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Ryzen 3 3100 und Ryzen 3 3300X mit unterschiedlicher CCX-Topologie

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Ryzen 3 3100 und Ryzen 3 3300X mit unterschiedlicher CCX-Topologie
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Zwar hat AMD die beiden neuen Quad-Core-Modelle Ryzen 3 3100 und 3300X bereits offiziell vorgestellt und nennt auch schon einige technische Details, aber es gibt dennoch Informationen und vor allem Leistungsdaten, die noch einige Zeit zurückgehalten werden sollten. Daran scheinen sich aber nicht alle Kollegen zu halten und so sind einige der bisher noch unbekannten Informationen an die Öffentlichkeit gelangt.

Interessant ist vor allem, dass AMD offenbar zwischen dem Ryzen 3 3100 und 3300X nicht nur hinsichtlich des Takes unterscheidet – der Ryzen 3 3300X bietet einen Basis/Boost-Takt von 3,8 / 4,3 GHz, während der Ryzen 3 3100 auf 3,6 / 3,9 GHz kommt – sondern wohl auch im Aufbau bzw. der Verwendung des CCDs bzw. des CCX.

Die Matisse-Prozessoren auf Basis der Zen-2-Architektur verwenden einen zentralen IOD (I/O-Die), der unter anderem die Anbindung des Arbeitsspeichers vornimmt und das PCI-Express-Interface bereitstellt und bis zu zwei CCDs (Core Compute Die), der die acht Zen-2-Kerne und Caches beinhaltet. Alle Prozessoren ab zwölf Kernen, also der Ryzen 9 3900X (Test) und Ryzen 9 3950X (Test) verwenden zwei CCDs. Alle kleineren Modelle kommen mit einem CCD aus – so auch der Ryzen 3 3100 und 3300X.

In den CCDs befinden sich zwei CCX-Cluster (Core Compute Complex) mit jeweils vier Kernen. Für einen Quad-Core-Prozessor kann AMD also entweder jeweils zwei Kerne pro CCX verwenden, oder ein CCX-Cluster komplett brachliegen lassen und alle vier Kerne nur eines Clusters nutzen. Genau hier macht man die Unterscheidung zwischen dem Ryzen 3 3100 und dem Ryzen 3 3300X.

Der Ryzen 3 3100 verwendet offenbar beide CCX-Cluster des CCDs – jeweils zwei Kerne und jeweils 8 MB an L3-Cache. Der Ryzen 3 3300X hingegen verwendet nur ein CCX-Cluster, dafür aber alle vier Kerne und auch die vollen 16 MB an L3-Cache. Der Screenshot ist leider etwas grobkörnig und sollte vermutlich unkenntlich machen, woher er stammt.

Bereits mit der Vorstellung der beiden neuen Quad-Core-Prozessoren stellten wir die Frage nach der CCD- bzw. CCX-Topologie. Bei den Sechskern-Prozessoren teilt AMD die Anzahl der aktiven Kerne pro CCD und CCX immer gleichmäßig auf. Bei den EPYC-Prozessoren nutzt man weniger Kerne pro CCD und CCX, um einen höheren Takt zu erreichen. Offenbar funktioniert dies bei den Ryzen-Prozessoren auf umgekehrtem Wege.

Der Ryzen 3 3300X ist der schnellere der beiden Prozessoren und verwendet ein CCX-Cluster vollständig. Der Ryzen 3 3100 ist beim Takt der langsamere der beiden und teilt die vier Kerne gleichmäßig auf die zwei CCX-Cluster auf. Die Zusammenführung in einem CCX dürfte in besseren Core-to-Core-Latenzen resultieren, was die Leistung ingesamt verbessert. Beim Ryzen 3 3100 müssen Daten in zwei L3-Cache-Bereiche zu je 8 MB aufgeteilt werden, was gegenseitige Zugriffe auf die entsprechenden Daten verlangsamt. Der höhere Takt des Ryzen 3 3300X dürfte ein weiterer Faktor sein.

Die neue Ryzen-Prozessoren in der Übersicht
  Kerne / Threads Basis / Boost L3-Cache L2-Cache TDP Preis
Ryzen 9 3950X 16 / 32 3,5 / 4,7 GHz 64 MB 8 MB 105 W 775 Euro
Ryzen 9 3900X 12 / 24 3,8 / 4,6 GHz 64 MB 6 MB 105 W 429 Euro
Ryzen 7 3800X 8 / 16 3,9 / 4,5 GHz 32 MB 4 MB 105 W 329 Euro
Ryzen 7 3700X 8 / 16 3,6 / 4,4 GHz 32 MB 4 MB 65 W 289 Euro
Ryzen 5 3600X 6 / 12 3,8 / 4,4 GHz 32 MB 3 MB 95 W 189 Euro
Ryzen 5 3600 6 / 12 3,6 / 4,2 GHz 32 MB 3 MB 65 W 170 Euro
Ryzen 5 3500X 6 / 6 3,6 / 4,1 GHz 32 MB 3 MB 65 W nur Asien erhältlich
Ryzen 5 3500 6 / 6 3,6 / 4,1 GHz 16 MB 3 MB 65 W -
Ryzen 3 3300X 4 / 8 3,8 / 4,3 GHz 16 MB 2 MB 65 W 120 USD
Ryzen 3 3100 4 / 8 3,6 / 3,9 GHz 16 MB 2 MB 65 W 99 USD

Bisher kennen wir nur die US-Preise für die beiden neuen Modelle. Der Ryzen 3 3300X soll 120 US-Dollar kosten und der Ryzen 3 3100 für 99 US-Dollar den Besitzer wechseln. Beiden sollen ab dem 21. Mai verfügbar sein.