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In der aktuellen Produktstrategie sowie für die derzeitigen Veröffentlichungen spielen Intels bekannte Probleme mit der ersten Generation der 10-nm-Fertigung immer wieder eine wichtige Rolle. Inzwischen aber soll Intel nachgebessert haben und kurz vor dem Start der Fertigung im verbesserten 10nm+ bzw. sogar 10nm++ stehen.
Dennoch darf man sich die Frage stellen, ob die Coffee-Lake-Prozessoren hätten schon in 10 nm erscheinen können oder warum sich Intel zu 14nm++ entschieden hat. Fudzilla will aus einer vertrauenswürdigen Quelle erfahren haben, dass Intel durchaus bereits finale Produkte in 10 nm auf den Markt bringen könne, man diese aber bewusst zurückhalte, um die Ausbeute weiter zu verbessern. Im gleichen Zuge deutet dies an, dass man mit der 14nm++-Fertigung noch ganz gut fährt und zufrieden ist.
Für die Coffee-Lake-Prozessoren scheint dies auch funktioniert zu haben. Die Mittelklasse wurde von vier auf sechs Kerne gebracht und zugleich liegt die Single-Core-Leistung noch immer deutlich über der von AMD, so dass sechs Kerne von Intel durchaus gegen acht von AMD durchsetzen können.
Weder Intel selbst, noch die Quelle von Fudzilla nennen genauere Details. Die Ausbeute soll eine gewisse Grenze erreicht haben, doch wo diese liegt, wird nicht genannt. Intel kann in Sachen Fertigung deutlich enger in den internen Abteilungen arbeiten, als dies bei einem Chiphersteller mit externer Fertigung der Fall ist. Intel wird einen Grund haben, warum wir noch keine Prozessoren in 10-nm-Fertigung gesehen haben.
Ob der Unterschied in der Ausbeute von 70 zu 80 % (oder ähnliche Werte) ein solches Argument sein kann, können wir nicht beurteilen. Intel wird es aber sicherlich nicht gefallen, dass Samsung, TSMC und GlobalFoundries über 10 und 7 nm sprechen, während man selbst eine vierte Generation der 14-nm-Fertigung ausliefert. Zugegeben, nur Samsung und TSMC fertigen schon Massenprodukte in 10 nm und hier sprechen wir auch von mobilen SoCs, die ganz andere Anforderungen an die Fertigung haben.
Intel betont auch immer wieder, dass die eigene 14-nm-Fertigung Vorteile gegenüber der 12- oder 10-nm-Fertigung der Konkurrenz habe. Die nominelle Bezeichnung gibt längst nicht mehr wieder, was technisch im Hintergrund auf dem Silizium wirklich passiert. Eine künstliche Verzögerung der 10-nm-Fertigung bei Intel nur auf die Ausbeute zu beziehen, ist sicherlich zu kurz gegriffen. Hier dürften noch weitere Gegebenheiten eine Rolle spielen, die wir aber ebenso wie die Ausbeute selbst nicht kennen.