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Bereits im Frühjahr tauchten die ersten Gerüchte auf, Intel könnte für zukünftige Desktop-Prozessoren auf einen Hybrid-Ansatz – sprich mindestens zwei unterschiedliche Kern-Microarchitekturen – setzen. Über einen eingereichten Patch für den Linux-Kernel bestätigt Intel diese Gerüchte nun höchstpersönlich – wenngleich es eigentlich kaum noch Zweifel an deren Richtigkeit gab.
Der Patch fügt Lakefield, Intels erste Hybrid-CPU, Rocket Lake und Alder Lake ein:
+/* Hybrid Core/Atom Processors */
+
+#define INTEL_FAM6_LAKEFIELD 0x8A
+#define INTEL_FAM6_ALDERLAKE 0x97
Alder Lake soll eine Konfiguration von bis zu 8+8 Kerne ermöglichen. Acht Kerne sind dabei sogenannte High-Performance-Cores und acht wären demnach effiziente Kerne. Hinzu kommt eine integrierte Grafikeinheit. Natürlich sind auch andere Konfigurationen denkbar. Ein 4+4 wäre ebenso möglich wie ein 4+8 oder ein anderes Verhältnis aus den unterschiedlichen Kernen.
Kommen zwei oder mehr unterschiedliche Kern-Microarchitekturen in einem Prozessor zum Einsatz, spricht man vom Asymmetric Multiprocessing (AMP). Das Gegenstück sind die auf dem Desktop üblichen traditionellen SMP-Systeme (Symmetric Multiprocessing). Im Bereich der mobilen Prozessoren auf Basis einer ARM-Architektur sind solche LITTLE.big-Systeme bereits etabliert. Auch Apple wird für seine eigenen Chips auf ein AMP setzen.
Die Alder-Lake-Prozessoren werden 2022 erwartet. Sie sollen in 10 nm gefertigt werden und werden den Sockel LGA1700 verwenden. Nächstes Jahr werden zunächst einmal die Rocket-Lake-Prozessoren erwartet.
Die Lakefield-Prozessoren sind aus vielerlei Hinsicht technisch interessant. So sind sie die ersten hybriden x86-Prozessoren von Intel, die zugleich die Packaging-Technologie Foveros erstmals in den Einsatz bringen. Bei den Lakefield-Prozessoren setzt Intel zudem auf einen großen Sunny-Cove-Kern (wie bei den Icelake-Prozessoren) und vier kleinere und effiziente Tremont-Kerne. Hinzu kommt eine integrierte Grafikeinheit Gen11.
In wie weit ein Hybrid-Design auf dem Desktop Sinn macht, bleibt abzuwarten. Für Lakefield hat Intel den Sunny-Cove-Kern beispielsweise um seine AVX-Funktionalität beschnitten. Ein entscheidender Punkt ist hier eine gewisse ISA-Kompatibilität zwischen den unterschiedlichen Kernen einhalten zu können.
Wir haben inzwischen ein Galaxy Book S von Samsung erhalten, welches einen Core i5-L16G7 verwendet.