils um ein Drittel darüber liegen.

Dann verzichtet man allerdings auf den 2,5-Zoll-Festplattenslot und kann somit der M.2-SSD keinen zusätzlichen Speicherplatz für die eigene Spielesammlung zur Seite stellen. Immerhin aber stehen für weitere SSD-Upgrades insgesamt zwei M.2-Steckplätze bereit. Da der Akku nicht verklebt ist, kann das Upgrade später vom Käufer theoretisch selbst durchgeführt werden. Allgemein zeigt sich Schenker Technologies sehr kulant, was das Öffnen seiner Geräte anbelangt. Im Gegenteil: Auf seinem YouTube-Kanal zeigt man, wie man einzelne Geräte öffnen kann, um sie von Staub- und Schmutzablagerungen zu befreien oder aber die Festplatte auszutauschen. 

Trotz der kompakten Abmessungen haben wir bei unserem Hands-On keinerlei Verarbeitungsmängel ausfindig machen können. Selbst auf stärkeren Druck hin gab das Gehäuse an keiner Stelle nach, die zahlreichen Lüftungsschlitze an der Unterseite sind sehr stabil, alle Spaltmaße optimal herausgearbeitet und auch die Scharniere sind nicht zu verwindungssteif. Die Anschlüsse sind gut durchdacht positioniert, zur Verfügung stehen neben Gigabit-Ethernet, zweimal USB 3.0 nach Typ-A, eine ältere -2.0-Buchse und ein moderner Typ-C-Port, der allerdings kein Thunderbolt 3 unterstützt. Die Videoausgänge finden sich hinter dem geöffneten Bildschirm, zwei miniDisplayPorts und einmal HMDI 2.0 sind es geworden. Die üblichen 3,5-mm-Klinkenbuchsen gibt es ebenso wie einen Kartenleser für MMC- und SD-Karten. 

Schnelle Gamer-Hardware

Die Basisausstattung wird vermutlich ab Mitte oder Ende Mai ausgeliefert werden, dann werden für das Basismodell mit Intel Core i7-8750H auf Coffee-Lake-H-Basis, einer NVIDIA GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Videospeicher, 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher und einer 250-GB-SSD 1.399 Euro fällig. Wer das System mit doppeltem RAM und Dual-Channel-Modus, aber auch mit schneller PCI-Express-SSD, zusätzlichem Magnetspeicher und vorinstalliertem Windows 10 Home haben möchte, muss mindestens 1.679 Euro auf den Ladentisch legen. Für das 144-Hz-Panel müssen weitere 89 Euro ausgegeben werden. Etwas unglücklich ist, dass Schenker Technologies derzeit ausschließlich auf DDR4-Speicher mit 2.400 MHz setzt, wo Coffee Lake H standardmäßig 2.666 MHz schnelle Module unterstützt – es wird unnötig Performance verschenkt. Upgrades auf 2.666 MHz sind aber in Planung, Geschwindigkeiten von sogar 3.000 MHz werden derzeit noch evaluiert.

Insgesamt kann das XMG NEO 15 im Hands-On-Test durchaus überzeugen, macht auf jeden Fall schon einmal Lust auf einen ausführlichen Testbericht. Wir hoffen auf ein baldiges Testmuster im Mai!