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Ob Huawei Ende November tatsächlich das Mate 8 vorstellen wird, steht noch nicht fest. Der dort wohl verbaute SoC ist seit wenigen Stunden jedoch offiziell. Denn in Peking hat man nun den Kirin 950 enthüllt. Der neue Chip macht zumindest auf dem Papier gegenüber seinen Vorgängern einen gewaltigen Sprung nach vorne. Denn nachdem man sich selbst in den Flaggschiffen P8 und Mate S zuletzt auf die eher langsamen Cortex-A53-Kerne verließ, verbaut Huawei nun auch die schnellste CPU, die ARM liefern kann.
Gleich vier der Cortex-A72-Kerne sollen sich um die leistungshungrigen Aufgaben kümmern, für weniger anspruchsvolle Prozesse steht ein Cluster bestehend aus vier Cortex-A53-Kernen bereit. Die maximalen Taktraten werden mit 2,3 und 1,8 GHz angegeben. Diverse Hintergrundaufgaben können zudem an einen i5 genannten Co-Prozessor ausgelagert werden. Den Angaben zufolge soll sich dieser in erster Linie um diverse Sensoren sowie die Erkennung von Sprache kümmern. Entsprechend des leistungsstarken CPU-Parts fällt die weitere Ausstattung aus.
Um GPU-Berechnungen kümmert sich ARMs Mali T-880 MP4, die einen Kerntakt von 850 MHz erreichen soll. Ersten Hinweisen zufolge soll die Leistung um bis zu 30 % höher als bei der unter anderem im Samsung Galaxy S6 edge+ verbauten Mali-T760 ausfallen, gegenüber der Mali-T628 um 100 %. Für einen flotten Datenaustausch soll am Ende Arbeitsspeicher vom Typ LPDDR4 sorgen. In Geekbench erreichte der SoC damit eine deutlich höhere Leistung als Samsungs Exynos 7420, der mit als der schnellste Chip gilt. Das Plus lag den veröffentlichten Ergebnissen nach bei etwa 15 und 25 % (Single-/Multi-Core); mangels weiterer Angaben sind die Ergebnisse aber mit Vorsicht zu genießen.
Bessere Empfangs- und Telefonieeigenschaften verspricht Huawei sich vom neuen Modem. Dieses erreicht dank LTE Cat 6 in der Spitze 300 Mbit pro Sekunde im Downstream.
Gefertigt wird der Kirin 950 von TSMC im 16-nm-FinFET-Verfahren. Insgesamt, so das Versprechen, soll die Leistung gegenüber dem Vorgänger um 40 % steigen, bei gleicher Performance wird laut Hersteller 60 % weniger Energie benötigt. Bei einem 3.500 mAh großen Akku soll dies eine zusätzliche Laufzeit von bis zu zehn Stunden bei gewöhnlicher Nutzung bedeuten.