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Apple soll Pläne zum ARM-Mac zur WWDC Ende Juni vorstellen

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Apple soll Pläne zum ARM-Mac zur WWDC Ende Juni vorstellen
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Bereits seit Jahren wird über Apples Pläne für ARM-basierte Prozessoren in den Macs diskutiert. In den vergangenen Monaten haben sich diese Pläne immer weiter manifestiert. Nun vermeldet der für gewöhnlich gut informierte Mark Gurman bei Bloomberg, dass Apple konkrete Pläne am 22. Juni – dem ersten Tag der virtuellen WWDC – vorstellen wird.

Die dazugehörige Initiative soll auf den Codenamen "Kalamata" hören. Ähnlich wie Catalyst eine Schnittstelle für iOS-Apps ist, die solche Apps auf macOS lauffähig macht, soll Kalamata das Software-Ökosystem auf einen Hardwarewechsel vorbereiten. Der erste Einsatz eines Macs mit ARM-CPU soll dann womöglich 2021 folgen.

Laut Bloomberg soll der ARM-SoC auf der gleichen Technologie basieren, wie sie in den aktuellen iPhones und iPads verwendet wird. Auch im HomePod und dem AppleTV kommen kleinere und ältere SoCs zum Einsatz, die bereits von Apple entwickelt wurden. Apple lizensiert dazu bei ARM einige wichtige Technologien, die CPU-Kerne basieren jedoch auf einer eigenen Weiterentwicklung – die GPU-Kerne wiederum auf einem Design von Imagination Technologies.

Ob Apple zur WWDC Details zur verwendeten Architektur, dem genauen Aufbau und weitere Details verraten wird, bleibt abzuwarten. Um einen erfolgreichen Hardwarewechsel vornehmen zu können, muss das Ökosystem vorbereitet werden und eben darum wird es Apple zur WWDC auch gehen.

Im Bereich der mobilen SoCs bietet Apple mit der aktuellen A13-Bionic-Generation die höchste Single-Threaded-Leistung und auch im Multi-Threaded-Segment ist man unter den schnellsten. Gerade die hohe Single-Threaded-Leistung hilft Apple in vielen Benchmarks und Anwendungen die Nase vorne zu haben.

Laut Bloomberg soll Apple an drei Designs für einen Prozessor arbeiten. Neben den neuen CPU-Kernen des A14-SoC sollen eine integrierte GPU und eine Neural Engine zum Einsatz kommen. Es ist die Rede von einer Verwandtschaft mit den A14-SoCs, exakt identisch werden die Chips nicht sein und womöglich wird Apple den Bereich der CPU- und GPU-Kerne etwas anders aufstellen.

Die Fertigung der Mac-ARM-Chips soll, wie bei den A-SoCs für iPhone und iPad, bei TSMC erfolgen. In Anbetracht der vermuteten Einführung in 2021 ist die Fertigung in 5 nm nicht unwahrscheinlich. TSMC beginnt bereits in diesem Jahr mit der Massenproduktion in 5 nm und der A13-Bionic Nachfolger A14 wird unbestätigten Meldungen zufolge bereits in 5 nm bei TSMC gefertigt.

Welche Produkte für einen Wechsel auf ARM-Prozessoren als erstes in Frage kommen, ist eigentlich recht offensichtlich. Die kleinen und kompakten Modelle des MacBook und MacBook Air bieten sich als erstes an. Die geringe Leistungsaufnahme und damit einfachere Kühlung sowie die vermeintlich hohe Akkulaufzeit sprechen für eine Umstellung in diesem Bereich. Bei den leistungsstärkeren MacBook-Pro-Geräten, dem iMac und dem Mac Pro dürfte die Umstellung erst in einer zweiten Welle erfolgen. Hier bekommt Intel also noch eine gewisse Galgenfrist. Ob und wie schnell Apple eine komplette Umstellung anstrebt, wird sich zeigen müssen.

Nun heißt es bis zum 22. Juni abwarten. Apple wird wie in den vergangenen Jahren eine Keynote zur WWDC abhalten, wenngleich diese aufgrund der COVID-19-Pandemie in diesem Jahr etwas anders aussehen wird.