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Der Servermarkt dürfte sich auf einen heißen Sommer freuen, denn sowohl AMD als auch Intel planen die Veröffentlichung neuer Prozessor-Generationen. Zuletzt präsentierte AMD den Markennamen der Naples-Prozessoren, die als EPYC gegen die Konkurrenz antreten sollen. Auch gab es bereits einige Informationen zu den Skylake-SP-Prozessoren von Intel, ebenso wie erste Leistungswerte zu den Naples/EPYC-Prozessoren von AMD.
Die wohl letzten Fragen zur Purley-Plattform dürften geklärt sein, da nun ein Blockdiagramm aufgetaucht ist, welches alle Anbindungen und Erweiterungen von Prozessor und Chipsatz für ein bestimmtes Mainboard-Modell zeigt. So wird bestätigt, dass Intel mit einem Triple-Channel-Interface beim Arbeitsspeicher zumindest mit AMD und dem dort geplanten Quad-Channel-Interface nachziehen kann. In einem Dual-Sockel-System kommunizieren die beiden Prozessoren über ein neues UPI-Interface, welches mit 10,4 GT/s etwas schneller als QPI mit 9,6 GT/s ist. Hier wird es aber sicherlich noch weitere Unterschiede und Verbesserungen geben.
Weiterhin interessant ist, dass Intel offenbar kleinere Mainboards plant. Statt ausladender Mainboards soll der ATX-Formfaktor (ASMB-825) zum neuen Standard in diesem Bereich werden. Eine möglichst große Rechenleistung auf einen möglichst kleinen Raum zu packen, ist auch ein Argument von AMD, welches im Zusammenhang mit den EPYC-Prozessoren zu sehen ist.
Sollen allerdings zwei Skylake-SP-Prozessoren auf jeweils zwei riesigen Sockel LGA-3647 Platz finden, dann muss auf einem ATX-Mainboard an anderer Stelle gespart werden. So sinkt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Speicherbänke und auch die Leistungsaufnahme der Prozessoren ist limitiert. 145 W dürfen es demzufolge maximal sein. Die Single-Socket-Variante (ASMB-815)(nimmt auch die 205-W-Prozessoren auf.
Ansonsten zeigt das Blockdiagramm die übliche Anbindung des Chipsatzes und auch die weiteren Anschlüsse wie USB, SATA, PCI-Express, Ethernet und vieles mehr. Welche davon umgesetzt werden, hängt vom jeweiligen Mainboard bzw. Server ab.
Erste Leistungsvergleiche
Nun gibt es offenbar einen ersten Leistungsvergleich zwischen einem AMD EPYC mit 32 Kernen und 64 Threads sowie einem Intel Xeon Platinum 8180, der es auf 28 Kerne und 56 Threads bringt. Das AMD-Modell erreicht im Cinebench R15 rund 4.000 Punkte und der Intel-Konkurrent etwa 4.200 Punkte – mit weniger Kernen wäre Intel also hier vor der Konkurrenz. Es fehlen aber die genauen Angaben zum Takt und hier könnte der Grund für den Leistungsunterschied liegen.
Der Intel Xeon Platinum 8180 kommt auf eine Thermal Design Power von 205 W, während AMD hier 180 W angibt. Aussagen zur Leistungsaufnahme in der Praxis gibt es aber nicht. Ein Bild des Taskmanagers zeigt in einem Dual-Sockel-System aus zwei Xeon Platinum 8180 zeigt einen Takt von 800 bis 2.500 MHz und bestätigt die 28 MB L2-Cache und 38,5 MB L3-Cache pro Prozessor – eine der wichtigsten Änderungen innerhalb der Architektur.
In Kürze dürfte es weitere Informationen zu den Skylake-SP-Prozessoren sowie den EPYC-Modellen geben. Noch im zweiten Quartal will AMD diese ausliefern, während Intel mit einer Veröffentlichung im Sommer plant. Für den Endkunden wird es sicherlich ebenfalls interessant, denn AMD sieht hier den ThreadRipper vor und auch Intel soll bereits den Gegenspieler fertig in der Schublade haben.