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Im Dezember des vergangenen Jahres präzisierte Intel erste Details zur nächsten Generation der integrierten Grafikeinheit – namentlich Gen11. Eine Gen10-Einheit hat es außerhalb der Labore von Intel nie gegeben, denn diese sollte in den Cannon-Lake-Prozessoren zum Einsatz kommen. Diese haben es mit aktiver Grafikeinheit aber nie in den Markt geschafft.
Bereits im vergangenen Jahr tauchten ersten Benchmarks zu einer vermeintlichen Gen11-Grafikeinheit auf, die allerdings wohl noch auf recht früher Hardware basierten und damit wenig Aussagekraft hatten. Im zweiten Halbjahr diesen Jahres sollen die ersten Ice-Lake-Prozessoren mit Gen11-Grafikeinheit auf den Markt kommen und so überrascht es nicht, dass vermehrt Prozessoren in öffentlichen Benchmark-Datenbanken auftauchen. Im Falle des GFX-Benchmarks sind nun weitere Werte zu einem Prozessor mit Iris Plus Graphics 940 (GT2) öffentlich geworden und diese lassen nun womöglich einen ernsthaften Vergleich zu einem Core i5-8250U mit UHD Graphics 620 (GT2) sowie einem Ryzen 2400G mit Vega-11-GPU von AMD zu.
UHD Graphics 620 (GT2) | Iris Plus Graphics 940 (GT2) | Vega 11 | |
Aztec Ruins Normal | 1.621 | 3.453 | 3.901 |
Aztec Ruins High | 637 | 1.403 | 1.651 |
Car Chase | 1.697 | 2.910 | 3.115 |
Manhatten 1440p 3.1.1 | 1.327 | 2.459 | 2.328 |
Manhatten 3.1 | 2.428 | 3.855 | 3.544 |
Manhatten | 3.692 | 7.063 | 3.386 |
T-Rex | 6.786 | 10.232 | 11.113 |
Tesselation | 9.217 | 14.541 | 17.803 |
ALU 2 | 5.348 | 12.411 | 15.353 |
Driver Overhead 2 | 6.692 | 4.433 | 4.012 |
Texturing | 9.078 | 17.685 | 27.824 |
Bevor man sich die Zahlen genauer anschaut, sollte man einige Randbedingungen beachten: Verglichen werden Prozessoren, die größtenteils für den mobilen Einsatz vorgesehen sind. Dies stellt einige Bedingungen an die Vorgaben hinsichtlich der Thermal Design Power. Bei beiden Intel-Prozessoren handelt es sich um U-Modelle, die bei etwa 15 W liegen. Der AMD Ryzen 2400G sticht hier natürlich etwas heraus und bietet sich als stärkste integrierte Grafikeinheit auf Basis von Vega an.
Die Gen11-Grafikeinheit von Intel soll eine Rechenleistung von 1 TFLOPS erreichen können. In der GT2-Version zum Einsatz kommen 64 Execution Units (EU), während die aktuelle GT2-Grafik es auf 24 EU bringt. Das Leistungsplus ist ganz ordentlich und übertrifft hin und wieder den Faktor Zwei. Zu bedenken gilt, dass der GFX-Benchmark bestimmte Berechnungen bewerten kann, womöglich aber nicht die Leistung in der Praxis darstellt. Es handelt sich um einen synthetischen Benchmark. Daher auch die Schwankungen im Zugewinn bzw. es kann sogar dazu kommen, dass die neue Iris Plus Graphics 940 langsamer als die UHD Graphics 620 ist.
Im Vergleich zur Vega-11-Grafikeinheit ist die Iris Plus Graphics 940 meist noch etwas langsamer, der Konkurrent dürfte aber auch eher die Vega-8-Grafikeinheit sein, die in den mobilen Ryzen-APUs zum Einsatz kommt.
Je näher der Start der Ice-Lake-Prozessoren rückt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir bald Genaueres über die Gen11-Grafikeinheit erfahren werden. Zur IFA im Spätsommer sollen erste Notebooks mit den mobilen Varianten von Ice Lake vorgestellt werden. Der Marktstart findet also in der zweiten Jahreshälfte statt. Für den Desktop sieht Intel wohl noch einen Coffee-Lake-Refresh-Refresh namens Comet Lake vor.