In den letzten zwei bis drei Wochen haben wir viel über mittels EPYC 7601 simulierte Werte für den gestern vorgestellten Ryzen Threadripper 2990WX gesprochen und Roman Hartung alias der8auer tat dies nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch, weil er ein Dual-Sockel-System mit eben zwei AMD EPYC 7601 mit jeweils 32 Kernen aufbauen wollte.
Zu diesem Thema hat Roman nun ein Video veröffentlicht, welches einige technische Details und auch Benchmark-Ergebnisse enthält.
Für den Unterbau der zwei übertakteten AMD EPYC 7601 entschied sich der8auer für einen Server-Barebone von ASUS, den RS700A-E9-RS12. Dieser bietet die zwei notwendigen SP3-Sockel sowie jeweils sechzehn DIMM-Steckplätze pro Sockel. Allerdings wurde nur die Hälfte der DIMM-Steckplätze mit Speichermodulen bestückt, die beiden Prozessoren sollten ihr Octa-Channel-Speicherinterface verwenden können. Roman verwendete Module von Crucial mit einer Kapazität von jeweils 8 GB, so dass jede CPU auf 64 GB zurückgreifen konnte. Der Speichertakt der DDR4-Module liegt bei 2.666 MHz.
Die Spannungsversorgung des Servers erfolgt über zwei redundante Netzteile mit jeweils 800 W mit Platinum-Zertifikat. Insgesamt kann das System also 1.600 W abrufen, was für diesen OC-Versuch ausreichend ist. Positiv überrascht war Roman von der Spannungsversorgung auf dem Mainboard, denn diese sah sechs Phasen pro Sockel und satte acht Phasen pro Sockel für die DIMM-Steckplätze vor. Hinzu kommen pro Sockel zwei weitere Spannungshasen für die SoC-Spannung, so dass auf dem Bord insgesamt 32 Spannungsphasen verbaut sind.
Nun ging es darum das System mit zwei Prozessoren auf 4 GHz zu betreiben und dazu wurde eine Wasserkühlung mit Chiller verwendet. Zwischen dem Wasserkühler und dem Heatspreader wurde Flüssigmetall verwendet. Einmal mehr aber gibt es hier das Problem, dass die Prozessoren ohne spezielle Firmware ab einer Temperatur von 0 °C nicht mehr funktionieren wollen, weil AMD hier offenbar das Auslesen der CPU-Temperatur an den Betrieb der CPU bei solch niedrigen Temperaturen koppelt.
Für Summit Ridge und Pinnacle Ridge und wohl auch die Ryzen-Threadripper-Prozessoren gibt es eben spezielle Firmware-Updates, welche dieses unterbinden. Ohne eine solche Firmware wäre die Demo eines Ryzen Threadripper 2990WX bei 5,1 GHz, wie AMD dies demonstriert hat, nicht möglich.
Um die Limits der Spannungsversorgung etwas anzuheben, wurde mittels einer kleiner Platine die Kontrolle über die Spannungscontroller übernommen. Dies wird durch eine kleine Platine möglich, die vom Overclocker Elmor entwickelt wurde, der für ASUS tätig ist. Das eVc kann über die I2C-Schnittstelle, die von vielen Komponenten des Mainboards zur Steuerung genutzt wird, den Controller der Spannungswandler auslesen und steuern. Nun konnte die Spannung auf 1,45 V gesetzt werden. Die eVc-Platine soll in Kürze bei Caseking erhältlich sein und zwischen 30 und 40 Euro kosten.
Um die Spannungswandler und die restlichen Komponenten des Mainboards zu kühlen hat Roman den kompletten Server in eine Acrylbox gelegt und diese mit einer Zweiphasenwechsel-Flüssigkeit gefüllt. Die Lüfter des Mainboards sorgen dafür, dass die Flüssigkeit ordentlich verteilt wird.
Die Leistungsaufnahme der beiden CPUs liegt bei 4 GHz zwischen 435 und 475 W, in Spitzen sind es fast 500 W. Beide Prozessoren zusammen verbrauchen also schnell fast 1.000 W.
Nun aber zu den Ergebnissen des Overclockings. Da nicht viele Benchmarks von insgesamt 64 Kernen und 128 Threads profitieren ist der Cinebench R15 wieder einmal die Vergleichsbasis. Der offizielle Rekord für den Cinebench R15 Multi-Threaded-Test liegt bei 10.038 Punkten und wurde mit vier Intel Platinum 8160 mit jeweils 24 Kernen und einem Takt von 2,1 GHz erreicht. Wir sprechen hier also von 96 Kernen und 192 Threads.
Die beiden EPYC 7601 mit 64 Kernen und 128 Threads bei einem Takt von 4 GHz kommen auf 10.535 Punkte. Vier Intel Platinum 8180 mit jeweils 28 Kernen sind bei inoffiziellen Rekorden auch schon bei 11.500 Punkten gelandet, allerdings wurden diese Ergebnisse nicht dokumentiert.
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Roman wird den übertakteten und flüssiggekühlten Rechner auf der GamesCom ausstellen und wer Lust hat, kann dort gerne bei Caseking vorbeischauen und schnelle 64 Kerne beobachten.
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