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Mitte Juni tauchten Einträge in der Geekbench-Datenbank auf, die weitere Details zu den nach wie vor nicht angekündigten AMD-Prozessoren Ryzen 3 2300X und Ryzen 5 2500X verrieten. Auch eine erste genauere Einschätzung der Leistung wurde damit möglich. In Asien sind nun weitere Werte aufgetaucht, die dem kleineren der beiden Chips einen hohen Takt zuschreiben.
Einem Nutzer des Chiphell-Forums war es nach eigenen Angaben möglich, den Ryzen 3 2300X einigen Tests zu unterziehen. Dabei will er zum einen den „Originalkühler" verwendet haben, bei dem es sich den Bildern zufolge um einen AMD Wraith Prism des Ryzen 7 2700X handelt, zum anderen aber auch eine namentlich nicht näher genannte Wasserkühlung. Getestet wurde auf einem Biostar X370GT7 (Test) unter Windows 8 - weitere Informationen zum System gibt es nicht.
In Cinebench 15 konnten ohne manuelles Übertakten 690 Punkte in der Mehrkernwertung erzielt werden, der Spitzentakt den Screenshots zufolge bei rund 4,2 GHz unter Verwendung der Luftkühlers. Im CPU-Z-Benchmark erreichte der Ryzen 3 2300X knapp 509 Punkte im Single-Thread-Durchgang sowie gut 2.020 Punkte im der Multi-Thread-Test. Dank des Einsatzes der Wasserkühlung sollen dabei Spitzentaktraten von 4,3 GHz erreicht worden sein; ähnlich sah es im Fritz-Chess-Test aus. Insgesamt würde der Prozessor so etwa das Niveau eines Ryzen 5 1400 oder Intel Core i5-7600K erreichen.
Sollten die Angaben stimmen, wäre der Ryzen 3 2300X deutlich schneller als sein Vorgänger. Denn der Ryzen 3 1300X erreichte dank Precision Boost 3,7 GHz, bei aktiviertem XFR 3,9 GHz. Für den Ryzen 3 2300X werden bislang wie beim Vorgänger ein Basistakt von 3,5 GHz angenommen, mit Precision Boost 2 sollen es 3,95 respektive 4,0 GHz sein. Geht man davon aus, dass sich letztgenannter Wert auf den gleichzeitigen Betrieb aller Kerne bezieht, wären 4,2 oder 4,3 GHz nicht gänzlich unwahrscheinlich. Schließlich erreichen Ryzen 5 2600X und Ryzen 7 2700X (Test) mit einer leistungsfähigen Luftkühlung das gleiche Tempo. Ein Grund für den Sprung gegenüber dem Ryzen 3 1300X könnte der abweichende Aufbau des Multi-Chip-Designs sein. Denn während AMD beim Ryzen 3 1300X auf eine 2+2-CCX-Konfiguration setzte, soll es beim Ryzen 3 2300X ein 4+0-Aufbau sein. Das bedeutet: Es gibt zwar zwei CCX (Compute Complex), einer ist jedoch komplett deaktiviert. In einem solchen Falle entfällt der Umweg über den Infinite Fabric, die Kommunikation erfolgt somit lediglich innerhalb eines CCX.
Völlig unbekannt bleibt weiterhin, wann AMD die beiden neuen Ryzen-Modell vorstellen wird und wie sie preislich einsortiert werden. Denn die für den Vorgänger zum Start aufgerufenen 135 Euro lägen sehr dicht an dem, was für Ryzen 3 2200G und Ryzen 5 2400G (Test) verlangt wird. Gleichzeitig würde man Intels aktuelle i3-Modelle jedoch deutlich unterbieten.