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Der von Intel initiierte und im März angekündigte neue Standard für einen schnellen Interconnect, Compute Express Link (CXL), hat einen weiteren prominenten Neuzugang zu verzeichnen. Nachdem AMD im Juli Mitglied des Konsortiums wurde, ist nun offenbar auch NVIDIA beigetreten.
CXL wird auf PCI-Express als physikalische Trägertechnologie verwenden. AMD führte erst kürzlich PCI-Express 4.0 im Heimanwender- (Ryzen-3000-Serie) und Server-Segment (EPYC zweite Generation) ein. Intel hat für PCI-Express allerdings ebenfalls ehrgeiziger Pläne, denn bereits 2021 sollen die ersten Intel-Produkte mit PCI-Express 5.0 verfügbar sein.
Die Motivation hinter dem CXL ist ganz ähnlich wie die hinter den weiteren Interconnect-Techniken (CCIX, OpenCAPI und Gen-Z) und auch bereits etablierten Interconnects wie NVLink von NVIDIA. NVIDIA sah NVLink als bisher einzige Möglichkeit, die aktuelle Hardware im Hinblick auf Datenrate, Latenzen und Funktionen wie Speicher-Kohärenz miteinander zu verknüpfen. Neben den eigenen GPUs wird NVLink auch von einigen IBM-Prozessoren unterstützt, die dann in entsprechenden Servern zusammen mit den NVIDIA-GPUs zum Einsatz kommen.
NVLink 2.0 kann 50 GB/s in Sende- und Empfangsrichtung pro Link übertragen und pro GV100-GPU sind bis zu sechs Links möglich. PCI-Express 5.0 wird eine Übertragungsrate von 3,938 GB/s auf einer Lane und 63,01 GB/s auf 16 Lanes ermöglichen. NVLink 2.0 ist damit bereits heute kein langsamer Interconnect, offenbar aber will NVIDIA im Hinblick auf CXL den Zug nicht verpassen, denn CXL scheint mehr und mehr die favorisierte technische Umsetzung für einen schnellen Interconnect sein.
Unklar ist, welche Auswirkungen der Beitritt auf weitere Generationen von NVLink hat. NVIDIA wird mit zukünftigen HPC- und AI-Architekturen sicherlich auch weitere NVLink-Generationen in Arbeit haben, öffnet sich mit CXL aber gegenüber der übrigen Hardware am Markt.
Neben NVIDIA sind auch Micron und PEZY dem CXL-Konsortium beigetreten.