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AMD gibt Startschuss für seine ersten Server-SoCs auf ARM-Basis

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AMD gibt Startschuss für seine ersten Server-SoCs auf ARM-Basis
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Fast zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis aus der ersten Ankündigung zum AMD Opteron A1100 ein finales und vor allem marktreifes Produkt wurde. Ursprünglich sollte der Startschuss für die ersten SoCs unter dem Codenamen „Seattle“ schon Ende 2014 fallen, nun aber hat es AMD endlich geschafft: Mit dem heutigen Tag stehen die ersten 64-Bit-fähigen SoCs auf Basis der ARM-Architektur für den Enterprise-Markt von AMD zur Verfügung – bislang konnten lediglich Entwickler auf die neue Plattform zugreifen, um ihre Software daraus auszurichten. Lizenziert wurde die Architektur bereits 2011.

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Die neuen Server-SoCs sollen aber nicht dort zum Einsatz kommen wo eine hohe Rechenleistung gefordert wird, sondern sind eher für die Ausführung von I/O-intensiven und horizontal skalierbaren Anwendungen konzipiert. Moderne Rechenzentren müssen sich heute überwiegend dem Datenmanagement widmen. Konkrete Anwendungsbeispiele währen Web Hosting, IaaS, PaaS, NoSQL und Cloudspeicher-Dienste. Der AMD Opteron A1100 soll hier die Kosten, aber auch den Energieverbrauch gegenüber standardmäßigen x86-Prozessoren deutlich drücken können.

Die Seattle-SoCs verfügen über vier oder acht Rechenkerne, die auf der Cortex-A57-Architektur basieren und sich mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,0 GHz ans Werk machen. Dazu gibt es einen 8 MB großen Shared-L3-Cache sowie einen 4 MB fassenden Zwischenspeicher in zweiter Reihe, wobei sich jeweils ein Kernpaar 1 MB L2-Cache teilt. Der integrierte Speichercontroller kommt mit DDR4- oder DDR3-Speicher im Dual-Channel zurecht, unterstützt die Fehlerkorrektur ECC und erlaubt pro Channel eine Kapazität von bis zu 64 GB und somit in der Summe 128 GB. Offiziell unterstützt werden Speichermodule mit einer Geschwindigkeit von maximal 1.866 MHz. Eingesetzt werden können unbuffered und registrered Module (UDIMM/RDIMM) sowie die kleineren SODIMMs. Ansonsten liefern die neuen Server-SoCs der A1100-Familie acht PCIe-3.0-Lanes und können dank zweier SATA-Controller mit bis zu 14 SATA-6-Gbit/s-Laufwerken sowie mit zweimal 10-Gigabit-Ethernet-Verbindungen umgehen.

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Blockdiagramm zum AMD Opteron A1100

Drei Modelle zum Start

Zum Start des AMD Opteron A1100 stellt AMD zunächst drei verschiedene Modelle bereit. Die beiden Topmodelle, der Opteron A1170 und A1150, können auf den oben genannten Vollausbau zurückgreifen unter unterscheiden sich lediglich innerhalb ihrer Taktraten. Die kleinere Version muss sich mit einem Takt von 1,7 GHz begnügen. Trotzdem sollen sich beide Varianten in der 32-W-TDP-Klasse wiederfinden. Der AMD Opteron A1120 muss dagegen mit vier Rechenkernen, 2 MB L2-Cache, 8 MB L3-Cache und einem Takt von 1,7 GHz auskommen. Dafür sinkt die TDP laut AMD auf 25 W. Gefertigt werden alle SKUs in einem optimierten 28-nm-Prozess.

AMD Opteron A1100
ModellA1170A1150A1120
Anzahl der Kerne 8 8 4
Taktfrequenz 2,0 GHz 1,7 GHz 1,7 GHz
Größe L2-Cache 4 MB 4 MB 2 MB
Größe L3-Cache 8 MB 8 MB 8 MB
Maximaler DDR3-Takt 1.600 MHz 1.600 MHz 1.600 MHz
Maximaler DDR4-Takt 1.866 MHz 1.866 MHz 1.866 MHz
TDP 32 W 32 W 25 W

AMD will mit der Auslieferung seiner ersten A1100-SoC bereits zu Beginn der Woche begonnen haben. Das Topmodell soll bereits ab unter 150 US-Dollar zu haben sein. Entsprechende Partner sollen demnächst ihre Produktiv-Systeme eigenständig vorstellen.

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