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AMD hat den Start der dritten Generation der Ryzen-Threadripper-Prozessoren auf den November festgelegt. Zudem deuten sich mit TRX40, WRX80 und TRX80 neue Chipsätze und dementsprechend auch neue Mainboards an. Im Rahmen dieser scheint sich zudem zu bestätigen, dass zumindest die WRX80-Plattform für den Workstation-Einsatz über ein Achtkanal-Speicherinterface verfügt.
Damit stellt sich natürlich die Frage, in welcher Form die neuen Ryzen-Threadripper-Prozessoren mit den bestehenden X399-Mainboards kompatibel sind. Der Entwickler des DRAM Calculator for Ryzen 1usmus hat im Forum von Overclock.net einen Post veröffentlicht, der von einer Inkompatibilität der neuen Prozessoren zur bestehenden Plattform spricht.
"Unfortunately there is not very good news, AMD has changed its mind about making X399 compatible with the new generation.For this reason, HEDT disappeared from all calendars and the release of these processors was forced to postpone."
Als Grund werden der neue Speichercontroller sowie die Unterstützung für PCI-Express 4.0 genannt.
"Since the new processor has a new memory controller and he in a single copy (instead of two as before) had to seriously change the pins. Also, the new PCI Gen 4 standard and new power pins made a special contribution."
Natürlich kam schnell die Frage auf, warum die aktuellen Ryzen-Prozessoren alias Matisse zur vorherigen Generation kompatibel sind, was auch für die EPYC-Prozessoren der zweiten Generation alias Rome gegenüber Naples der Fall ist. Allerdings muss man hier bereits einige Einschränkungen hinsichtlich der Kompatibilität machen. So unterstützen nicht alle AM4-Mainboards auch die neuesten Prozessoren. Teilweise haben die Hersteller BIOS-Chips mit zu geringer Kapazität verbaut, sodass der neue Microcode nicht mehr auf die Chips passte. Gleiches gilt für einige EPYC-Mainboards der vorherigen Generation. Bei den X399-Mainboards kommen offenbar häufig BIOS-Chips mit nur 16 MB zum Einsatz, die sich bei Rome bereits als zu klein erwiesen haben. Ryzen Threadripper liegt bereits in zwei Generation vor und hat dementsprechend bereits einige Einträge im Microcode.
Zudem fügt 1usmus an, dass es bislang noch keine Microcodes für die Ryzen-Threadripper-Prozessoren der dritten Generation gibt. Im Falle der Ryzen-Prozessoren sei dies mit heutigem Abstand zum Start im November bereits der Fall gewesen.
"1) The announcement is scheduled for November 7th and so far I have not seen microcode's for the X399. For X470, the first microcodes I already had in March. For example.
2) The socket has a different revision."
PCIe 4.0 und Octa-Channel nur auf neuen Mainboards
Eines hat der Start der Ryzen-Prozessoren der dritten Generation alias Matisse gezeigt: PCI-Express 4.0 wurde nach einigem Hin und Her nur noch auf neuen Mainboards mit X570-Chipsatz unterstützt. Ähnliche dürfte wohl auch für bestehende X399-Mainboards gelten.
Ebenfalls nicht möglich ist der Einsatz eines Octa-Channel-Prozessors auf einem Mainboard mit nur vier Speicherkanälen. Nun könnten die neuen Prozessoren in diesem Fall einfach nur vier Speicherkanäle verwenden, allerdings ist es sehr gut vorstellbar, dass das neue Chiplet-Design samt Verwendung eines IO-Dies größere Umbauarbeiten am Sockel TR4 mit seinen 4.094 Kontakten erforderlich macht.
Gleiches könnte für die Strom- und Spannungsversorgung gelten. So spricht 1usmus auch von einer neuen Revision des TR4-Sockels, den es so auf den älteren Mainboards einfach nicht geben kann.
Derzeit heißt es aber abwarten, bis es gesicherte Erkenntnisse gibt. Sicherlich wäre es für Besitzer eines aktuellen Ryzen-Threadripper-Prozessors nicht schön, sich beim Wechsel auf ein neues Modell auch gleich ein neues Mainboard kaufen zu müssen. Auf der anderen Seite ist eine Langzeitkompatibilität wie AMD sie vormacht auch immer mit Hindernissen verknüpft, die so nicht immer ab Start der Plattform abzusehen sind. Zudem hat AMD zu keinem Zeitpunkt eine gewisse Langlebigkeit bzw. Kompatibilität des Sockel TR4 für zukünftige Generationen versprochen.
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