Werbung
Zum Start noch nicht verfügbar liefert AMD nun die Unterstützung für NVMe-RAIDs bei den eigenen Ryzen-Threadripper-Prozessoren nach. In dem Treiber-zugehörigen Support-Dokument werden die Möglichkeit eines RAID-Betriebes sowie die dazugehörigen Rahmenbedingungen beschrieben. An dieser Stelle ist auch der Download des Treibers möglich.
Ein NVMe-RAID sollte mit allen Ryzen-Threadripper-Prozessoren auf allen Mainboards möglich sein. Es werden die RAID-Modi 0, 1 und 10 mit bis zu zehn SSDs unterstützt. Die SSDs müssen dazu allesamt über die PCI-Express-Lanes des Prozessors angebunden sein. Es könnte ein BIOS-Update des Mainboards notwendig sein. Dies hängt aber vom jeweiligen Modell ab.
Bisher wird nur ein RAID über die SATA-Anschlüsse des X399-Chipsatzes unterstützt. NVMe-SSDs direkt am Prozessor blieben bislang außen vor. Alle Ryzen-Threadripper-Prozessoren verfügen über 64 PCI-Express-Lanes, von denen nur vier für die Anbindung des Chipsatzes benötig werden. Die übrigen stehen für die verschiedensten Konfigurationen aus PCI-Express-Steckplätzen und M.2-Anschlüssen zur Verfügung. Dies macht den Einsatz schneller NVMe-SSDs mit direkter Anbindung zum Prozessor überhaupt erst sinnvoll möglich.
Der Prozessor stellt über das Betriebssystem ein Software-RAID zusammen und präsentiert dieses als Laufwerk dem Benutzer. Dazu ist auch der Treiber für Windows 10 notwendig, ebenso wie Anpassungen im UEFI, um von einem solchen RAID booten zu können.
Der Aufbau des RAIDs ist über das UEFI möglich und ebenso einfach wie bei anderen Chipsatz-Lösungen. Wer bereits ein RAID verwendet und dieses auf ein System mit Ryzen Threadripper migrieren möchte, muss allerdings alle Daten auf ein Backup kopieren und das RAID neu erstellen. Wer also ein Windows auf diesem RAID verwendet und dieses migrieren möchte, muss das Betriebssystem erneut installieren.
Unterschiede zu Intels VROC
Auf der Computex Anfang Juni präsentierte Intel das Virtual RAID on CPU (VROC). Auch hierbei werden die NVMe-SSDs direkt an die PCI-Express-Lanes des Prozessors angebunden und können ebenfalls zu einem RAID zusammengefasst werden. Das VROC ist ebenfalls ein Software-RAID und basiert auf Intels Volume Management Device (VMD) als Bestandteil der Skylake-X- und Skylake-SP-Architekturen. Das VMD ermöglicht es, bestimmte PCI-Express-Lanes einer virtuellen Domain zuzuteilen, die wiederum hinter einer virtuellen PCI-Express-Bridge sitzt.
Bisher hat sich Intel nich nicht ausführlich zur Funktionsweise von VROC geäußert. Nach dem aktuellen Stand funktioniert VROC nicht out of the box. Für ein RAID0 ist zwar noch keinerlei weitere Hardware notwendig. Zusammen mit vier Intel-SSDs kann zum Beispiel ein RAID0 erstellt werden. Soll allerdings ein RAID1 verwendet werden, muss ein spezieller Hardware-Key auf das Mainboard gesteckt werden. Dieser soll noch einmal etwa 85 US-Dollar kosten. Soll auch ein RAID5 verwendet werden können, ist ein anderer Hardware-Key notwendig, der sogar etwa 250 US-Dollar kosten soll.
Ein solches Lizensierungsmodell sieht AMD nicht vor. Für VROC ist aber klar zu erkennen, dass die Prozessoren von Intel aus dem Serversegment entliehen sind, wo solche Maßnahmen üblich sind.