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Mit drei Annahmen startete Intel das diesjährige IDF in San Francisco. In der ersten Keynote stellte Brian Krzanich, Intels CEO, diese drei Annahmen vor. Als zukünftige Trends sieht man „Sensification“, „Smart and Connected“ und „Extension for you“. Unter „Sensification“ versteht Intel die Integrierung von Sensoren in unseren Alltag. „Smart und Connected“ sollen im Internet-of-Things-Zeitalter alle möglichen Devices werden, während man unter „Extension of you“ Wearables und ähnliche Geräte versteht, die unser Leben verändern werden.
Zu diesen drei Annahmen hatte Intel mehrere Beispiele und Demonstrationen vorbereitet, mit denen man auch künftige Intel-Technologien vorstellte. Ein paar interessante Demos wollen wir herausheben:
Intel Smart Sound Technology
Die Smart Sound Technology demonstrierte man mit einer Cortana-Demo auf einem Notebook. Mit der neuen Funktion „Wake on Voice“ ist es möglich, Cortana auch im ausgeschalteten Zustand einen Befehl zu erteilen und das System zu booten. Diese Funktionen bietet Intel momentan exklusiv mit Windows 10 an und hob die Integrierung von Windows 10 in ihren Skylake-Prozessoren hervor. Allerdings arbeitet man nicht nur mit Microsoft eng zusammen – in einer weiteren Demo zeigte man auf Tablets eine schnellere Latenz von Eingaben an einem Software-Keyboard mit Android-Lollipop-Geräten.
Intel RealSense Technology
Die 3D-Kamera ist eines der Hauptthemen auf dem diesjährigen IDF, auch ausserhalb der Keynotes hat Intel große Demonstrationsstände aufgebaut und zeigt diverse Ideen, wie sich die neue Kameratechnik einsetzen lässt.
Mit Project Tango von Google kooperierte Intel, um eine schnelle Möglichkeit zum Scannen von Umgebungen mit RealSense zu erreichen. Die beiden Kameras können durch die Anordnung Tiefeninformationen erfassen und somit sehr schnell Räume erfassen und scannen. In einer Demo zeigte man dies eindrucksvoll, in dem man ein nachgebautes Wohnzimmer innerhalb von ein paar Sekunden mit einem Smartphone scannte und erfasste.
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Interessant war auch die Demo in Zusammenarbeit mit Razer: Der Gaming-Hersteller wird eine RealSense-Kamera auf den Markt bringen, die aufgrund der Tiefeninformation das Gesicht des Gamers mit ins Spiel transportieren kann – beispielsweise für twitch-Übertragungen. Intel gab in einem Nebensatz hierzu auch an, dass man die twitchCom Ende September in San Francisco sponsern werde.
RealSense wird aber nicht nur in Smartphones und am Desktop eingesetzt, sondern auch in industriellen Anwendungsmöglichkeiten. Ein typisches Silicon-Valley-Beispiel zeigte Intel hier: Der Btlr genannte Roboter-Butler des Aloft-Hotels in Cupertino wird schon einige Zeit vom Hotel verwendet, um beispielsweise einfache Room-Service-Bestellungen abzuwickeln. Der Hersteller des Roboters, Robotics Savioke arbeitet an einer neuen Version des „Relay“ Roboters, der RealSense-Kameras besitzt und somit innerhalb von Millisekunden auch Gästen ausweichen kann, Hindernisse erkennt und somit seinen Weg durch das Hotel selbständig finden kann. Intel gab hier eine Kooperation mit der ROS bekannt, RealSense soll der neue Industriestandard werden, den man mit diversen Partnern durchsetzen will.
