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Computex 2014

AMD adaptiert 'Kaveri' für den mobilen Markt

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AMD adaptiert 'Kaveri' für den mobilen Markt
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In der Pressekonferenz auf der Computex 2014 drehte sich für AMD einmal mehr alles um die eigenen APUs. Noch einmal unterstreichen wollte das Unternehmen, dass der klassische Komponenten-Bereich weiterhin eine Rolle spielen wird, aber in den kommenden Jahren auch kontinuierlich in den Hintergrund gedrängt wird. Diese neuen Märkte sieht AMD vor allem bei den professionellen Grafiklösungen, den eigenen Semi-Custom-Produkten (z.B. die APUs in der PlayStation 4 und Xbox One), kompakte und kleine Server, Embedded-Lösungen und "Ultra Low Power"-Hardware. Bereits 2015 sollen diese Produktbereiche rund 50 Prozent des Umsatzes ausmachen - in diesem Jahr erwartet AMD bereits einen Anteil von 30 Prozent.

Heute unter anderem vorgestellt wird "Kaveri Mobile". Die APU für den mobilen Bereich besitzt bis zu vier "Steamroller"-CPU-Kerne und acht Compute Units der GPU mit GCN-Architektur. Mit "Kaveri Mobile" bringt AMD auch den ersten mobilen Prozessor auf den Markt, welche alle HSA-Features unterstützt. Die Rechenleistung des schnellsten Chips gibt AMD mit 818 GFLOPs Single-Precision-Performance an. Durch die Integration der aktuellen GCN-Architektur bietet "Kaveri Mobile" auch Feature wie DirectX 11.2, UVD 4.2, VCE 2.0 und TrueAudio. "Kaveri Mobile" unterstützt ebenfalls DDR3-2133 und PCI-Express 3.0.

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Die neuen mobilen Prozessoren sollen in einer breiten Spanne von Produkten zum Einsatz kommen - daher teilt AMD diese in drei Produktbereiche auf. Da wären zum einen die klassischen A8- und A10-Modelle mit R5- und R6-Graphics sowie die darüber platzierten "FX Mobile"-Prozessoren sowie die für den professionellen Bereich vorgesehenen AMD Pro Series APUs.

AMDs "Kaveri Mobile"-Produkte
Modell Compute Cores (CPU + GPU) Basis- und Turbo-Takt L2-Cache GPU-Takt DDR3-Support PCI-Express-Lanes TDP

AMD A-Series SV APUs

AMD FX-7600P mit Radeon R7 12 (4+8) 2,7 / 3,6 GHz 4 MB 686 MHz DDR3-2133 1x16 3.0 35 Watt
AMD A10-7400P mit Radeon R6 10 (4+6) 2,5 / 3,4 GHz 4 MB 654 MHz DDR3-1866 1x16 3.0 35 Watt
AMD A8-7200P mit Radeon R5 8 (4+4) 2,4 / 3,3 GHz 4 MB 626 MHz DDR3-1866 1x16 3.0 35 Watt

AMD A-Series ULV APUs

AMD FX-7500 mit Radeon R7 10 (4+6) 2,1 / 3,3 GHz 4 MB 553 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 19 Watt
AMD A10-7300 mit Radeon R6 10 (4+6) 1,9 / 3,2 GHz 4 MB 553 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 19 Watt
AMD A8-7100 mit Radeon R5 8 (4+4) 1,8 / 3,0 GHz 4 MB 514 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 19 Watt

AMD A-Series Commercial ULV APUs

AMD A10 PRO-7350B mit Radeon R6 10 (4+6) 2,1 / 3,3 GHz 4 MB 533 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 19 Watt
AMD A8 PRO-7150B mit Radeon R5 10 (4+6) 1,9 / 3,2 GHz 4 MB 533 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 19 Watt
AMD A6 PRO-7050B mit Radeon R4 5 (2+3) 2,2 / 3,0 GHz 1 MB 533 MHz DDR3-1600 1x8 2.0 17 Watt

[h3]SkyBridge und K12[/h3]

Neben den neuen mobilen APUs bekräftige AMD auch noch einmal seine Pläne ab 2015. Dazu gehört auch das Projekt SkyBridge. Basierend auf der ARMv8-Architektur kommen hier Cortex-A57-Kerne zum Einsatz, die mit 2 GHz arbeiten. Den Kernen stehen 4 MB L2-Cache und 8 MB L3-Cache zur Verfügung. Der integrierte Speichercontroller kann sowohl mit Registered-DDR3- wie auch DDR4-Arbeitsspeicher umgehen. Weitere Module stellen acht PCI-Express-3.0-Lanes, acht SATA-III-Anschlüsse und zwei Gigabit-Ethernet-Ports bereit.

[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/amd-skybridge-1-rs.jpg link=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/amd-skybridge-1-rs.jpg alt=AMDs Projekt Skybridge]AMDs Projekt Skybridge[/figure]

Für das kommende Jahr hat man nun einen in 20 nm gefertigten SoC, ebenfalls auf Basis der Cortex-A57-Architektur, vorgestellt, der zudem auch noch auf eine GPU mit "Graphics Core Next"-Architektur setzt. Der Opteron A1100 besitzt keine Grafikeinheit und richtet sich vollständig an den Enterprise-Markt. Die große Neuigkeit der heutigen Ankündigung folgte aber noch: Die neuen 20-nm-SoCs mit Cortex-Kernen und GPU werden pin-kompatibel zu AMDs kommenden Low-Power x86-SoCs mit "Puma+"-Kernen sein. Außerdem werden diese Prozessoren AMDs erste offizielle Android-Plattform sein.

Bereits 2016 will AMD sein erstes eigenes ARM-Design entwickelt haben: Die derzeit unter dem Codenamen "K12" entwickelte Architektur soll in konkrete Produkte gegossen werden. Jim Keller, der schon einmal bei AMD für Prozessor-Designs verantwortlich war und kürzlich wieder zum Unternehmen zurückkehrte, soll das Entwicklerteam für "K12" leiten. Dazu gehören auch neue 64-Bit basierte Architekturen für x86-Designs. Derzeit hält sich AMD mit der Angabe von Details zum Design noch stark zurück. Somit ist auch unklar, in welcher Phase der Entwicklung man sich befindet. Sollten erste Produkte aber wirklich 2016 erscheinen, dürften wir über die Fertigung in 20 nm bereits hinaus sein und AMD könnte demnach ein Design in 14/16 nm FinFET planen.

[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/amd-k12-2-rs.png link=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/amd-k12-2.png alt=AMD Projekt "K12"]AMD Projekt "K12"[/figure]

Zielmarkt für das erste eigene ARM-Design sollen Server, Embedded-Systeme, aber auch Semi-Custom-Produkte (wie z.B. die Prozessoren in der PlayStation 4 und Xbox One) und Ultra-Low-Power-Systeme wie Notebooks und Tablets sein. AMD spricht bei der Entwicklung auch von einem Design mit sogenannten Blocks. Neben dem Projekt "Skybridge" könnte AMD also auch für die Zukunft eine Strategie verfolgen, bei der sich ARM- und x86-Prozessoren mehr und mehr ergänzen bzw. zusammenarbeiten. Hoffentlich kann AMD die dunklen Schatten der "Bulldozer"-Architektur schnell hinter sich lassen und mit neuen ARM- und x86-Designs auf Basis einer 64-Bit-Architektur neu beginnen - zumindest tauchte "Bulldozer" auf keiner der neuen Präsentationsfolien mehr auf. 

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