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Es ist nicht unüblich, dass börsennotierte Unternehmen auch in den jeweiligen fiskalischen Quartalen Zwischenberichte über die wirtschaftliche Entwicklung veröffentlichen. AMD hat dies nun getan und schraubt darin die Erwartungen für das zweite Quartal 2015, welches am 27. Juni endet, zurück. So soll der Umsatz nicht mehr nur um drei Prozent sinken, sondern um bis zu acht. Besonders die schwachen APU-Verkäufe tragen offenbar zu einem schwächeren Ergebnis bei, so dass der Umsatz bei nur noch 830 Millionen US-Dollar liegen soll.
Viel wichtiger aber scheint ein Detail in diesem Zwischenbericht zu sein, welches auf die geplanten Fertigungsverfahren bei AMD eingeht. Mit einbezogen wird dabei eine Investition von 33 Millionen US-Dollar in den Wechsel vom 20 nm in das FinFET-Verfahren. Alle bisher für die 20-nm-Fertigung geplanten Produkte sollen auf das neue Verfahren überführt werden: "technology node transition from 20 nanometer (nm) to FinFET". Um welche Produkte es sich genau handelt, darauf geht AMD nicht ein. Geplant war vermutlich die Fertigung einiger APUs in 20 nm. Dazu gehört auch das Projekt "Skybridge", welches inzwischen eingestellt wurde. Dabei handelt es sich um SoCs mit ARM-Cortex-Kernen, die pin-kompatibel zu AMDs Low-Power x86-SoCs mit "Puma+"-Kernen sein sollten.
Derzeit nennt AMD keine konkreten Produkte oder Produktkategorien, die in FinFET gefertigt werden sollen. Unklar ist auch, wo diese Fertigung stattfinden soll. Für die GPUs arbeitet man mit TSMC zusammen, bei den Prozessoren dürfte es GlobalFoundries sein und an dieser Aufteilung dürfte sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern. Die Vorteile einer kleineren und optimierten Fertigung dürften auf der Hand liegen. Höhere Taktraten und eine geringere Leistungsaufnahme durch geringe Verluste sind die Hauptargumente. Allerdings wird AMD nun auch mehr Zeit und einen höheren Entwicklungsaufwand in Kauf nehmen müssen. Produkte, die nun auf FinFET wechseln können davon profitieren, aber auch nur wenn sie noch zeitnah erscheinen.
Am 16. Juli wird AMD die offiziellen Zahlen zum zweiten Quartal 2015 veröffentlichen und vermutlich wird man sich dann auch konkreter zum Strategiewechsel bei der Fertigung äußern.