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Gut zwei Monate vor dem MWC 2016 arbeitet Qualcomm auf Hochtouren an seinem Produktangebot. Nicht nur, dass man mit dem Snapdragon 820 eine neue Lösung für Oberklasse-Endgeräte anbieten will, auch die Mittelklasse-Chips werden in Teilen überholt. Gerade in diesem Segment ist das Portfolio der Kalifornier aber derart gut bestückt, dass es schnell zu Verwechslungen kommen kann. Entsprechend hat man nun die Umbenennung zweier SoCs bekanntgegeben.
Dieser betrifft die im Februar vorgestellten Modelle Snapdragon 618 und Snapdragon 620, die das mittlere Segment nach oben hin abrunden sollen. Die bisherige Bezeichnung hätte dies nach eigenen Angaben aber nicht ausreichend deutlich gemacht. Deshalb werden beide Chips ab sofort als Snapdragon 650 und Snapdragon 652 bezeichnet, erste Endgeräte sollen laut Qualcomm in Kürze gezeigt werden.
Mit diesem Schritt bleibt man dem bisherigen Namensschema zwar treu, eine Abweichung hiervon wäre angesichts der technischen Abweichungen aber vermutlich der bessere Schritt gewesen. Denn während die Modelle der 600er-Reihe homogen – sprich mit den gleichen CPU-Kernen – bestückt sind, verfügen die beiden über zwei verschiedene Kerne. Neben je vier Cortex-A53-Kernen kommen auch zwei respektive vier Cortex-A72-Kerne (Snapdragon 650/652) zum Einsatz. Damit dürften die SoCs deutlich performanter als die restlichen Vertreter der 600er-Familie ausfallen – auch, weil erstmals eine GPU vom Typ Adreno 510 zum Einsatz kommt.
Zu deren Leistungsplus gegenüber der Adreno 405 ist noch nichts bekannt, es werden allerdings alle aktuellen Schnittstellen unterstützt, was die Performance im Idealfall leicht steigern dürfte. Größer dürften die Auswirkungen hingegen beim RAM sein. Denn hier wird erstmals innerhalb der 600er-Reihe ein Dual-Channel-Aufbau geboten, LPDDR4 unterstützt man hingegen nicht; dies bleibt den 800er-SoCs vorbehalten.
Glaubt man den ersten im Internet verfügbaren Testwerten, dürfte der Snapdragon 618/650 hinsichtlich der CPU-Leistung in etwa auf dem Niveau eines Kirin 935 rechnen, das Plus gegenüber dem Snapdragon 617 könnte bei etwa einem Drittel liegen. Spätestens deshalb wäre eine Abweichung vom bisherigen Schema und die Einstufung als Snapdragon 7xx die vermutlich bessere Wahl gewesen.