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Gut einen Monat vor der erwarteten Vorstellung des neuen Aushängeschilds Snapdragon 855 bzw. 8150 hat Qualcomm ein SoC für die obere Smartphone-Mittelklasse vorgestellt. Das Besondere am Snapdragon 675 getauften Chip: In Teilen dürfte er einen Vorgeschmack auf das liefern, was Anfang Dezember gezeigt wird. Zudem weicht er die Grenzen zwischen den einzelnen Segmenten weiter auf.
Unübersehbar ist, dass Qualcomm sich das immer noch steigende Interesse am Mobile-Gaming zunutze macht. Denn in den Vordergrund stellt das Unternehmen die Gaming-Performance des Snapdragon 675. So sollen Spiele im Vergleich zum gerade einmal wenige Wochen alten Snapdragon 670 um bis zu 30 % schneller starten, störende Mikroruckler werden um bis zu 90 % verringert. Insgesamt, so Qualcomm, fällt die Leistung um bis zu 20 % höher aus.
Möglich wird das in erster Linie durch den verbauten neuen CPU-Kern. Dabei handelt es sich um modifizierte Cortex-A76-Kerne, die Qualcomm als Kryo 460 bezeichnet. Welche Änderungen konkret vorgenommen worden sind, ist vorerst unbekannt. Fest steht jedoch, dass es beim 2+6-Aufbau des Snapdragon 670 bleibt. Das heißt: Zwei Kerne arbeiten mit bis zu 2,0 GHz und übernehmen in erster Linie die rechenintensiven Aufgaben, sechs weitere Kerne mit einem Takt von maximal 1,7 GHz kümmern sich um den Rest. Hinzu kommt eine GPU vom Typ Adreno 612, zu der es keinerlei weitere Angaben gibt. Aufgrund der üblichen Nomenklatur dürfte sie schwächer als das Pendant im Snapdragon 670 (Adreno 615) ausfallen.
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Identisch fällt hingegen der DSP aus, den man auch vom Snapdragon 710 kennt. Auch im neuen SoC ist er in weiten Teilen für die KI-Performance verantwortlich und stimmt funktionell in wichtigen Bereichen mit dem DSP des Snapdragon 845 überein. Neu ist wiederum der ISP Spectra 250L. Die wichtigste Änderungen gegenüber dem Spectra 250 ist die Unterstützung von bis zu sechs Kameras - beispielsweise jeweils drei auf Vorder- und Rückseite des Smartphones. Das, so Qualcomm, würde beispielsweise den Einsatz einer Tele-, Weitwinkel- und Superweitwinkelkamera erlauben, die für einen optischen Zoom genutzt werden können. Aber auch Tiefendaten können so detaillierter erfasst werden, gerade in Hinblick das Entsperren per Gesichtserkennung eine wichtige Neuerung. Zudem soll der Autofokus schneller reagieren, die Tiefenschärfe realistischer ausfallen und die Kombination von HDR und Tiefenschärfe möglich sein. Videoaufnahmen sind bis 2160p30, bzw. 1080p120 möglich. Super-Zeitlupen sollen deutlich länger als bislang aufgezeichnet werden können, das Auflösungslimit liegt bei 720p480.
Die restliche Ausstattung bietet hingegen kaum Neuerungen. Das LTE-Modem X12 erreicht beim Up- und Download maximal 150 und 600 MBit/s (Cat 13/12), WLAN-n wird ebenso unterstützt wie Bluetooth 5 und NFC. Die Datenübertragung per Kabel ist mit bis zu USB 3.1 möglich (Gen 1 oder 2 ist unbekannt), zudem kann der Snapdragon 675 mit Typ-C-Buchsen umgehen. Auf Wunsch beschleunigt Quick Charge 4+ das Laden des Akkus.
Erste Smartphones auf Basis des Snapdragon 675 sollen Anfang 2019 auf den Markt kommen, die ersten Partner nennt Qualcomm traditionell nicht. Für den Snapdragon 855 bzw. 8150 dürfte der Startschuss etwas später ertönen. Er dürfte allerdings ebenfalls Kryo-460-Kerne sowie die neuen Kamerafunktionen beherbergen. Beim Fertigungsverfahren wird es aber einen Unterschied geben. Denn während für das kommenden Flaggschiff 7 nm bereits bestätigt sind, setzt Qualcomm beim Snapdragon 675 auf 11 nm (11LPP).