Während die ersten Beispiele Intels Annahme der „Sensification“ untermauern sollten, gab man im Bereich „Smart und Connected“ diverse Beispiele, wie sich Netzwerke in Zukunft durch neue Geräte nutzen lassen. Der amerikanische Hersteller Memomi bringt beispielsweise einen Memory Mirror auf den Markt. Das wie ein Spiegel aussehende Display soll in Bekleidungsgeschäften die Entscheidung unterstützen – beispielsweise bei dem Ausprobieren von mehreren Farben eines Kleidungsstücks. In Realtime kann der Mirror dabei die Farben von angezogenen Kleidungsstücken ändern und bei einem Vergleich helfen.
Interessanter war die Demonstration des Nabi Baby Seat Clips, der in ein paar Wochen bereits auf den Markt kommen soll. Der Sensor-Clip misst im Auto diverse Dinge und übermittelt diese an die Eltern, wenn sie das Auto kurz verlassen. Der Hersteller möchte zudem mit einer Alarmfunktion Kinder schützen, die im Sommer in Autos gelassen werden und somit die tragischen News über wegen Überhitzung gestorbener Kinder der Vergangenheit zugehörig machen.
Die amerikanische Firma N&W Vending Machines zeigte eine neue automatisierte Verkaufsstation, die mit RealSense-Kameras und einem transparenten Display ausgestattet ist. Während in Deutschland diese Verkaufsstationen eher selten sind, macht Automatic Retailing in den USA eine Umsatzsumme pro Jahr von 42 Milliarden US-Dollar aus. Knapp 5000 Maschinen mit diesen neuen Bedienungsmöglichkeiten möchte N&W 2016 auf den Markt bringen.
Enhanced Privacy Identification Technik
Spannend und mit diversen Ideen zur Anwendung ist die Intel Enhanced Privacy Identification Technik (EPID). Diese demonstrierte man mit einem Armband, in dem über Bluetooth eine Verbindung mit einem Notebook hergestellt wird und ein Token ausgetauscht wird, welcher einen Login am PC ermöglicht. Entfernt man sich von dem PC, bricht die Bluetooth-UAS-Verbindung ab und der PC wird gesperrt. Wird das Armband abgelegt oder gestohlen, ist der Token im Armband automatisch gelöscht. Anschließend müsste erst wieder manuell eingeloggt werden und ein neuer Token erstellt werden, der dann über Bluetooth synchronisiert wird. Die Technik könnte auch genutzt werden, um Zugangskontrollen zu Räumen zu ermöglichen oder aber Autoschlüssel und Hotel-Schlüsselkarten überflüssig zu machen.
Die dritte Annahme von Intel, „Extension of you“, visualisierte man wie im letzten Jahr durch Wearables, die Fossil vorstellen durfte. Der amerikanische Uhrenhersteller hat diverse „Connected Accessoires“ und eine Smartwatch in der Planung, die in Kürze auf den Markt kommen werden. Eingesetzt werden hierfür wohl Intels kürzlich vorgestellten Curie-Prozessoren, die auf der Quark-Technik basieren. Es müssen aber nicht nur Wearables sein: Intel zeigte auch Sensoren für BMX-Räder, mit denen man anhand von einem Lenkrad- und einem Fahrradsensor die Tricks der BMX-Fahrer analysieren kann und überprüfen kann, ob der „360“ tatsächlich ein „360“ war, oder nur ein „320“.
Für alle diese Anwendungsmöglichkeiten stellt Intel der Developer-Gemeinde ihr Intel IQ-Software-Kit zur Verfügung. Dieses besteht aus diversen Modulen (Body IQ, Social IQ, Time IQ, Identity IQ), die den Programmierern die Erstellung von innovativen Anwendungen erleichtern sollen.
Zudem unterstützt Intel natürlich auch weiter die Maker-Community – man kündigte an, dass man die Aktion „Americas Greatest Makers“ mitorganisiert, dessen Gewinner eine Million US-Dollar erhält.
Als weitere Ankündigung ging man auf 3D XPoint ein – der neuen Speichertechnik haben wir heute schon eine eigene News gewidmet.